Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
schwere, schlammige Gummistiefel.
    »Hallo, Chad!«, begrüßte sie ihn und schlug ihm kumpelhaft mit der Hand auf den Arm. Dann taxierte sie Leigh unverhohlen und ein bisschen neidisch und verkündete: »Hübsch, wirklich hübsch.« Sie knuffte Chad gegen die Schulter. »Aber wir wissen ja alle, dass du Geschmack hast.«
    Leigh spürte, wie sie rot wurde, aber die Frau war schon weitergegangen, ohne sich von ihr zu verabschieden.
    »Eine alte Schulfreudin«, erklärte Chad achselzuckend. »Sie arbeitet als Geologin für eine Ölfirma.«Wenig später stand schließlich an einem der hinterenTische ein älteres Pärchen auf und kam auf den Ausgang zu. Als die beiden kurz vor ihremTisch angelangt waren, packte die Frau ihren Mann am Arm und rief aus: »Aber da ist ja Chad!« Sie stürzte auf ihn zu, schlang die Arme um seinen Hals und gab ihm zwei laute Schmatzer auf beideWangen. Dann richtete sie sich wieder auf. »Na, Chad, wie geht’s meinem Jungen denn so?« Leigh sah das stolze Funkeln in ihren Augen und glaubte einen Augenblick, seine Mutter vor sich zu haben. Sie wurde jedoch sofort eines Besseren belehrt, als die Frau lossprudelte: »Mein Gott, ich hab dich ja schon so lang nicht mehr gesehen! Du warst wohl viel unterwegs, wie? Nun ja, wir wissen alle, wie beschäftigt du bist.Wie geht’s übrigens deiner Mutter? Erst gestern hab ich zu Daddy gesagt, dass wir deine Eltern seit ewigen Zeiten nicht mehr gesehen haben.« Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie es immer noch nicht fassen, dass Chad hier saß, und plapperte munter weiter: »Alle hetzen nur noch herum.Weißt du, wenn ich’s mir recht überlege, hat mir unsere Stadt besser gefallen, bevor diese ganzen Ölleute hier ankamen.Wer hätte damals gedacht, dass wir irgendwann nicht einmal mehr Zeit für einen Besuch bei unseren Freunden haben würden?«
    »Mr. und Mrs. Lomax, ich möchte Ihnen Leigh Bransom vorstellen«, fiel er ihr höflich insWort.
    »Sehr erfreut.« Mehr brachte Leigh nicht heraus, denn Mrs. Lomax hatte bereits den nächsten Monolog angestimmt.
    »Sie sind aber wirklich ein hübsches Ding!« Sie musterte Leigh kurz und wohlgefällig. »Wie nicht anders zu erwarten. Chad umschwärmten schon immer schöne Mädchen.« Sie beugte sich vertraulich zu Leigh herunter. »Meine Jungs waren immer eifersüchtig auf ihn«, offenbarte sie ihr, richtete sich aber gleich wieder auf und wandte sich Chad zu. »Aber Chad war so ein netter Junge, so gutaussehend und gar nicht eingebildet«, verkündete sie stolz, als sei das allein ihrVerdienst. »Ein guter Junge. Das habe ich immer gesagt, nicht wahr, Daddy?«
    Doch Daddy hatte keine Gelegenheit, sich dazu zu äußern, denn ehe er einWort herausbrachte, hatte sich seine gesprächige Frau bereits von Chad und Leigh verabschiedet und zog ihn am Ärmel weiter in RichtungTür.
    Chad schaute ihnen nach, bis sie draußen auf dem Bürgersteig standen, winkte ihnen dann kurz durchs Fenster zu und wandte sich schließlich wieder an Leigh. Er lächelte gequält. »Es tut mir leid«, erklärte er. »Aber so ist es nun mal, wenn man viele Leute in der Stadt kennt. Man ist nie unbeobachtet.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es ist schon in Ordnung«, antwortete Leigh unsicher.
    »Nein, das ist es nicht«, widersprach er ihr. »Ich wollte dich ganz allein für mich haben.« Ihre Blicke trafen sich, und einen winzigen Augenblick spürte Leigh, wie ihr die Knie weich wurden. Dann senkte Chad den Blick auf ihrenTeller und sah sie kritisch an. »Mehr isst du nicht?«
    Sie hatte fast das ganze Fleisch, ein bisschen von dem Krautsalat sowie ein paar Pommes frites gegessen, aber das Brot unangetastet gelassen. Sie nickte. »Ja. Es war ausgezeichnet, aber ich kann einfach nicht mehr.«
    Er schob seinen leerenTeller zurück, lehnte sich in die roten Kunstlederpolster und ließ seinen Blick über ihren Oberkörper wandern. »Dann lass uns gehen«, beschloss er schließlich. Seine Lippen kräuselten sich zu einem winzigen Lächeln. »Es sei denn, du küsst gern in aller Öffentlichkeit.«
    Ein Kribbeln stieg aus ihrem Unterleib hoch bis in ihren Hals. Unbeholfen wand sie sich aus ihrer Bank und stand auf. Ein kleiner Blitz zuckte durch ihren Arm, als sie seine Hand unter ihrem Ellbogen spürte. Er half ihr in den Mantel, ging dann an die Kasse neben dem Ausgang und zahlte. R und um die altmodische R egistrierkasse war ein kunterbuntes Sortiment von Rauchwaren, Kaugummi, Magentabletten, Bonbons, Landkarten,

Weitere Kostenlose Bücher