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Tanz ins Glück

Tanz ins Glück

Titel: Tanz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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dem
Bett alle Lampen aus, glitt zwischen die Laken und wartete auf Ash.
Jetzt war es seine Entscheidung. Er brauchte nur anzuklopfen, und sie
würde seinen Namen sagen und die Arme ausbreiten.
    Als
Chellie schließlich seine Schritte auf dem Gang hörte,
schien ihr das Herz stillzustehen. Sie hörte, dass er vor der
Tür stehen blieb, sah, wie sich der Griff bewegte. Ihr ganzer
Körper spannte sich an vor Nervosität und Sehnsucht, aber
die Tür ging nicht auf. Einen Moment später erkannte sie,
dass Ash den Griff wieder losgelassen hatte.
    Dann
hörte sie, wie sich Ash entfernte. Kurz darauf wurde eine andere
Tür geschlossen. Da wusste sie, dass er in seine Kabine gegangen
war und nicht zurückkommen würde. Sie würde die Nacht
allein verbringen.
    Chellie
drehte sich herum, drückte das Gesicht ins Kissen und weinte.

7.
Kapitel
     
    Chellie
wachte am nächsten Morgen früh auf. Eine Zeit lang lag sie
da und blickte hinaus auf den wolkenlosen Himmel. Nach dem
Tränensturm der vergangenen Nacht fühlte sie sich jeden
Gefühls beraubt. Sie hatte so heftig geweint, dass sie Angst
gehabt hatte, Ash könnte sie hören. Irgendwann musste sie
wohl eingeschlafen sein. Und jetzt war der nächste Tag, sie
musste aufstehen und so tun, als wäre alles in Ordnung.
    Das
Parfüm, mit dem sie sich am Vorabend voller Hoffnung betupft
hatte, haftete noch an ihrer Haut, und jetzt wurde Chellie ein
bisschen übel davon. Sie wusste, dass sie es nie wieder benutzen
würde.
    Im
Badezimmer betrachtete sie sich kritisch im Spiegel. Sie war blass,
und ihre Augen waren verschwollen, aber davon abgesehen wirkte sie
ziemlich ausgeglichen. Ihr Gesicht würde sie nicht verraten. Sie
duschte schnell, zog hellrosa Leinenshorts und ein dazu passendes Top
an und ging in die Kombüse.
    An
diesem Tag war das Brot exakt geschnitten und gleichmäßig
geröstet, der Kaffee stark und das Rührei locker. Chellie
nickte zufrieden, bevor sie läutete.
    Sie
stellte gerade das Essen auf den Tisch im Salon, als Ash hereinkam.
Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. "Du bist früh
auf. Konntest du nicht schlafen?"
    "Ich
bin gestern Abend sofort eingeschlafen", log Chellie. "Deshalb
war ich heute Morgen früh munter. Und ich habe lieber
rechtzeitig angefangen, nachdem ich mit dem ersten Frühstück
so in Schwierigkeiten geraten bin."
    Ash
musterte den Tisch und zog die Augenbrauen hoch. "Es sieht alles
wundervoll aus. Du versetzt mich in Erstaunen."
    "Eigentlich
ist es nicht erstaunlich." Chellie schenkte mit ruhiger Hand
Kaffee ein und gab Ash die Tasse. "Ich versuche, niemals
denselben Fehler zweimal zu machen." Sie nahm das Tablett. "Ich
bringe Laurent sein Essen."
    "Nein,
das tue ich", sagte Ash. "Du bleibst hier. Ich bin sofort
zurück. Ich denke, wir müssen reden."
    Chellie
sank auf einen Stuhl und trank einen Schluck Ananassaft. Ihr
zitterten die Knie. Worüber wollte Ash reden? Was, wenn er am
vergangenen Abend doch noch einmal zurückgekommen war und sie
weinen gehört hatte? Wie konnte sie das erklären? Oder
wollte er ihr erzählen, dass er vor ihrer Tür gestanden und
es sich anders überlegt hatte, weil in seinem Leben kein Platz
für sie war? Das zu wissen, war eine Sache. Es von ihm selbst zu
hören, wäre unerträglich. Was, wenn ihre Gefühle
wieder mit ihr durchgehen würden? Vor Ash zu weinen wäre
die äußerste Demütigung.
    Und
er durfte sie nicht dabei ertappen, wie sie hier völlig
verzweifelt am Tisch saß. Chellie schenkte sich Kaffee ein und
nahm eine Scheibe Toast.
    "Ich
habe ohne dich angefangen", erklärte sie munter, als Ash
zurückkam und sich ihr gegenübersetzte. "Es stört
dich hoffentlich nicht?"
    "Überhaupt
nicht", erwiderte er höflich. "Du wirst es kaum
glauben können, aber ich bin wirklich sehr tolerant."
    "Ich
werde es mir merken." Chellie brachte mühsam eine Gabel
voll Rührei hinunter.
    "Laurent
hat deine französische Aussprache sehr gelobt."
    "Oh.
Das ist nett von ihm."
    "Schade,
dass wir schon so bald auf St. Hilaire sind. Sonst hättest du
vielleicht noch mehr Talente offenbart."
    "Das
bezweifle ich", erwiderte Chellie kurz angebunden. "Ich
kann singen und spreche Französisch. Das ist nicht viel."
    "Und
du kannst tanzen. Das dürfen wir nicht vergessen", fügte
Ash seidenweich hinzu. "Auch wenn die Vorstellung ein bisschen …
gekürzt war."
    Chellie
wurde rot. "Ich möchte nicht daran erinnert werden. An
nichts davon."
    "Tja,
da sind wir verschiedener Meinung. Es wird für immer eine meiner
liebsten

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