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Tanz ins Glück

Tanz ins Glück

Titel: Tanz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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liefern
musst", erwiderte Laurent fröhlich. "Jetzt melde
Victor, dass alles planmäßig abgelaufen ist. Und dann
solltest du auch ein bisschen schlafen, mon vieux . Wenn du
Recht hast, musst du deinen Verstand morgen beisammenhaben."
    "Später.
Ich bin noch nicht müde." Ash nahm seinen Kaffeebecher,
setzte sich auf die Lederbank und beobachtete das Wasser. Eigentlich
stimmte das nicht. Jetzt, da der Auftrag ausgeführt war und die
Anspannung nachließ, wurde er hundemüde. Aber er würde
noch nicht ins Bett gehen. Nicht, solange die Möglichkeit
bestand, dass er wach liegen, im Geiste eine einsame Träne auf
der Wange einer jungen Frau vor sich sehen und daran denken würde,
wie er sie einen Moment lang in den Armen gehalten hatte.
    Ash
fluchte leise. Es wird wirklich Zeit, dass du dieses Geschäft
aufgibst, Brennan, sagte er sich. Er wurde im Alter weich. Und das
ging nicht. Weil es noch nicht vorbei war und um hohe Einsätze
gespielt wurde.
     
    Chellie
öffnete die Augen und wunderte sich über das Sonnenlicht,
das in die Kabine schien. Einen Moment lang war sie völlig
verwirrt, dann kehrte die Erinnerung zurück, und sie setzte sich
auf. Sie war auf der La Belle Rêve, und Santo Martino lag weit
hinter ihr. Dafür war sie so dankbar.
    Jetzt
musste sie sich mit der unmittelbaren Zukunft beschäftigen. Wie
würde es weitergehen, wenn sie St. Hilaire erreichten?
Keinesfalls wollte sie wieder ohne Geld an irgendeinem abgelegenen
Ort festsitzen.
    Chellie
kniete sich aufs Bett und sah aus dem Fenster. Da war nichts als das
leuchtende Blau der Karibik. Sie hatte keine Ahnung, wie spät es
war. Zusammen mit allem anderen hatte sich Ramon auch ihre
Platinarmbanduhr genommen. Der Stand der Sonne sagte ihr jedoch, dass
sie lange geschlafen hatte und sich wahrscheinlich auf Deck sehen
lassen sollte.
    Es
war herrlich, wieder richtig duschen und sich mit Duftseife und
Lotionen pflegen zu können. Wenn sie jetzt noch ihre eigenen
Sachen zum Anziehen hätte, wäre das Leben fast perfekt. Sie
hatte jedoch keine andere Wahl, als sich noch einmal etwas von der
Tochter des Eigners zu leihen. Chellie zog weiße Shorts, ein
ärmelloses jadegrünes Top und ihre eigenen Sandaletten an,
dann verließ sie die Kabine und stieg die Kajütentreppe
hinauf. Ihrem Retter bei Tageslicht gegenüberzutreten war ihr
unangenehm. Es war schwierig, einem Mann zu Dank verpflichtet zu
sein, über den sie so wenig wusste. Und zu dem sie sich sofort
hingezogen gefühlt hatte.
    Warum
sie sich zu ihm hingezogen fühlte, verstand sie wirklich nicht.
Er war ihr zu Hilfe gekommen, aber echtes Interesse oder Mitleid
hatte er nicht gezeigt. Tatsächlich war er kurz angebunden
gewesen, während er sie an Bord dieser Yacht geschafft hatte,
als würde er die plötzliche Eingebung bereits bereuen, die
zu ihrer Rettung geführt hatte.
    Wenn
es eine plötzliche Eingebung war, dachte Chellie und blieb
stirnrunzelnd oben an der Treppe stehen.
    "Da
bist du ja endlich." Ash tauchte aus dem Nichts auf.
    Er
trug dunkelblaue Shorts und sonst nichts. Chellie blickte seinen
gebräunten nackten Oberkörper an und spürte eine
unwillkommene Erregung. "Guten Morgen", erwiderte sie kühl.
    "Gerade
noch." Er sah auf seine Armbanduhr. "Das Frühstück
ist überfällig."
    "Ich
habe meine Uhr … verloren. Und ich habe verschlafen."
    "Ich
werde dir einen Wecker geben. Schinken findest du im Kühlschrank.
Wir essen ihn mit Rührei und Toast. Dazu starken Kaffee."
    Oh
nein, dachte Chellie. Die Sache mit dem Kochen hatte sie ganz
vergessen. "Rührei?"
    "Ja.
Ist das ein Problem?"
    "Keineswegs",
log Chellie.
    "In
der Kombüse ist eine Glocke. Läute sie, wenn das Essen
fertig ist."
    Bedrückt
ging Chellie nach unten und sah sich in der Küche um. Es gab
einen Elektroherd mit einem Kochfeld, einen Toaster und eine
Kaffeemaschine. So weit, so gut. Sie öffnete Schränke und
Schubladen und fand Geschirr und Bestecke. Theoretisch wusste sie
natürlich, wie man Rührei machte. Butter, Milch und viel
Rühren. Nur machte es nach ihren Erfahrungen jemand anders. Sie
deckte den Tisch im Salon, kochte Kaffee und schnitt von einem
Weißbrot einige schiefe Scheiben ab, die sie nur schwer in den
Toaster bekam.
    Nachdem
Chellie den Schinken auf Tellern angeordnet hatte, schlug sie die
Eier und tat sie schnell in die Pfanne, in der die Butter schon braun
wurde. Als sie mit einer Gabel zu rühren begann, sah sie
entsetzt, wie sich die verquirlten Eier in lange, lederartige Stücke
trennten.

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