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Tanz ins große Glueck

Tanz ins große Glueck

Titel: Tanz ins große Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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rückte die Haltung ihrer Schultern zurecht, glitt mit den Händen leicht über ihre Taille, als er Ruth drehte, und hob mit einem Griff ihren Schenkel. Ruth war bereit, sich von Nick formen zu lassen. Und doch schien es, als ob sie ihn nicht zufrieden stellen konnte. Er wurde immer ungeduldiger, sie immer frustrierter.
    "Du musst mich anschauen!" forderte er.
    "Das habe ich doch", entgegnete Ruth aufgebracht.
    Mit einem russischen Fluch ging Nick zum Kassettenrekorder und stellte die Musik ab. "Ohne Gefühl! Du fühlst nichts. Es ist nicht gut."
    Ruth blitzte ihn zornig an. "Na schön", murmelte sie und wischte sich mit dem Arm den Schweiß aus der Stirn. "Wie soll ich denn fühlen?"
    "Du bist in mich verliebt." Ruth blickte verdutzt hoch, aber Nick war wieder mit dem Kassettenrekorder beschäftigt. "Du willst mich, aber du bist stolz, heißblütig. Du bist nicht jemand, den man einfach nimmt, verstehst du? Gleicher Rang oder nichts." Er drehte sich zu ihr um und blickte ihr in die Augen.
    "Aber die Sehnsucht ist da. Leidenschaft, Ruth. Sie ist wie ein schwelendes Feuer. Fühl es. Begegne mir als Frau, nicht als Kind. Zeig es mir."
    Er kam zu ihr herüber. "Jetzt", sagte er und legte die Hand auf ihre Taille, "wiederholen wir's."
    Dieses Mal ließ Ruth sich von ihrer Fantasie leiten. Sie war eine stolze, leidenschaftliche Zigeunerin und verliebt in einen Prinzen. Die Musik war schnell und aufgeregt, sie drückte die Gefühlslage aus. Es war ein erotischer Tanz, sinnlich in allen Schritten und Gesten. Ihre Körper, ihre Blicke mussten es ausdrücken. Ruth spürte Verlangen. Und ihr Blut begann, ihr in den Adern zu kochen.
    Begierig, als ob sie wollte, dass das, was sie fühlte, wie ein Feuer lodern sollte, drückte sie es in ihrem Tanz aus, war irgendwo eingefangen zwischen Wirklichkeit und Traumwelt.
    Sie begehrte Nick und war sich nicht mehr sicher, ob es ihre eigenen oder nur die Gefühle der Carlotta waren. Er berührte sie, lockte sie, und sie wich zurück, floh aber nicht, sondern trotzte ihm und reizte ihn um so mehr.
    Die Musik schwoll an. Sie wirbelten weiter und weiter voneinander weg, einer verweigerte sich der Verlockung des anderen. Aber dann, als ob sie nicht widerstehen konnten, kamen sie wieder zusammen. Und in einem letzten Pas de deux, der ihre Liebe füreinander ausdrückte, endete die Musik.
    Die Stille war ein Schock. Sie ließ Ruth sich wie betäubt fühlen. Sie brauchte eine Sekunde, um aus der Rolle
    herauszufinden. Ihr und Nicks Atem gingen noch immer schnell durch die Anstrengung des Tanzes. Sie verblieben noch in ihrer letzten Position, und Ruth konnte das Pochen von Nicks Herz spüren. Sie sahen einander an, suchend, forschend. Ihre Lippen begegneten sich im Kuss. Die Zeit für Fragen war vorbei.
    Nick hielt sich nicht zurück. Er küsste Ruth ungezügelt und entzündete ihre Leidenschaft. Sie atmete den männlichen Geruch seines schweißnassen Körpers, schmeckte die salzige Feuchtigkeit auf seinem Gesicht, seinem Hals, als sie mit den Lippen darüber fuhr. Dann küsste er sie wieder auf den Mund, und sie begegnete ihm voller Verlangen.
    Nick murmelte etwas, aber sie konnte es nicht verstehen.
    Sogar seine Sprache war ihr ein Rätsel. Er presste Ruth an sich.
    Nur das dünne Trikot war zwischen seinen Händen und ihrer Haut. Sie berührten einander, streichelten einander, hielten inne, bis die Erregung sie überwältigte und sie sich noch enger aneinander klammerten.
    Ruth barg das Gesicht an seiner Schulter und zitterte vor Lust. Nichts hatte sie jemals auf diesen abrupten Wechsel von innerer Stärke zu absoluter Schwachheit vorbereitet. Obwohl ihr klar war, dass sie sich selbst verlor, konnte sie nichts tun, um es aufzuhalten.
    "Ruth." Nick legte die Hände auf ihre Schultern und hielt sie ein Stück von sich ab. Er sah sie an, tief in ihre von Leidenschaft verhangenen Augen. "Ich wollte nicht, dass das passiert."
    Sie starrte ihn verständnislos an. "Aber es ist passiert." Es schien ihr so einfach. Sie lächelte. Doch als sie die Hand hob, um sie an seine Wange zu legen, hielt er ihr Handgelenk fest.
    "Es sollte nicht."
    Ruth musterte ihn, und ihr Lächeln verblasste. Ihr Blick wurde wachsam. "Warum nicht?"
    "Wir haben in knapp drei Wochen Premiere." Nicks Stimme klang jetzt energisch, sachlich. "Wir können keine Komplikationen brauchen."
    "Oh, ich verstehe." Ruth wandte sich von Nick ab, damit er den Schmerz in ihrem Gesicht nicht sehen konnte. Sie ging zur Bank zurück und fing an,

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