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Tanz mit dem Engel

Tanz mit dem Engel

Titel: Tanz mit dem Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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gewaschen. Essen gekocht. Kino.«
    Ringmar trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad, als wollte er das Tempo steigern.
    »Keine Risse?«
    »Er ist immer noch gelassen.«
    »Habt ihr überprüft, ob er gearbeitet hat, als die Jungen geflogen sind?« fragte Winter.
    »Ja.«
    »Und?«
    »Er war auf allen Flügen dabei.« »Das ist zu schön.«
    Ringmar antwortete nicht, fuhr, blinkte sich an einem weiteren Auto vorbei. Sie kamen an Mölnlycke vorbei, ein Bündel Licht zur Linken.
    »Warst du nicht derjenige, der schnelle Ergebnisse wollte?«
    »Wir haben schon früher an jemand gedacht, der auf einem der Flüge dabei war. mit den Jungen. und hier haben wir einen, der auf allen war«, sagte Winter.
    »Und das ist also zu schön?« fragte Ringmar.
    Winter antwortete nicht. Er rieb sich die Augen. Er hatte im Flugzeug eine halbe Stunde gedöst und auf Essen und
    Kaffee verzichtet.
    »Alles baut auf dem Verdacht dieses Einbrechers auf«, sagte Winter.
    »Es wäre nicht das erstemal, daß wir einen Fall auf diese Weise lösen«, bemerkte Ringmar.
    »Wie diskret seid ihr gewesen?«
    »Wir vermasseln keine Konfrontation.«
    »Das können wir uns nicht leisten.«
    »Ich sage ja, daß wir nichts riskiert haben.«
    Es war eine Todsünde, Fotos zu schwenken, bevor eine regelrechte Zeugenkonfrontation stattgefunden hatte. Da würde man sein Pulver verschießen, vielleicht für immer. Sie hatten es einmal mit einer Fotokonfrontation versucht, zehn Bilder in einer Reihe vor dem Zeugen, aber das war ein großes Risiko.
    »Wir müssen es genau nach dem Lehrbuch machen«, sagte Winter und dachte an Stanley Gardens.
    »Wir haben seine Schlüssel ausgeliehen, aber bei ihm zu Hause nicht mehr als oberflächlich suchen können«, sagte Ringmar.
    »Ich gehe direkt hin. Wir müssen Zeit haben.«
    »Wollen wir mehr über diesen Burschen wissen, müssen wir ihn wohl verhaften, damit wir ein bißchen mehr Zeit haben, um ausführlich zu reden.«
    »Was meint Birgersson?«
    »Er hat zu Wällde gesagt, daß er nie mehr ein Wort mit ihm redet, wenn er Vikingsson nicht verhaftet.«
    »Eine Drohung also.«
    »Sture geht da ein Risiko ein«, sagte Ringmar. »Wällde kann das auch als Versprechen sehen. Aber Wällde sieht sich immerhin unsere angemessenen Verdachtsgründe an.«
    »Wir hatten nicht genug«, sagte Winter.
    Ringmar parkte vor dem Polizeipräsidium. Winter war wieder zu Hause. Er fühlte sich steif, als er ausstieg.
    »Wie steht es übrigens mit Bergenhem?« fragte er, während Ringmar die Autotüren mit der Fernbedienung verriegelte.
    »Er sieht aus wie ein Jagdhund.«
    »Was hat er erreicht?«
    »Er wartet auf einen Namen, sagt er.«
    Winter ging in Vikingssons Zweizimmerwohnung herum. Die Zimmer atmeten Zufall und kurzes Leben. Aufbruch.
    Warum braucht er das, dachte Winter. Irgend etwas stimmt hier nicht. Etwas ist durch und durch falsch. Ich spüre hier den unmittelbaren Instinkt, und ich habe recht.
    Er durchsuchte die Schubladen. Die Zimmer in London waren bewohnt, Vikingssons Zimmer in Stanley Gardens... aber diese Wände und Fußböden und Zimmerdecken in Göteborg waren ohne Bewußtsein.
    Die Zimmer stießen ihn von sich weg. War der Dieb hier drinnen gewesen? Die sind verdammt frech, dachte Winter.
    Wonach suche ich, dachte er.
    Wo würde ich etwas aufbewahren, was wichtig für mich ist, auch wenn es nur vorübergehend wäre?
    Papiere? Filmrollen? Adressen? Quittungen? Wo, wo?
    Wohin lege ich Dinge, die ich nicht zeigen will, obwohl ich keinen Grund habe zu glauben, daß jemand ungebeten in meine Wohnung gestiefelt kommt?
    Winter schaute sich um. Er stand in dem leeren
    Schlafzimmer. Es gab ein Bett, eine Kommode, einen Hocker und ein Telefon auf dem Hocker. Ein Bücherregal.
    Ein Telefon auf dem Hocker. Ein T-e-l-e-f-o-n auf dem Hocker.
    Menschen hatten hier angerufen. Vikingsson hatte von hier telefoniert. Winter schloß die Augen und sah das Sonnensystem auf Macdonalds Wand vor sich. Die Telefongespräche wie Satellitenbahnen über der westlichen Halbkugel. Ein Nachspüren hinunter bis zum kleinsten Schnauben im Hörer.
    Das war eine Möglichkeit. War Vikingsson ohne Schuld, würden sie ihm helfen, das zu beweisen, dachte Winter.
    Er öffnete die Augen und bewegte sich im Schlafzimmer.
    Nichts an den Wänden. Die Kommode stand wie hingeworfen vor der Wand gegenüber. Winter ging hin und zog die Schubladen auf, eine nach der andern. Sie kratzten, während sie aufgezogen wurden, ließen sich nicht gern bewegen.
    Die unterste

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