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Tanz ins große Glueck

Tanz ins große Glueck

Titel: Tanz ins große Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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arbeiten.
    Also, mach dich auf zur Kostümbildnerin, damit sie dein Gesicht pudert."
    Ruth starrte ihn einen Moment an, dann drehte sie sich um und ging ohne ein weiteres Wort von der Bühne.
    Nachdem sie weg war, stieß Nick einen unterdrückten Fluch aus, dann setzte er sich auf den Boden, um die Erschöpfung aus seinen eigenen Beinen zu kneten.
    "Du bist ein ganz schön harter Mann, Dawidow."
    Nick blickte hoch und sah Nadine, die sieh aus einem Sessel im Zuschauerraum erhob. "Ja." Er wandte die Aufmerksamkeit wieder seinen Beinen zu. "Das hast du mir früher schon gesagt."
    "Ich mag dich so." Sie kam die Seitentreppe zur Bühne hoch.
    "Aber das Mädchen ist noch sehr jung." Als Nadine bei ihm war, reichte sie ihm die Hand und half ihm auf die Füße. "Sie ist noch nicht so hart, wie wir es sind."
    "Gut für sie."
    "Und schwieriger für dich, weil du sie liebst." Nick sah Nadine erstaunt an. "Es gibt kaum etwas bei meinen Tänzern, das ich nicht weiß", fuhr sie fort. "Manchmal sogar, bevor sie es selbst wissen. Du liebst sie schon eine ganze Weile."
    "Und?" meinte Nick.
    "Tänzer nehmen sich oft Tänzer als Partner. Sie sprechen dieselbe Sprache, haben dieselben Probleme. Aber wenn mein Solotänzer und künstlerischer Leiter mit meiner besten Ballerina verstrickt ist, dann bin ich besorgt."
    "Das ist nicht nötig, Nadine." Sein Tonfall war milde, aber der Ärger klang durch.
    Nadine lächelte ein wenig wehmütig. "Tänzer sind gefühlvoll, Nick. Ich möchte weder Ruth noch dich verlieren, falls es zwischen euch zum Bruch kommen sollte. Sie ist geschaffen, Primaballerina zu sein."
    Nicks Stimme war sehr kühl. "Schlägst du mir vor, dass ich mich mit Ruth nicht mehr treffen soll?"
    Nadine musterte ihn nachdenklich. "Wie lange kenne ich dich, Dawidow?"
    Er lächelte kurz. "Es würde uns nur um Jahre älter machen, Nadine."
    Sie nickte. "Eine lange Zeit. Lang genug, um dir so einen Vorschlag gar nicht erst zu machen." Ihr Lächeln wurde bitter.
    "Ich habe die Jahre hindurch die Parade der Frauen nicht übersehen können."
    "Danke."
    "Das war kein Kompliment", entgegnete Nadine. "Es war eine Beobachtung." Sie hielt kurz ein. "Ruth Bannion ist anders."
    "Ja", bestätigte er einfach. "Ruth ist anders."
    "Sei vorsichtig, Dawidow." Sie wandte sich einem Techniker zu, der wieder auf die Bühne zurückkam. "Sie wird dich eine Weile hassen."
    "Damit muss ich fertig werden."
    "Natürlich", stimmte Nadine zu und erwartete auch nichts anderes.
    Sehr aufrecht, mit gesammelter Miene und frischem Make-up kam Ruth auf die Bühne zurück. Sie hatte alles aus ihrem Kopf verdrängt, bis auf den Tanz, den sie vor den Kameras ausführen würde. Gefasst ging sie auf Nick zu.
    "Ich bin bereit."
    Nick sah sie an. Er wollte sie fragen, ob sie noch immer Schmerzen habe, wollte ihr sagen, dass er sie liebte. Stattdessen sage er: "Gut, dann fangen wir wieder an."
    Keine zwei Stunden später stand Ruth unter der Dusche. Ihr Körper war wie betäubt vor Schmerz. Ihr Kopf benommen vor Erschöpfung. Nur zwei Dinge waren klar: Sie verabscheute das Tanzen vor der Kamera. Und als sie Nick brauchte, hatte er sie im Stich gelassen. Er hatte mit ihr geredet, als ob sie faul und schwach wäre. Dass sie in aller Öffentlichkeit die Kontrolle über sich selbst verloren hatte, war demütigend genug. Seine kalten Worte hatten alles nur noch verschlimmert.
    Sie trat aus der Duschkabine und wickelte sich gerade das Badetuch um, als Leah hereinkam. Mit einem Lächeln lehnte sie sich gegen das Waschbecken.
    "Hi." Sie betrachtete Ruths blasses und erschöpftes Gesicht.
    "War der Tag hart?"
    "Ziemlich." Ruth zog einen Sweater aus ihrer Kombitasche.
    "Ich habe gehört, dass du am Nachmittag Schwierigkeiten mit einer Nummer gehabt hast."
    Ruth hielt einen Moment inne, dann zog sie den Sweater über den Kopf und setzte eine gleichmütige Miene auf. "Nichts von Bedeutung", erwiderte sie einsilbig. Dann fügte sie ruhig hinzu:
    "Die Aufzeichnungen für Le Corsaire sind beendet."
    "Du siehst blass aus", bemerkte Leah, während Ruth in ihre Jeans stieg. "Ein Glück, dass du zwei Tage frei hast und dich ausruhen kannst, bevor man mit The Red Rose anfängt."
    Ruth zog den Reißverschluss ruckartig hoch. "Du weißt ja toll Bescheid", entgegnete sie kurz angebunden. "Ich mache es mir zur Pflicht, über alles, was in der Truppe vor sich geht, Bescheid zu wissen."
    Ruth setzte sich und nahm ihre Turnschuhe aus der Tasche.
    Sie zog einen an und warf Leah einen langen,

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