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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Stadt sind, kennen mich und meine Familie.«
    Sie ließ sich das kurz durch den Kopf gehen und fragte dann: »Lebst du immer noch hier?«
    »Ja, aber ich bin viel auf R eisen.«
    »Beruflich?«Verstohlen suchte sie das Armaturenbrett nach irgendeinem Hinweis auf seinen Beruf ab, entdeckte aber keinen.
    Sie standen an einer roten Ampel. Er wandte ihr den Kopf zu und antwortete kurz: »Ja.« Die Ampel sprang auf Grün, und er fuhr weiter.
    Sie räusperte sich. »Und was machst du genau? George hat vorhin so eine Andeutung wegen einem Auftrag gemacht. Arbeitest du immer an Flugzeugen?« Sie wusste, dass es rund um Midland eine ganze R eihe kleinerer Flughäfen und Charterlinien gab. Das Ölgeschäft brachte einen für eine Kleinstadt ungewöhnlich lebhaften Flugverkehr mit sich.Viele Ölmanager hatten zusätzlich Firmen- oder Privatmaschinen, um ihren vielenTerminen nachzukommen.
    »Klar, das mach ich auch.«
    Näher ließ er sich nicht über dasThema aus. Stattdessen lenkte er denWagen an den Bordstein, stellte den Motor ab und stieg aus. Er öffnete ihr dieTür und half ihr beim Aussteigen. Leigh hatte nicht weiter darauf geachtet, wohin er fuhr. Jetzt sah sie sich neugierig um. Sie waren in einer kleinen Nebenstraße, in der sich ein R estaurant befand. Eine amerikanische Flagge knatterte auf dem Dach des unauffälligen Flachbaus imWind, und das U in der roten Neonaufschrift »Lucy’s« war ausgefallen. Sie stemmte sich gegen denWind, der an ihrem Mantel zerrte, und ging in seinen Arm eingehackt auf den R estauranteingang zu.
    Von außen war nicht zu erkennen, was es drinnen gab, aber sobald Chad ihr dieTür geöffnet hatte, wusste sie, dass sie in einem Grillrestaurant waren. Es roch nach gut gewürztem Fleisch, Holzkohle und Rauch. Leigh hatte sofort großen Appetit.
    Aus der Musikbox in der Ecke beschworWillie Nelson alle Mamas dieserWelt, ihre Kinder keine Cowboys werden zu lassen. Auf den Barhockern entlang der langen holzverkleidetenTheke, die gegenüber dem Panoramafenster über die ganze Breite des R estaurants lief, saßen Geschäftsleute in dreiteiligen, dezenten Anzügen neben Ölarbeitern in ihren teerverklebten Overalls und Cowboys in hohen, schlammbespritzten R eitstiefeln.
    Chad ergriff Leighs Arm und schritt mit ihr dieTheke ab, bis er einen freienTisch vor dem Panoramafenster fand. Die Aussicht war wegen der Schmutzschicht auf dem getönten Glas getrübt, was allerdings nicht weiter tragisch war, da es außer den geparktenWagen am Straßenrand und einemWarenlager gegenüber nichts zu sehen gab.
    Chad half Leigh aus dem Mantel und wartete, bis sie Platz genommen hatte. Da es keine Garderobe gab, faltete er den Mantel zweimal und legte ihn auf die Bank ihr gegenüber, bevor er seine Jacke auszog.
    Dann ließ er sich auf der rissigen roten Kunstlederbank nieder und setzte seinen schwarzen Stetson ab, den er zwischen zwei Blumentöpfen auf dem Fensterbrett platzierte. Mit einer jungenhaften Bewegung fuhr er sich durchs Haar. Leigh fand die Geste eigenartig verführerisch.
    »Das steht dir ausgezeichnet«, bemerkte er. Seine Augen wanderten über den weiten Strickpullover aus schwarzem Bouclé, in dessen rundem Ausschnitt provokativ die weiße Haut ihres Dekolletés schimmerte. Ihre schmaleTaille umschloss ein breiter, bunter geflochtener Gürtel. Die schwarzenWoll-Leggins schmiegten sich verführerisch um ihre Hüften und Schenkel. »Oder sollte ich lieber sagen, dass du die Sachen hervorragend aussehen lässt?«
    »Danke. Das Kompliment kann ich nur erwidern.« Das war schlichtweg untertrieben. Aber sie wollte hier in aller Öffentlichkeit nicht deutlich werden und ihm versichern, wie umwerfend gut er aussah.
    Chad winkte der vielbeschäftigten Bedienung hinter demTresen zu. Sie nickte bestätigend und kam kurz darauf mit zwei Speisekarten auf ihrenTisch zu.
    »Was möchtest du trinken?«, fragte Chad Leigh.
    »Eistee.«
    Er grinste breit. »Ob du willst oder nicht, du bist eine echteTexanerin. Nur inTexas trinkt man mitten imWinter Eistee.«
    »Hallo, Chad«, begrüßte ihn die Bedienung freundlich, als sie an ihremTisch angekommen war. Ihr fülliger Busen drohte die hellblaue Polyesteruniform mit dem aufgenähten Namensschild »Sue« zu sprengen. Unter dem platinblond gefärbten Haar, das mit Unmengen von Haarspray zu einerTurmfrisur hochfrisiert worden war, baumelten zwei riesige, mit hellblauen Glasklunkern besetzte Ohrringe. Sues grelles Make-up schien einer Las-Vegas-Dirne nachgemacht zu sein,

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