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Tanz ins Glück

Tanz ins Glück

Titel: Tanz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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Gleichzeitig signalisierte ein starker Brandgeruch, dass
sich das Brot im Toaster verklemmt hatte und mit einem Messer
herausgezogen werden musste.
    Chellie
war wie ausgelaugt, als sie schließlich läutete. Ash und
Laurent blickten auf ihre Teller und zogen die Augenbrauen hoch. Der
Schinken war glücklicherweise hervorragend, aber keiner von
ihnen hielt sich lange beim Essen auf.
    "Der
Kaffee ist so dünn, dass er nicht einmal nach Kaffee schmeckt",
sagte Ash. "Den Toast hast du eingeäschert. Und was das
hier angeht …" Er stieß den Zeigefinger in das
gummiartige Rührei auf seinem Teller. "Ich könnte es
benutzen, um die Reifen an einem Geländewagen zu flicken. Du
hast behauptet, kochen zu können. Das Essen zuzubereiten ist
deine Aufgabe als Crewmitglied. Deine einzige Rechtfertigung, auf
dieser Yacht zu sein. Also sorg dafür, dass das Abendessen
besser wird."
    Habe
ich ihn wirklich attraktiv gefunden? fragte sich Chellie ungläubig,
als Ash den Salon verließ. Es musste eine durch Stress
verursachte vorübergehende Geisteskrankheit gewesen sein.
    Laurent
lächelte mitfühlend. "Ich habe in Santo Martino
frisches Rindfleisch gekauft. Sie können ein Eintopfgericht
damit machen, nein?"
    "Nein",
erwiderte Chellie. "Ich glaube nicht, dass ich das kann."
    Laurent
seufzte. "Ich sollte wohl helfen, chérie , bevor
Ash Sie kielholen lässt."
    "Aber
er hat behauptet, Sie könnten nicht kochen!"
    "Vielleicht,
um Ihr Mitgefühl zu wecken und sicherzustellen, dass Sie mit uns
fahren. Schließlich sind Sie eine sehr schöne Frau."
    Chellie
berührte verlegen ihr Haar. "Zurzeit bin ich eine
Vogelscheuche."
    "Es
wird wachsen", tröstete Laurent sie.
    Er
beaufsichtigte sie und half ihr, während sie das Fleisch in
Würfel schnitt, es mit Knoblauch und Zwiebeln in Öl
anbriet, klein geschnittenes Gemüse dazutat und alles zusammen
mit Rotwein in einen großen Topf füllte. " C'est
tout ." Laurent schaltete den Herd ein. "Jetzt lassen
wir es langsam bis heute Abend kochen."
    "Soll
ich vielleicht noch andere kleine Aufgaben für unseren galanten
Kapitän erledigen?" fragte Chellie. "Mit meiner
Zahnbürste das Deck schrubben, zum Beispiel?"
    Laurent
sah sie missbilligend an. "Wären Sie lieber in Santo
Martino geblieben?"
    Ein
Schweigen folgte.
    "Hat
er Ihnen erzählt, wo er mich gefunden hat?" fragte Chellie
schließlich leise.
    "Ja.
Es war eine schlimme Zeit für Sie."
    "Und
jetzt erweise ich mich als undankbares Miststück", sagte
sie bitter.
    Laurent
zuckte die Schultern. "Ash ist kein Heiliger, Mademoiselle. Aber
wer von uns ist das schon?"
    "Ich
hätte ihm sagen sollen, dass ich nicht kochen kann. Aber dann
hätte ich so dumm … so nutzlos dagestanden. Ich dachte,
allzu schwer könne es ja wohl nicht sein."
    "Tja,
jetzt wissen Sie es besser, ma petite . Viele Mahlzeiten sind
es nicht mehr bis St. Hilaire." Laurent lächelte
aufmunternd. "Ihr gegenwärtiges Martyrium wird bald vorbei
sein."
    Was
nicht bedeutete, dass sie es schnell vergessen würde. Und sich
Ash aus dem Kopf zu schlagen würde vielleicht unmöglich
sein.
    Was
passiert mit mir? fragte sich Chellie. Sie konnte das nicht
gebrauchen. Und, was noch wichtiger war, er auch nicht. Sie war eine
erbärmliche Närrin. Wahrscheinlich würde sie ihn nie
wieder sehen, nachdem sie St. Hilaire erreicht hatten.
    Aber
es war zwecklos, sich das zu sagen. Es änderte nichts. Dafür
war es zu spät.
     
    Chellie
spülte das Geschirr und putzte gründlich die Kombüse,
denn sie wollte Ash nicht noch mehr Anlass zur Kritik geben. Als sie
fertig war, wusste sie nicht so recht, was sie tun sollte. Ihre
Stellung an Bord war fragwürdig. Irgendwo zwischen nicht
zahlendem Passagier und gescheitertem Koch. Sie überlegte, ob
sie den Tag in ihrer Kabine verbringen sollte. Aus den Augen, aus dem
Sinn. Nur war das der feige Ausweg. Und sie wollte nicht, dass Ash
den Eindruck gewann, sie würde ihn meiden. Er könnte sich
fragen, warum.
    In
ihrer Kabine zog Chellie einen schlichten schwarzen Bikini und die
dazugehörige schwarz-weiß gemusterte Bluse an, dann ging
sie nach oben aufs Sonnendeck. Ash saß am Tisch und sah Papiere
durch. Er nickte ihr nur flüchtig zu, sie hatte jedoch das
Gefühl, dass er eher beschäftigt als unfreundlich war. Es
war immerhin ein Anfang.
    Chellie
streifte die Bluse ab, streckte sich auf einer Liege aus und schloss
die Augen. Sie spürte, wie die Hitze sie bis ins Innerste wärmte
und die letzten Angstschauder vertrieb. Ihr wurde klar, dass sie nur
noch

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