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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Entschlossenheit, sich nicht mit ihm einzulassen, einen empfindlichen Schlag. Schon jetzt sehnte sie sich so nach ihm, dass sie sich ihm am liebsten an den Hals geworfen hätte.
    »Chad, bring endlich den Braten rein.« Amelias Stimme, die aus dem Esszimmer zu ihnen herüberdrang, rettete den Gemüsepudding und Leigh fürs Erste.
    »Und du fühlst dich genauso gut an, wie du aussiehst«, flüsterte er ihr ins Ohr. Er trat zurück, gab sie frei und grinste verschlagen. Leigh drehte sich um und floh aus der Küche, während er den Ofen aufzog und den Braten herauszog. Der Gelantineberg bebte bedenklich, als Leigh ihn auf demTisch absetzte.
    »Ich finde es trotzdem nicht richtig«, wiederholte Amelia störrisch. Ohne sie zu beachten, rieb Stewart Sarahs Zahnfleisch weiter mit Bourbonwhiskey ein. »Ich kann Alkohol nicht gutheißen, in welcher Form auch immer. Und ein Baby sollte schon gar keinen bekommen.«
    »Das ist nur Medizin«, widersprach Stewart. Er zog den nassen Finger aus Sarahs feuchtem Mündchen und wischte ihn an seiner Serviette ab. »Ich habe das bei Chad genauso gemacht, als er noch ein Baby war.« Er zog vielsagend die Brauen hoch. »Und ich kann mich noch gut erinnern, wie du dem JungenWhiskey und Honig eingeflößt hast, als er diesen schlimmen Husten hatte.«
    Amelia besaß zumindest den Anstand, rot zu werden. »Leigh muss uns ja alle für Alkoholiker halten«, meinte sie mit verlegenem Lächeln.
    »Nein, das tue ich nicht«, stritt Leigh lachend ab. Nach dem wohlschmeckenden Essen und der fröhlichen Unterhaltung dabei fühlte sie sich vollkommen entspannt. »Ich werde mir wohl eine Flasche Bourbon kaufen müssen – natürlich nur für medizinische Zwecke«, fügte sie mit ironischem Augenzwinkern hinzu.
    Nach dem Essen waren sie wieder ins Wohnzimmer gegangen. Chads Eltern saßen in den beiden schweren Sesseln vor dem kleinen Tisch. Stewart hatte Sarah wieder auf den Schoß genommen, während die anderen den Tisch abgeräumt hatten, und sich standhaft geweigert, die Kleine an seine Frau abzugeben, als diese kopfschüttelnd versucht hatte, ihm das Baby wegzunehmen, um Stewart von seiner Whiskeybehandlung abzuhalten. Leigh und Chad saßen zusammen auf dem Sofa. Er hatte seinen Arm um ihre Schulter gelegt und ließ seine Finger genüsslich an ihrem Arm auf und ab wandern. Sie versuchte vergeblich, die Erinnerung an seine dreiste Attacke in der Küche zu verdrängen. Jedes Mal, wenn sie daran dachte, schien er zu ahnen, was in ihrem Kopf vorging, und zwinkerte ihr verstohlen zu.
    Nicht einmal während des Essens hatte er sie in R uhe gelassen.Während er scheinbar wie gebannt seinemVater zugehört hatte, der sich über die neuesten Entwicklungen imViehgeschäft ausließ, hatte er mit talentierter Hand ihren Oberschenkel knapp oberhalb des Knies massiert. Es war zwecklos, dieser Hand auszuweichen. Sie schien mit Radar ausgestattet zu sein, so sicher fand sie ihr Ziel innerhalb kürzester Zeit wieder. Schließlich hatte Leigh alle Fluchtversuche aufgegeben und ihn gewähren lassen. Er schien vollkommen zufrieden zu sein, ihr Knie zu streicheln, das sich unter dem schneeweißenTischtuch gegen seines presste.
    Leigh dagegen hatte der Unterhaltung nur mit Mühe folgen können. Sie konnte nur hoffen, dass Chads Eltern sie nicht für stoffelig hielten, so verworren und unsicher hatte sie geantwortet, wenn Amelia oder Stewart sie etwas gefragt hatten. Aber Chads Eltern schienen sich an ihrer Unsicherheit nicht zu stören. Und falls die beiden ahnten, was sich unter demTisch abspielte, so ließen sie sich das jedenfalls nicht anmerken.
    »Erzähl mir noch mal, wie du es geschafft hast, Sarah in das Hochstühlchen zu setzen«, wandte sich Leigh jetzt an Amelia.
    »Falls dasTablett verstellbar ist, musst du es so nah wie möglich an ihren Bauch schieben. Außerdem musst du die Kleine mit einem Küchenhandtuch oder etwas Geeignetem an der R ückenlehne festbinden. Die meisten Hochstühle haben einen Gurt, der zwischen den Beinen hochgezogen wird, damit das Baby nicht unten aus dem Stuhl rutschen kann.«
    »Wahrscheinlich ist es einfacher, ihr gleich das Sitzen beizubringen«, merkte Chad mit unbestreitbarer Logik an.
    Amelia und Leigh warfen ihm gleichzeitig einen geringschätzigen Blick zu. Er und Stewart quittierten das mit lautem Lachen. Chad behandelte seine Eltern liebevoll und mit R espekt, war beiden gern behilflich und zeigte ihnen deutlich, wie sehr er sie mochte. Aber er neckte sie auch, so wie sie ihn

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