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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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sicherzugehen, dass Sarah nicht wieder aufwachte, aber das Kind schlief tief und fest.
    Chad ging unruhig auf und ab, als Leigh insWohnzimmer zurückkam. Als er sie sah, blieb er stehen und zog verlegen die Achseln hoch. »Es war so ruhig da drin, dass ich schon dachte, es ist was passiert.«
    »Aber nein.« Leigh trat an die Couch, als wollte sie sich setzen, überlegte es sich aber anders und blieb stehen. »Sie ist ein ausgesprochen braves Baby.«
    »Dann kann man davon ausgehen, dass sie glücklich ist. Sie sind eine gute Mutter. Bei Ihnen fühlt sie sich behütet und sicher.« Er sagte das ganz ernst.
    »Das hoffe ich«, erwiderte sie ebenso ernst. »Trotzdem mache ich mir manchmal Sorgen. Ich weiß nicht, vielleicht fehlt ihr ja der …« Sie brach unvermittelt ab, als sie merkte, was sie da sagte. Stattdessen trat sie an die kleine Kommode und rückte in einer unbewussten Geste Gregs gerahmtes Bild gerade.
    Er war zu ihr gekommen und stand jetzt hinter ihr. Sie spürte seine Anwesenheit, ohne dass sie sich umzudrehen brauchte. »DerVater?«
    Leigh drehte sich um. Er stand einen Schritt von ihr entfernt und sah sie eindringlich an. »Ja.«
    Chad kam noch näher. Sie konnte sein Parfüm riechen und glaubte seinen Atem auf ihrer Haut zu spüren. Sie wollte vor ihm fliehen, wie vor einer undefinierbaren Gefahr, aber ihre Füße wollten sich nicht von der Stelle bewegen.
    Sein Blick bohrte sich in ihre Augen. Sie wollte wegschauen, konnte es aber nicht.Wie hypnotisiert starrte sie ihn an. »Sie haben keinen Freund?«, fragte er leise.
    Bei jedem anderen Mann hätte sie die Frage als Unverschämtheit empfunden, aber aus Chads Mund kam sie ihr irgendwie ganz selbstverständlich vor.
    Diesmal konnte sie sich nicht mehr hinter Sarahs kleinem Körper verstecken. Jetzt musste sie sich stellen. Chads Anwesenheit verlieh dem Raum eine Aura von Männlichkeit, die Leigh noch nie wahrgenommen hatte.
    »Ja«, beantwortete sie seine Frage nach einer langen Pause. Sie merkte, wie ihr Herz im gleichen Moment laut zu pochen begann. Sie hätte am liebsten tief durchgeatmet, um sich zu beruhigen, aber das wäre ihm bestimmt aufgefallen. Instinktiv hielt sie sich an dem Büfett fest.
    »Ja, Sie haben keinen Freund, oder ja, Sie haben einen Freund?« Er hatte sich leicht vorgebeugt. Sein Gesicht war ihrem so nah, viel zu nah, fand sie.
    »Ja, ich habe keinen … nein.« Sie schüttelte verwirrt den Kopf, stieß sich von der Kommode ab und schlängelte sich an ihm vorbei. In der Mitte des Zimmers blieb sie stehen. Sie hatte das Gefühl, sich den R ücken freihalten zu müssen.
    Er hatte sich umgedreht und war ihr nachgekommen, doch diesmal hielt er Abstand. Gedankenversunken nahm er sein Eisteeglas hoch und ließ die fast geschmolzenen Eiswürfel darin kreisen. Dann warf er einen flüchtigen Seitenblick auf das gerahmte Bild auf der Kommode und schaute sie wieder an. »Greg?«, fragte er leise. »Sind Sie seinetwegen immer noch allein?«
    Nervös wich sie seinem Blick aus. Sie durfte auf keinen Fall noch länger in diese Augen sehen. O Gott, sie waren so blau, so tief … Stattdessen schaute sie auf das Hemd, das ihm Sarah beim Spielen aufgeknöpft hatte und das er offen gelassen hatte. In dem tiefen Ausschnitt leuchteten seine Brusthaare im sanften Lampenschein. Leigh musste sich unwillkürlich räuspern. »Nein, ich kann mich nicht vollkommen von dem Leben verabschieden, nur weil ich meinen Mann verloren habe.«
    »Weshalb dann?« Seine Stimme war tiefer und vertraulicher geworden.
    Sie musste lachen und sah ihm wieder ins Gesicht. »Also, ehrlich gesagt, eine schwangereWitwe ist nicht gerade das, wovon Männer träumen.«
    Er stutzte kurz und stimmte dann in ihr Lachen ein. Als er dabei den Kopf in den Nacken legte, straffte sich die Haut über den Muskelsträngen an seinem Hals. Sein Adamsapfel hüpfte ein paar Mal auf und ab. Erstaunt stellte sie fest, wie lebendig und wie kräftig alles an ihm wirkte. Schließlich schaute er sie wieder an. »Wie ist es Ihnen denn eigentlich im Krankenhaus ergangen, nachdem ich weg war?«
    Sie war froh, die angespannte Situation gemeistert zu haben, und nahm jetzt ebenfalls ihr Eisteeglas. Nach einem angenehm erfrischenden Schluck antwortete sie: »Ganz gut. Es gab keine größeren Probleme. Nach vierTagen konnte ich zusammen mit Sarah nach Hause. Meine Eltern haben mir in der ersten Zeit geholfen.« Sie lächelte kurz. »Mein Gott, ich hätte nicht gedacht, dass man sich nach einer Geburt so

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