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Tanz im Mondlicht

Tanz im Mondlicht

Titel: Tanz im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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wäre es«, erwiderte Jane leise. Doch der Sturm in ihren Augen hatte sich verzogen, und sie lächelte Chloe warmherzig zu.
    Chloes Angst steigerte sich immer mehr während der Fahrt. Sie berührte ihren Bauch. Was war, wenn ein Baby darin wuchs? Sie schluckte, hatte ein seltsames Gefühl. Der Gedanke, dass die Autofahrt bis zum Twin Rivers Hospital eine Viertelstunde dauern würde, kam ihr plötzlich unerträglich vor. Sie wandte sich Jane zu.
    »Lass uns den Test in Crofton besorgen. Wenn du ihn kaufst, schöpft niemand Verdacht«, schlug sie vor.
    »In Ordnung.« Jane spürte, dass Chloe einer Panik nahe war. Sie bog in die Mall ein, parkte unweit des Eingangs zum Food Court. Gemeinsam betraten sie das Einkaufszentrum. Direkt hinter dem Orange-Blossom-Brautgeschäft befand sich eine Good-Health-Apotheke; Chloe wartete draußen, als Jane hineinging. Sie stand in der Hauptpassage des Einkaufsparadieses und sah den Menschen zu, die Besorgungen machten, in aller Eile, damit sie bei den sommerlichen Temperaturen möglichst schnell an den Strand kamen. Plötzlich hörte sie, wie jemand sie rief.
    »Chloe?«
    Sie fuhr herum. Ihre Mutter steuerte auf sie zu, eine Tüte von Langtry’s in der Hand – Chloes Lieblingsladen.
    »Mom!«, rief Chloe.
    »Wieso arbeitest du nicht, mein Schatz?«
    »Oh.« Chloe wurde es heiß, und sie spürte, wie sie errötete. Sie biss sich auf die Lippe. Sie würde zu einer Notlüge greifen müssen. Es gab keine andere Möglichkeit, sich aus der Affäre zu ziehen. »Ähm, ich habe eine Freundin begleitet, bei einer Besorgung …«
    In diesem Moment wurde ihrer Mutter bewusst, dass sie vor der Apotheke standen, genau gegenüber Rhode Island Pets, Inc., einer Zoohandlung. Ihr Gesicht fiel zusammen, als hätte sie gerade erfahren, dass Chloe die Schule schwänzte. Sie erbleichte.
    »Chloe. Du hast doch nicht etwa … eine Aktion geplant, oder?«
    »Eine was?«
    »Gegen den Tierladen. Ich bin nicht von gestern, Miss Chloe Chadwick. Wogegen richtet sich dein Protest?«
    »Mom, gegen nichts – ich schwöre!« Chloe blickte zum Schaufenster der Zoohandlung hinüber. Ein bunter Keilschwanzsittich war an eine Sitzstange gekettet. Mehrere niedliche Welpen tollten in Käfigen umher, die mit Zeitungspapier ausgelegt waren. Bei ihrem Anblick füllten sich Chloes Augen mit Tränen. Was war sie nur für ein Mensch? So eingesponnen in ihre eigenen Probleme, dass sie die Tiere nicht einmal bemerkt hatte?
    »Was ist es dieses Mal? Welpenaufzucht wie am Fließband? Papageien, die vom Amazonas gestohlen wurden?«
    »Das ist kein Papagei«, verbesserte Chloe, dem Blick ihrer Mutter zum Schaufenster folgend, »sondern ein Keilschwanzsittich, der zur Gattung der Ara gehört.«
    »Chloe – das ist mir egal, selbst wenn es das Wappentier unseres Landes, ein Weißkopf-Seeadler, wäre.« Ihre Mutter packte sie am Handgelenk und sah sie flehentlich an. Der Ausdruck in ihren Augen war so besorgt und liebevoll, dass Chloe ihren Augen nicht trauen wollte. »Kind, dein Vater musste Ace Fontaine beknien, wegen der Geschichte im Supermarkt auf eine Anzeige zu verzichten. Wenn du hier im Einkaufszentrum etwas anstellst, musst du damit rechnen, dass dich die Polizei
in Gewahrsam
nimmt
.
Ich weiß, dass du Tiere über alles liebst, aber bitte, bitte, Chloe, mach keine Dumm…«
    Sie wurde von Chloe unterbrochen, die sich ihr an den Hals warf und sie mit aller Kraft umarmte. Chloe fehlten die Worte. Da war sie in geheimer Ludermission unterwegs, und ihre arme Mutter zerbrach sich den Kopf über ihren Tierschutz-Aktivismus.
    »Ich verspreche es, Mom. Ich verspreche es hoch und heilig«, gelang es ihr schließlich zu sagen. Sie war kurz davor, in Tränen auszubrechen und alles zu gestehen. Ihre Mutter erwiderte die Umarmung, hielt sie fest. Chloe liebte den Duft ihrer Haare – sie rochen nach Lavendel, nach Chloes Kindheit. Sie liebte ihre Pölsterchen und Rundungen, die sich behaglich anfühlten. Sie war keine Frau, die nur aus aufgeblasenen Muskeln bestand wie Betty Lou, die praktisch ihr ganzes Leben auf dem StairMaster verbrachte.
    Chloes Mutter brauchte keine Fitnessgeräte: Sie marschierte stramm über die Landstraßen rund um die Plantage. Sie tanzte zu den alten Videos auf VH -1, wenn sie sich unbeobachtet glaubte. Einmal hatte Chloe sie dabei ertappt, wie sie zu »Into the Groove« eine heiße Nummer hinlegte, als wäre sie Madonna höchstpersönlich. Chloe hatte mitgemacht, und gemeinsam waren sie durch den Raum

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