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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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kühl, dennoch glänzte in ihm ein wenig von jener Wildheit, die er vorhin auf der Wiese so genossen hatte. »Soll das ein Trick sein, Mylord?«, fragte sie sanft.
    »Keineswegs, Weib.« Er knabberte an ihrer Lippe. »Vielleicht seid Ihr wütend, aber dennoch sehnt Ihr Euch nach meinem Kuss. Zeigt mir, wie sehr Ihr Euch danach sehnt.«
    Ihr Lächeln wurde listig. »Was geschieht, wenn ich ablehne?«
    Fane grinste. »Dann muss ich andere, sehr viel schlimmere Methoden anwenden, um Euch meinem Willen zu beugen.«
    Er erwartete eine feurige Zurückweisung, stattdessen lächelte sie. Ihr Gesichtsausdruck hätte es mit jeder einzelnen von Gazirs wollüstigen Kurtisanen aufnehmen können.
    Sie drückte ihm einen langen, feuchten Kuss auf die Wange. »Erlaubt mir, dass ich Rudd besuche«, flüsterte sie, »dann will ich Euch mit einer Leidenschaft küssen, die Ihr niemals vergessen werdet.«
    Er lachte und erstickte ihre Worte in einem tiefen Kuss. Die Stallburschen schrien und klatschten in die Hände, Hochrufe erschallten über den Hof.
    Mit einem Ächzen ließ Fane sie los. Er ging einen Schritt zurück und zwang sich, nicht daran zu denken, wie sehr sie ihn gerade in Versuchung führte. Doch erst wenn er seine Pflicht erfüllt hatte, hatte er Zeit, mit ihr zu spielen. »Ich werde Tansy zu Euch ins Gemach schicken, damit sie sich um Euch kümmert. Ich weiß, dass Ihr es kaum erwarten könnt, endlich ein Bad zu nehmen und Eure Kleider zu wechseln.«
    Sie hob den Saum ihrer Röcke und stieg vom Hocker herunter. »Badet Ihr nicht und wechselt Euer Gewand?«
    Vergebens bemühte er sich, den einladenden Ton in ihrer Stimme zu überhören. Wusste sie denn nicht, wie verführerisch sie klang? Wie oft er davon geträumt hatte, mit ihr in einer Badewanne zu liegen und jeden Fleck ihres herrlichen Körpers mit Seife und Wasser zu erkunden?
    Er räusperte sich. »Meine Kleider sind trocken genug, ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen.«
    Nach einem Blick zu den Pferden fragte sie ihn: »Wollt Ihr die Reiter befragen?«
    Er antwortete mit einem Nicken. »Wir sehen uns später. Wenn es meine Pflicht erlaubt, werde ich beim Abendessen auf Euch treffen. Wenn nicht, sehen wir uns danach im Schlafgemach.« Er drehte sich auf dem Absatz um und ging zur Burg.
    »Betreffen Eure Pflichten auch Rudd?«
    Ihre Stimme klang kämpferisch. Sie forderte ihn vor den Stallburschen und den restlichen Bediensteten im Burghof heraus. Wenn sie hoffte, damit Sympathie für die Belange ihres Bruders zu gewinnen, dann betrat sie gefährliches Gebiet.
    Fane drehte sich zu ihr um und sah sie an. »Ihr wisst, dass ich für Recht und Ordnung in Warringham sorgen muss. Es gehört zu den Aufgaben, die mir von unserem König übertragen worden sind, dass ich Rebellen fangen und dafür sorgen muss, dass sie den Frieden nicht gefährden. Da Euer Bruder mit den Verrätern unter einer Decke steckt, betreffen meine Pflichten auch ihn.«
    »Ich komme mit. Rudd …«
    »Nein, Liebste.« Fane wusste, dass sie durch ihre Auseinandersetzung die Aufmerksamkeit des ganzen Hofes auf sich zogen, darum senkte er die Stimme und flüsterte anzüglich: »Ihr seid zu müde nach unserem langen Ausflug, Tansy wird sich um Euch kümmern und Euch frisch machen.« Er hob eine Augenbraue. »Heute wird kein Mann außer mir Eure Kräfte mehr in Anspruch nehmen.«
    Obszönes Gekicher erschallte im Hof. Sie sah ihn finster an und stemmte die Hände in die Hüften. Es war klar, dass sie sich auf einen Kampf eingestellt hatte.
    »Ich werde mitkommen.«
    »Das werdet Ihr nicht, Rexana, und Schluss damit.« Er lief über den Hof, spürte ihren Blick auf seinem Rücken und hörte den leisen, nicht gerade damenhaften Fluch.
     
    Während Rexana Fane nachstarrte, wallte Ärger in ihr hoch, wie eine Blase, die zu platzen droht. Würde Fane seine Meinung ändern, wenn sie mit dem Fuß aufstampfte, schrie oder einen Wutanfall bekam?
    Wahrscheinlich nicht.
    Als Meister der Redekunst würde er vermutlich alle Schaulustigen davon überzeugen, dass sie sich einen Sonnenstich eingefangen hatte, würde sie sich über die Schulter werfen und schnurstracks ins Gemach tragen.
    Sie versetzte dem Unrat zu ihren Füßen einen Tritt. Warum wollte Fane nicht, dass sie Rudd sah? Wollte er nicht, dass sie ihn begleitete, weil er keinerlei Absicht hatte, Rudds Unschuld zu beweisen, obwohl er versprochen hatte, ihm zu helfen?
    Der Zaum ihrer Stute klirrte, die leisen Stimmen der Stallburschen drangen zu ihr. Als

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