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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Hand am Knauf seines Schwertes auf sie zukam. Die Sonne glänzte auf seinem seidigen Haar und dem blau bestickten Wams, das aus dem wunderbarsten Stoff gefertigt war, den sie je gesehen hatte. Die aufwendige Kleidung zeugte von Wohlstand und Macht.
    Sie schluckte. »Sheriff Linford.«
    »Mylady.«
    Ihr Pferd schnaubte und scheute. Fane griff nach den herunterhängenden Zügeln und beruhigte das Tier. Er warf einen Blick auf Garmonn. »Ich nehme an, Ihr seid Darwells Sohn.«
    Garmonn errötete und verbeugte sich ziemlich unbeholfen.
    »Euer Vater sucht Euch überall. Er hatte gehofft, Ihr würdet mir und Lady Rexana die Ehre erweisen, an unserer Hochzeit teilzunehmen.« Fane schüttelte den Kopf. »Ich glaube aber, Ihr solltet lieber Euren Rausch ausschlafen.«
    Mit einer unbeholfenen Geste strich Garmonn sein Wams glatt. »Ich bin nicht betrunken.«
    »Ihr stinkt nach Wirtshausrauch und Bier.« Fanes Blick verfinsterte sich. »Ihr habt durch Eure Dummheit bereits meine Braut brüskiert. Geht, bevor ich an Eurem ungehobelten Benehmen noch Anstoß nehme.«
    »Ihr wagt es, mein Benehmen ungehobelt zu nennen, Ihr Bast …«
    »Geht«, zischte Fane. »Auf der Stelle.« Er schloss die Hand fester um den Knauf seines Breitschwertes.
    Garmonn griff nach dem Dolch, der an seiner Hüfte hing.
    Ein Raunen ging durch die Menge.
    Rexana hatte das Gefühl, als würde eine entsetzliche Enge ihren Brustkorb zuschnüren. Sie starrte herab in Garmonns grässlich violettes Gesicht. Wenn sie nicht dazwischenging, würde er Fane angreifen. Sie kannte Garmonns haltlose Grausamkeit nur zu gut.
    »Bitte«, sagte sie sanft und vermied dabei jeglichen kränkenden Ton. »Tut, wie er Euch geheißen hat. Rudd würde es auch so wollen.«
    Garmonn sah sie an. Sein Blick verhöhnte, verachtete sie. Bezichtigte sie der Lüge. Angst ergriff sie.
    »Wenn Rudds Unschuld bewiesen und er aus dem Kerker befreit worden ist«, schrie sie, »dann werde ich ihm sagen, dass er sich erst einmal mit Euch befassen soll.«
    Als hätten ihre Worte einen inneren Zwiespalt besänftigt, verzog Garmonn grinsend den Mund, dann spuckte er auf den Boden. Zuletzt steckte er seinen Dolch wieder in die Scheide. Nachdem er Fane einen letzten verächtlichen Blick zugeworfen hatte, wandte er sich ab und taumelte durch die Menge fort.
    Rexana atmete auf und ließ erleichtert die Schultern sinken. Durch das dröhnende Rauschen in ihren Ohren hörte sie Fane, der seinen Männern Befehle zurief. »Sucht Garmonns Pferd und sorgt dafür, dass er den Ort verlässt und nicht wieder zurückkehrt.«
    Wachen rannten vorbei. Das Geschwätz und die Musik setzten wieder ein.
    Sie löste die Zügel, die sich um ihre Finger gewunden hatten. Ein paar Mädesüßblüten, die sich während der Auseinandersetzung aus dem Sattel gelöst hatten, fielen zu Boden.
    Plötzlich setzte sich die Stute in Bewegung. Rexana sah auf und bemerkte, dass Fane das Pferd von der Hauptstraße in eine Gasse führte, in der kaputte Weinfässer und Kisten herumstanden. Die Menge trat zurück, um ihnen Platz zu machen. Als die Ritter hervortraten, um das Gedrängel zu beaufsichtigen, befahl Fane ihnen: »Sorgt dafür, dass uns niemand folgt.«
    Er ging weiter in die Gasse hinein. Sein Wams glitzerte, umhüllte seine breiten Schultern. Weiter unten schmiegte sich der Stoff an sein Gesäß, ließ auf einen prallen, wohlgeformten Hintern schließen. Rexana wandte eilig ihren Blick ab. So etwas sollte sie gar nicht bemerken.
    »Wo bringt Ihr mich hin?«
    Über seine Schulter sah Fane zu ihr zurück. »Zur Kirche, Liebste, damit Ihr meine Frau werdet.«
    Sie runzelte die Stirn und zeigte nach rechts. »Die Kirche ist aber in dieser Richtung.«
    »Ich dachte, dass Ihr vielleicht einen Augenblick braucht, um Euch zu beruhigen und Eure Gewänder zu ordnen.« Er stieß mit dem Fuß ein paar Scherben aus dem Weg. »Vater John könnte sonst noch denken, dass ich es gar nicht erwarten konnte, Euch zu vernaschen.«
    Ihre Hand, mit der sie gerade ihren Rock zurechtzupfte, erstarrte mitten in der Bewegung. Mit hämmerndem Herzen sah sie auf Linfords Hinterkopf. »Ihr seid ein Schurke, dass Ihr ein solches Vergehen überhaupt andeutet.«
    Und wieder blickte er über seine Schulter zu ihr zurück. Sein funkelnder Blick glitt über ihren Mantel, dann grinste er spöttisch.
    »Lust hätte ich schon.«
    Ein Schauder durchzuckte sie, doch sie ignorierte dieses Gefühl. »Das würdet Ihr nicht wagen.«
    »Ihr verkennt mich.« Er stieß ein

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