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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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für die Harmonie zwischen Erde und Natur. Störte etwas diese Eintracht, wurde der Baum krank. Aber der Baum konnte sich auch zur Wehr setzen. In der furchtbaren Jultidennacht hatten Sternenströmer und die Baumfreundin Faraday ihn aus dem Schlaf geweckt, in den er vor vielen Jahrhunderten gefallen war. Der Erdbaum hatte sofort erkannt, daß sein Hain von den Kräften Gorgraels angegriffen wurde, und sein Lied angestimmt. Die Skrälinge waren unter diesen Klängen zersprungen und hatten sich aufgelöst. Dem Zorn des Baums hatten sie nichts entgegensetzen können. Nun, da er wieder erwacht war, sang er ununterbrochen und schützte so das ganze nördliche Awarinheim vor einem neuerlichen Eindringen der Eiskreaturen.
    Und jetzt wartete der Erdbaum ebenso wie die Magier und die Häuptlinge auf den Sternenmann.
    Jeder Ast des Erdbaums trug ein dichtes Kleid aus wächsernen olivgrünen Blättern. Von deren Enden hingen dicke trompetenförmige Blüten herab, von denen einige golden, andere smaragdgrün, wieder andere saphirblau oder auch rubinrot leuchteten. Der Erdbaum erstrahlt so bunt wie ein Regenbogen, dachte Axis, und er wirkt ebenso geheimnisvoll. Sein Vater hatte ihm einmal erzählt, daß nicht einmal die Awaren das volle Ausmaß der Macht des Heiligtums kannten. Die Waldläufer verehrten es dennoch und beschützten es. Alle wichtigen Riten und Feiern der Ikarier und Awaren wurden unter den weiten Ästen des Baumes durchgeführt.
    »Wer hat denn den Steinring errichtet?« fragte Axis seinen Vater leise, als sie auf das Rund zuschritten. Jede Säule maß zehn Meter in der Höhe und drei in der Breite. Obendrauf lagen Steine von gleicher Größe, und so war daraus ein Kreis von Säulengängen entstanden.
    »Das weiß niemand so genau«, flüsterte Sternenströmer. »Einige meinen, die Sternengötter hätten ihn während einer Feuernacht errichtet, andere glauben, ein längst vergessenes Volk von Riesen habe ihn hinterlassen. Nun geht mit Ramu weiter. Ich warte hier auf Euch.«
    Als sie durch einen der Torbögen schritten, wurde der Krieger ergriffen von der besonderen Heiligkeit dieser Stätte. Der Ort hatte eine gewaltige Strahlkraft. Eine Gruppe awarischer Magier wartete unter dem Baum, und Axis spürte Nervosität, aber auch Feindseligkeit von ihnen ausgehen.
    Neben der Gruppe standen bereits die beiden Wächter, Ogden und Veremund. Irgendwie schafften es die beiden, überall dabei zu sein.
    Ramu bedeutete Axis stehenzubleiben und trat allein zu den Zauberern, um sie zu begrüßen.
    Eine kleine, zierliche dunkle Frau mit einer Girlande aus Blumen und Blättern im Haar und einem langen und luftigen rosafarbenen Wollkleid trat vor und küßte ihn auf beide Wangen.
    »Magier Ramu, wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen? Wir haben Euch sehr vermißt. Deshalb seid uns jetzt um so mehr willkommen, und versprecht uns, uns sobald nicht wieder zu verlassen.«
    »Magierin Barsarbe«, entgegnete der Aware, »ich freue mich, Euch bei bester Gesundheit anzutreffen.« Er trat einen Schritt zur Seite und deutete auf den Krieger.
    »Ihr wißt bereits, wen ich Euch bringe«, verkündete er mit klarer und lauter Stimme, »Axis Sonnenflieger, den Sternenmann und Sohn von Sternenströmer Sonnenflieger und Prinzessin Rivkah von Achar. Heißt ihn bitte in Eurer Mitte willkommen.«
    Barsarbe aber zögerte einen Moment, ehe sie sich zu dem jungen Mann begab und ihn ebenfalls auf beide Wangen küßte. »Seid uns gegrüßt, Axis Sonnenflieger und Sternenmann. Wir freuen uns, daß Ihr Euch von den Lügengespinsten befreien konntet, die Euch so viele Jahre gefesselt hatten, und zu Euren Eltern und Eurer Bestimmung zu finden vermochtet.«
    »Danke, Magierin Barsarbe«, entgegnete der Krieger. »Ich hoffe sehr, die Erwartungen, die Euer Volk und die Prophezeiung in mich setzen, erfüllen zu können.«
    Danach trat ein unangenehmer Moment des Schweigens ein, bis schließlich einer der Häuptlinge vortrat. Ein großer Mann, so dunkel und schwarzhaarig wie Ramu, aber viel muskulöser gebaut. »Ich bin Brode vom Klan der Sanftgeher«, erklärte er mit feindseligem Blick. »Wir haben erfahren, daß Ihr die Völker des Horns, des Flügels und des Pflugs zu vereinen wünscht, um Gorgrael aus dem Land zu vertreiben. Stimmt das?«
    »Nur so vermag die Aufgabe vollbracht zu werden«, erwiderte Axis. »So schreibt es die Weissagung vor. Meine Aufgabe besteht darin, eine Brücke des gegenseitigen Vertrauens zwischen den drei Völkern zu schlagen,

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