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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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fest in der Hand, hatte trotz des zerknitterten, nassen Kleides elegant ausgesehen. Das verworrene Haar war ihr über die Schultern gefallen, ihr stolz gerecktes Kinn unterstrich ihre widerspenstige Pose. Ihre Augen hatten warnend aufgeblitzt, bevor sie den Kopf zu den Weizen- und Gerstenfeldern gedreht hatte.
    Zuvor hatte er versucht, sie höflich zu unterhalten, doch ihr eisiger Blick hatte ihn entmutigt.
    Sie wollte nicht hören, dass sie ihn eines Tages lieben würde.
    Sie wollte sich die Wahrheit nicht eingestehen.
    Wärme strömte in Fanes Brust. Ihre leidenschaftlichen Gefühle waren stark und tief. Eines Tages würde sie genauso viel für ihn empfinden wie für ihren Bruder.
    Fane wusste, dass er ihre Halsstarrigkeit überwinden, ihr weiches Herz und ihre brennende Seele gewinnen konnte, denn ihren Körper hatte er schon überzeugt. Er musste wieder an ihre erstickten Seufzer und ihre drängenden Lippen denken und daran, wie sie unter dem Gewicht seines Körpers gezittert hatte.
    In ein paar Tagen würde sie ihm ganz gehören.
    Vielleicht sogar schon diese Nacht.
    Sein Schlachtross trabte das letzte Stückchen Weg zur Burg. Die Zugbrücke war bereits herabgelassen, die Fallgitter aus Holz und Eisen hochgezogen. Eine ganz andere Form der Erregung ergriff Fane. Er fragte sich, ob Kester und seine Männer ihren Auftrag schon ausgeführt und was sie wohl über Rudd Villeaux herausgefunden hatten.
    Er grüßte die Wachposten, die vor der Zugbrücke standen. Die Männer verbeugten sich, traten zur Seite und ließen ihn durch.
    »Ist Kester mit seiner Patrouille schon zurück?«, fragte er.
    »Er ist gerade angekommen«, antwortete eine der Wachen.
    Die Hufe dröhnten dumpf auf der Zugbrücke, Fane spornte sein Tier an und ritt am Pförtnerhaus vorbei in den Burghof. Hunde sprangen zur Seite, als er sein Pferd an ein paar Weinfässern, die an die Feierlichkeiten des vergangenen Abends erinnerten, vorbei zu den Ställen lenkte.
    Fünf Pferde standen schäumend von der Anstrengung des Rittes vor den Wassertrögen und tranken.
    Ein junger Kerl mit schmutzigem Gesicht kam aus dem Stall gerannt, warf das Heu, das er im Arm hielt, auf den Boden und griff nach den Zügeln des Schlachtrosses.
    Fane stieg ab. »Wo ist Kester?«
    »Im großen Saal, Mylord«, sagte der Junge und senkte dabei den Blick. »Wollte vor Eurer Rückkehr noch seinen Durst löschen.«
    Fane fuhr dem Burschen durch das Haar. »Guter Junge.« Dann hörte er Hufgeklapper hinter sich und sah sich um.
    Rexana hielt ihre Stute an und blickte mit gerunzelter Stirn auf die trinkenden Pferde herab.
    Sogleich kam ein Stallbursche mit einem Hocker angerannt, und Fane lief ihm hinterher. Er legte seine Hand auf Rexanas Bein, das von der schmutzigen Seide ihrer Röcke bedeckt war. War sie bei seiner Berührung zusammengezuckt, oder bildete er sich das nur ein?
    Er streckte ihr seinen Arm entgegen. »Hier, meine Hand, Liebste.«
    »Danke, aber ich kann alleine absitzen«, erwiderte sie, ohne ihn anzusehen.
    Er biss sich auf die Lippe und verkniff sich ein Lachen. Selbst diese Unstimmigkeiten würden sie nicht entzweien können. Da hatte sie ihn unterschätzt.
    »Darf ich denn gar nicht höflich zu Euch sein?«, fragte er ein wenig spöttisch und rieb ihr Bein. »Meine Pflicht als Ehemann ist es doch, meiner Gemahlin zu helfen.«
    Sie schnaubte wütend, reichte ihm nach einem kurzen Zögern aber die Hand. Doch er hätte schwören können, dass sie dies nur tat, um den neugierigen Blicken der Diener, die um sie herumstanden, zu begegnen.
    Ihre Körper berührten sich, und ihm entfuhr ein Seufzer. Auch sie musste die Nähe zwischen ihnen gespürt haben, denn sie sah ihn plötzlich an, verstärkte den Griff um seine Hand und rutschte von ihrer Stute auf den Hocker.
    Sehnsucht ergriff Fane, er erwiderte ihren Händedruck. Als ihre Füße den Hocker berührten, versperrte er ihr den Weg und hielt sie zwischen sich und ihrer Stute gefangen. Dann legte er einen Arm um ihre Taille und zog sie an sich.
    Sie standen fast Nase an Nase voreinander, ihr Busen presste gegen seine Brust, sie zitterte und lächelte gequält. »Was macht Ihr da?«
    Er liebkoste ihr Ohr. Ihr Haar roch nach Sonnenschein und Wiesenluft, und sein Puls beschleunigte sich augenblicklich. »Sollen wir den Leuten hier etwas vormachen, worüber sie sich die Mäuler zerreißen können?«, murmelte er. »Küsst mich, Rexana. Küsst mich mit all Eurer Leidenschaft, die Ihr im Herzen tragt.«
    Ihr Blick war

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