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Tanz der Sinne

Tanz der Sinne

Titel: Tanz der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Salbei mit Artischocken, gedünstetem Lauch, Huhn in Aprikosensoße und Pistaziencreme fühlte sie sich eher imstande, ihrem Gegner ins Auge zu sehen.

    Er hatte sehr wenig gegessen und lehnte jetzt mit übereinandergeschlagenen Beinen in seinem Stuhl. Sein Haar glomm im Kerzenlicht wie gesponnenes Gold. Jetzt, wo sie sich von den Strapazen der Vorstellung erholt hatte, war sie sich seiner körperlichen Nähe nur allzu bewußt.
    Jedesmal, wenn sie sich trafen, wurde das, was zwischen ihnen vorging, intensiver, und sie fragte sich nervös, was dieser Abend bringen würde.
    In der Hoffnung, die Stimmung heiter und gesellig zu halten, sagte sie: »Vielen Dank für das ausgezeichnete Essen.«
    »Ich bin der Meinung, daß es ergiebiger ist, jemanden zu befragen, der nicht hungrig ist.« Er nippte an seinem Champagner. »Und ich habe eine ziemlich lange Liste von Fragen an Sie.«
    Sie atmete tief ein und legte ihr Besteck beiseite.
    Das Gefecht konnte beginnen.

Kapitel 13
    Kit sah ihn an. »Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
    »Was, kein neues Märchen? Ich bin enttäuscht«, sagte er mit feinem Sarkasmus. »Sie sind eine der erfinderischsten Lügnerinnen, die ich je getroffen habe.«
    »Sie haben es nötig«, erwiderte sie. »Ich bezweifle, daß Sie nur einen Funken Ehrlichkeit im Leib haben. Jeder im Theater hat geglaubt, daß wir ein Paar sind.«
    »Ich bin ehrlich, wenn es angebracht ist und nicht allzuviel kostet«, sagte er schlicht. »Wir haben viel gemeinsam. Sind Sie sicher, daß Ihnen kein neuer Bruder oder weitere journalistische Nachforschungen einfallen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Lust mehr zu lügen. Wie ich bereits sagte, ich bin nicht verpflichtet, Ihre Fragen zu beantworten, daher werde ich es nicht tun. Ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich nicht die Absicht habe, einem Unschuldigen Schaden zuzufügen. Mehr sage ich nicht.«
    »Ich wünschte, ich hätte eine Ahnung, wie Sie Schuld und Unschuld gegeneinander abwägen.«
    Er musterte sie scharf. »Sehr schlau von Ihnen, sich als L.J. Knight auszugeben. Da niemand weiß, wie der Knabe aussieht, ist Ihre Behauptung schwer zu widerlegen. Vielleicht stimmt es sogar, obwohl ich nicht darauf wetten würde.
    Wahrscheinlicher ist, daß sie lediglich eine regelmäßige Leserin von Knights Artikeln sind.
    Wollen Sie darauf antworten?«

    »Ich möchte lieber meinerseits ein paar Fragen stellen.« Ihre Augen wurden schmal. »Ich glaube, Sie haben selber Geheimnisse. Ihr Verhalten ist nicht gerade das eines ehrlichen, aufrechten Bürgers. Warum sind Sie so erpicht darauf, mich auszufragen?«
    »Es fällt mir schwer, angesichts eines weiblichen Wesens, das regelmäßig Betrug, Einbruch und diverse andere Verbrechen begeht, meine Neugier zu zügeln.« Er untermalte diese Erklärung mit einem Lächeln, das ihren Atem zum Stocken brachte.
    Selbst, wenn Strathmore nicht der war, den sie suchte, er blieb eine Bedrohung für sie und ihre Mission. Warum zog er sie dann trotzdem noch an? Die Erinnerung an seine Küsse war so lebendig wie die Flammen, die im Kamin flackerten. Und ebenso wärmend.
    Sie mußte gehen, bevor die Stimmung noch intimer wurde. »Wenn Sie mich für eine Verbrecherin halten und entsprechende Beweise haben, sollten Sie die Polizei rufen«, sagte sie nüchtern. »Aber bevor Sie sich dazu entschließen, bedenken Sie, daß ich einflußreiche Freunde habe, die mir zu Hilfe kommen würden.«
    Diese Worte provozierten ein dunkles Aufblitzen in seinen Augen. »Es wäre reine Verschwendung, Sie ins Gefängnis zu stecken, meine Liebe. Es würde Ihnen nicht gefallen, und Sie wären von keinerlei Nutzen für mich.«
    »Ich nehme an, ihr Ziel ist Verführung, aber ich muß die Ehre ablehnen.« Sie erhob sich. »Ich kenne den Weg.«
    Als sie um den Tisch herum auf die Tür zuging, hob er die Hand. Obgleich er sie nicht berührte, blieb sie wie gebannt stehen.
    »Verführung beinhaltet den Mißbrauch einer widerstrebenden oder hilflosen weiblichen Person«, sagte er. »Sie sind weder das eine noch das andere.«
    »Vielen Dank«, sagte sie trocken. »Aber ich habe bereits abgelehnt, Lord Strathmore. Haben Sie die Absicht, mich mit Gewalt hier festzuhalten?«
    Leise sagte er: »Ich glaube nicht, daß das nötig sein wird.«
    Er saß, und das machte ihn weniger bedrohlich.
    Aber seine Augen – oh, seine Augen waren immer noch gefährlich, denn sie versprachen Genüsse, die ihre Seele bloßlegen würden. Sie wappnete sich innerlich gegen seine machtvolle

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