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Tanz mit dem Engel

Tanz mit dem Engel

Titel: Tanz mit dem Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Winter. Ich suche Steve Macdonald.«
    »Einen Augenblick.«
    Winter wartete. Er hörte die Stimme des Kollegen.
    »Erik hier. Ich hatte ein Gespräch aus Göteborg. Sie haben einen Mann zum Verhör geholt, und er hat eine Wohnung in London. Vielleicht ist es nur eine vage Vermutung, aber wir müssen sie überprüfen.«
    »Die Wohnung hier?«
    »Oben in Notting Hill.«
    »Aha. Schöne Gegend.«
    »Ich weiß nichts über den Burschen, aber wir müssen die Wohnung überprüfen.«
    »Von außen?«
    »Bitte?«
    »Ich kenne ein paar gute Richter, aber keiner würde uns ohne eine gewisse Stärke in den Argumenten in eine Wohnung gehen lassen.«
    »Ich will trotzdem hinfahren. Ich mache mich jetzt auf die Socken. Wir treffen uns an der Ecke zur Kensington Park Road.«
    »Ecke wovon?«
    »Entschuldige. Der Mann hat eine Wohnung in Stanley Gardens.«
    »Okay.«
    »Dann sehen wir uns in einer Stunde.« »Ich fliege«, sagte Macdonald.

40
    Winter hielt auf der Earl's Court Road ein nach Norden fahrendes Taxi an. Bis Notting Hill Gate dauerte es fünfzehn Minuten über die kleineren Straßen am Holland Park vorbei. Er war ab und zu darin spazierengegangen, in einem jüngeren Leben.
    Die Häuser an der Kensington Park Road glänzten wie Marmor. An der Kreuzung mit der Pembridge Road deckte ein Cafebesitzer die Tische draußen mit karierten Tischtüchern. Die Leute warteten schon auf den ersten Cappuccino des Jahres im Freien.
    Die Gebäude der Stanley Gardens lagen ruhig, im Schatten.
    Nummer 32 hatte ein Portal, wo jeder ein und aus gehen konnte Winter ging die Straße bis zum Ende weiter und dann zurück zur Kensington Park Road. Er stand ruhig an der Ecke. Ein Paar in seinem Alter kam vorbei und blieb stehen. Der Mann sprach ihn an, mit schwedischem Akzent.
    »Could you tell us the way to Portobello Road?«
    »It's the parallel street«, sagte Winter und zeigte quer über die Kensington Park Road, »you just turn right down there.«
    »Thank you«, sagte das Paar im Chor, und Winter lächelte sein anonymes englisches Lächeln.
    Er stand in einer Art Schwedenviertel. Wenige Minuten zu Fuß nach Osten lag Bayswater, die Gegend, wo die meisten schwedischen Pauschaltouristen wohnten, in den Hotels rund um Queensway.
    Ein Taxi hielt vor Winter. Der Kollege wand sich heraus.
    »Zug bis Victoria und dann Taxi«, sagte Macdonald, »das geht am schnellsten.«
    »Es ist dort drüben«, sagte Winter und nickte zur Haustür.
    »Bist du im Haus gewesen?«
    »Nein.«
    »Ich habe für Überwachung gesorgt, von dem Augenblick an, wenn wir hier weggehen«, sagte Macdonald.
    »Gut.«
    »Ich habe mit einem widerstrebenden Richter gesprochen, der selbstverständlich nein gesagt hat, also werden jetzt schnelle Resultate vom Verhör gebraucht.«
    Sie gingen zur Haustür hinein, und Winter las die Namensschilder. Er zog an der schweren Tür zum nördlichen Treppenhaus. Sie war abgeschlossen.
    »Ich setze voraus, daß du den Code hast.« Der Schotte, wieder mit ordentlichem Pferdeschwanz, nickte.
    »Wir wissen, wo wir unsere Hausmeister haben«, sagte er.
    Der Vorraum roch nach Schatten und poliertem Holz. Das Licht kreiste in einer Spirale nach oben, die Treppe entlang zum Dach. Sie folgten dem Licht und blieben im zweiten Stock stehen. Macdonald zog ein paar Handschuhe an und schlug den löwenköpfigen Türklopfer an.
    »Ein Überbleibsel aus der Kolonialzeit«, sagte er entschuldigend.
    Sie warteten. Macdonald klopfte wieder, Messing auf
    Holz.
    »Kein Untermieter«, sagte er.
    »Das wissen wir nicht«, sagte Winter. »Augenblicklich keiner.«
    Winter zuckte nervös die Achseln. Es klapperte von unten. Die Aufzugstrommel zischte neben ihnen. Er fuhr hinunter, und sie warteten. Nach einer Minute kam er auf dem Weg nach oben an ihnen vorbei. Der oder die, die im Aufzug fuhren, konnten die beiden Kommissare nicht sehen. Sie standen im toten Winkel der Treppe.
    Macdonald warf Winter ein Paar Handschuhe zu.
    »Zieh die an«, sagte er.
    »Ich hätte nie geglaubt, daß du das machen würdest.« »Es ist verdammt gefährlich.« »Der Zweck heiligt die Mittel.«
    »Bitte?«
    »Eine schwedische Redensart.« »Wir haben etwas Ähnliches.« »Mach auf.«
    Macdonald warf Winter ein Paar Krankenhausschuhe aus blauem Plastik zu. »Zieh die an.«
    Einbrecher in einem früheren Leben, dachte Winter.
    Er spürte den Druck des Blutes in der Brust.
    Es war still auf der Treppe. Kein Laut aus anderen Wohnungen. Sie gingen schnell hinein, nachdem Macdonalds Dietrich

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