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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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ich will alles lernen, was die Charoniten mir beibringen können … und während ich mich dort aufhalte, werde ich ein Versprechen einlösen.«
    Die beiden Mönche zogen sich zurück und unterhielten sich ebenso leise wie aufgeregt über den wiedererstandenen See des Lebens. Hatte Jack womöglich auch schon Zecherach gefunden? Ogden und Veremund faßten sich an den Händen, weil sie sonst vor Freude zersprungen wären. Oh, wenn sie nun wirklich bald die fünfte Wächterin wiedersehen dürften!
    »Meine Herren?«
    Die Wächter blieben stehen und drehten sich um. Rivkah und Aschure kamen auf sie zu.
    »Meine Liebe«, lächelte der Dicke erfreut, denn die Wächter ehrten Rivkah sehr dafür, den Sternenmann zur Welt gebracht zu haben. Aschure mochten sie zwar auch, aber … nun, die junge Frau stellte für sie immer noch ein Rätsel dar, das sich einfach nicht lösen ließ. Dennoch wollten sie hinter ihr Geheimnis kommen, vor allem nachdem sie Gerüchte darüber gehört hatten, Sternenströmer und Axis hätten vergangene Nacht beide um die Schöne gebuhlt.
    »Ogden und Veremund, wir haben zufällig Euer Gespräch mit Axis und den Geschwaderführern mitbekommen. Ihr wollt also nach Sigholt?«
    Der Dicke nickte. »Ganz recht, Rivkah, so bald wir können. Warum fragt Ihr? Möchtet Ihr Euch uns etwa anschließen?«
    Rivkah lächelte erleichtert. »Ja, Aschure und ich würden gern mit Euch gehen. Wir würden Euch auch bestimmt keine Umstände machen.«
    »Im Gegenteil, wir würden uns geehrt fühlen«, versicherte der Lange ihr. »Vor allem, da Ihr eine Reise in die Vergangenheit antreten wollt. Sigholt hat doch eine besondere Bedeutung für Euch, nicht wahr?«
    »Und das in mehr als nur einer Hinsicht. Welche Route schlagen wir denn ein? Doch sicher durch Awarinheim bis zu der Stelle, wo der Nordra die Grenzberge verläßt?«
    Aschure erstarrte sichtlich. Damit würden sie sehr nahe an Smyrdon vorbeiziehen, und die junge Frau hatte nur unangenehme Erinnerungen an ihren Heimatort. Veremund bemerkte ihre Not und tätschelte ihr beruhigend den Unterarm. »Nein, nein, meine Liebe, diesen Weg werden wir gewiß nicht wählen.«
    »Aber welchen dann?« fragte Rivkah verwirrt, denn die von ihr vorgeschlagene Route war der kürzeste Weg zur Festung.
    Die beiden Mönche lächelten sich mit Verschwörermiene zu. »Wir ziehen eine weniger bekannte Strecke vor«, antwortete Ogden. »Ein paar Tage ziehen wir freilich durch Awarinheim, aber wir biegen schon weit vor dem Strom ab, um die Grenzberge zu verlassen.«
    »Ich dachte immer, man könnte diese Höhen kaum überqueren«, wunderte sich Aschure. »Führt denn nicht der einzige gangbare Weg durch das Verbotene Tal?«
    »Nein, liebe Freundin«, entgegnete Veremund. »Wir kennen auch andere Wege, und es wird uns ein Vergnügen sein, sie Euch zu zeigen. Sobald wir die Berge verlassen haben, ziehen wir am Südrand der Wildhundebenen entlang bis zum Paß. Eine lange und einsame Reise steht uns bevor, und deswegen sind wir um so erfreuter, sie in solch überaus angenehmer Gesellschaft antreten zu dürfen.«
    Rivkah lächelte dankbar. »Und wann soll es losgehen?«
    »Schon heute nachmittag, edle Herrin. Wenn Ihr Euch noch von jemandem gründlich verabschieden wollt, solltet Ihr das lieber gleich tun.«
    Rivkah wurde plötzlich sehr ernst. Seit Wochen schon redete sie davon, die Ikarier zu verlassen, aber nun, da der Moment gekommen war, ging es ihr doch sehr nahe, Sternenströmer und all denjenigen Lebewohl sagen zu müssen, mit denen sie den Großteil der letzten dreißig Jahre verbracht hatte. Sie schaute in den Himmel, sah die Scharen von Vogelmenschen, die sich in die Lüfte erhoben, und vermochte nicht länger gegen die Tränen anzukämpfen. Hatte sie wirklich die richtige Entscheidung getroffen?
    Sternenströmer tauchte wie aus dem Nichts auf und legte seinen Arm um ihre Hüfte. »Ihr wirkt bekümmert, Rivkah. Was fehlt Euch denn?«
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. Warum mußte er das unbedingt jetzt tun, ausgerechnet in dem Moment, in dem die Frau neben ihnen stand, die er viel mehr begehrte? »Ich breche heute nachmittag mit Ogden und Veremund auf. Aschure kommt mit mir mit. Wir reisen nach Sigholt.«
    Der Zauberer machte ein enttäuschtes Gesicht. Die junge Frau wollte zur Festung? Er war fest davon ausgegangen, daß sie mit ihnen in den Krallenturm zurückkehren würde. Wenn Axis nur weit genug fort wäre, würden seine Aussichten bei der Schönen sicher wieder steigen, so hatte

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