Tanz der Sinne
Schrecksekunde hob er sie auf und trug sie zur Chaiselongue.
Er legte sie auf die gepolsterte Fläche und setzte sich neben sie. Ohne ihren Blick freizugeben, zog er ihr die Bluse von den Schultern und knüpfte die Bänder ihres Korsetts auf. Darunter hob und senkte sich ihr Musselinhemd von ihrem hastigen Atem, bis er ihr die Kleidungsstücke bis zur Taille herunterzog. Ebenso mühelos fegte er ihre Scheu beiseite und machte sie in der Wärme seiner Bewunderung schmelzen.
Er legte seine warmen, starken Hände auf ihre nackten Brüste und beugte sich vor, um an ihnen zu saugen. Sie erschauerte und schloß die Augen, durchflutet von unbekannten,
schwindelerregenden Gefühlen. Das leise Kratzen seines Kinns auf ihrer zarten Haut, seine Zähne, die zärtlich und doch spürbar an ihr knabberten, seine Hände, die über ihre Glieder und ihren Leib glitten, als versuchten sie, sich jede Wölbung einzuprägen. Sie hatte ihre Pantoffeln verloren, und der Samt unter ihren Füßen war wie eine sinnliche Liebkosung. Es gab nur ihn, nur diesen Augenblick…
Aber das stimmte nicht. Es gab viel wichtigere Dinge in ihrem Leben als die Befriedigung von Lust. In einer verzweifelten Bitte um Gnade zog sie ihre Beine an und stemmte ihre Hände gegen seine Schultern, um ihn wegzustoßen. »Bitte nicht! Sie machen mir angst.«
Er wurde ganz ruhig, hob dann den Kopf und sah sie forschend an. »Nicht körperlich.«
»Nein«, gestand sie aufrichtig. »Ich habe Angst, daß alles zu schnell geht. Daß ich etwas tue, was ich später bereue.«
Er verzog reumütig den Mund. »Fühlen Sie sich besser, wenn ich Ihnen sage, daß Sie mir genausoviel Angst machen? Sie werden mich teuer zu stehen kommen, Lady Jane.
Genaugenommen tun Sie das jetzt schon.«
Zu wissen, daß sie einen solchen Mann derart beeinflussen konnte, verlieh ihr ein Gefühl von Macht. Und doch… »Besser vielleicht, aber nicht sicherer.«
»Laufen Sie deswegen vor mir weg? Denn Sie können unmöglich leugnen, daß irgend etwas Besonderes zwischen uns vorgeht.« Während er sprach, glitt seine Hand ihr linkes Bein hinunter.
Ein verwirrender Schauer durchrann sie, als sein Daumen langsame, kreisende Bewegungen auf ihrem Fuß beschrieb. »Ich leugne nicht, daß eine gewisse Anziehung vorhanden ist«, sagte sie stockend, »aber das bedeutet nicht, daß ich ihr nachgebe.«
Und doch wurden ihre Worte Lügen gestraft von dem unwiderstehlichen Drang, ihn zu berühren.
Ihre Hände gaben nach, streiften über seine Schultern und spürten die harten Muskeln unter seiner elegant geschnittenen Kleidung. Sie schob seinen Rock beiseite und strich mit den Handflächen gierig über seinen Brustkorb und seine schmale Taille.
Er verspottete sie nicht wegen ihrer Schwachheit, sondern lächelte ihr mit leisem Triumph in die Augen, während er wieder begann, ihr Bein zu streicheln. Diesesmal führte die Bewegung aufwärts, schob ihre bauschigen Röcke hoch und entblößte ihr Fußkettchen. Sein Blick wanderte zu dem schimmernden Gold. »Das da bringt Ihre hinreißenden Beine angemessen zur Geltung«, sagte er, während er mit einer Fingerspitze die Spur des goldenen Kettchens nachzog.
Sie atmete scharf ein und krallte sich in seine Brust. »Es gehört zu dem Zigeunermädchen. Die langweilige Jane, die ich wirklich bin, würde so etwas nie tragen.«
»Langweilig?« Er sah sie fragend und leicht spöttisch an. »Ein Goldkettchen kann man abnehmen, aber das da«, er schob ihre Röcke höher, bis er den tätowierten Schmetterling über ihrem rechten Knie entdeckte – »Das hat nur einen Zweck – die Männer um den Verstand zu bringen. Mich zum Beispiel.«
Er beugte sich vor und fuhr die Konturen des Bildes mit der Zunge nach. Sein warmer Atem streifte über die Innenseite ihres Schenkels. Ihre Augen weiteten sich, und ihr Unterleib verspannte sich vor Sehnsucht. »Luden«, keuchte sie. »0
Gott, Lucien…«
Seine bisherige Selbstbeherrschung verflog augenblicklich. Er streckte sich neben ihr aus und schmiegte sich an sie. Während er sie mit wilder Begierde küßte, schob sich seine Hand zwischen ihren Schenkeln aufwärts, bis sie den Saum der kurzen Unterhosen erreicht hatte, die sie für ihren aufreizenden Tanz trug. Eine warme, breite Handfläche fuhr zart über das leichte Gewebe.
Seine Fingerspitzen entdecken den offenen Saum und tasteten sich durch weiche Locken in ihr heißes, feuchtes Fleisch. Sie glitten in sie, tief, tief, und entfachten dort süße, betäubende Qual.
Sie
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