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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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anzukommen.«
    »Wenn er high ist, gehen seine aggressiven Triebe mit ihm durch. Er säuft und grabscht. Ich habe mit einigen seiner früheren Auftraggeber gesprochen. Es war so schlimm, dass sie für die Produktionsassistenz keine Frauen mehr einstellen konnten. Anscheinend dachte er, sich in den Drehpausen von ihm bespringen zu lassen, gehörte zu ihrem Berufsbild mit dazu.«
    »Einige von seinen Schauspielerinnen hat er geheiratet.«
    »Traumehen, wie sie im Buche stehen. Der einen hat er den Kiefer gebrochen, und eine andere behauptet, er habe versucht, ihr die Kehle durchzuschneiden, während sie schlief.«
    »Inwiefern versucht?«
    »Anscheinend ist sie aufgewacht, als er mit dem Messer ins Bett stieg.«
    »Mindestens die Hälfte von diesen Storys klingen doch nach dem üblichen Hollywood-Tratsch. Wenn Wet Eye den Regie-Oscar abräumt, werden ihn dieselben Leute, die jetzt solche Sachen über ihn verbreiten, mit Telefonanrufen bombardieren – und ihn als nächsten Papst vorschlagen.«
    »Ich mag es nicht, dass du ihn magst.«
    »Hat das vielleicht damit zu tun, dass du Angst hast, ich könnte wieder mit dem Saufen anfangen?«
    »Das ist nicht das Einzige, was mir Angst macht«, sagte sie. »Ich mache mir Sorgen um Walter, weil er sich unbedingt unter die Erde bringen will und sich nicht helfen lässt. Als hätte er bereits mit allem abgeschlossen. Außerdem bin ich stinksauer auf ihn – und zwar deinetwegen. Er hat dich gern, das weiß ich, aber er kann nicht anders, als genau das kaputt zu machen, was ihm am meisten bedeutet. Ich war so froh, als du Anna gefunden hast. Sie hat dafür gesorgt, dass du noch mal die Kurve kriegst. Du hast dich verändert, seit du sie kennst. Ich will nicht mit ansehen müssen, wie du das alles aufs Spiel setzt, David. Endlich hast du mal die Chance, glücklich zu sein. Und jetzt? Die Sache mit Dee.«
    »Ich dachte immer, du kannst sie gut leiden.«
    »Kann ich ja auch. Sie ist eine wunderbare Frau, nur eben nicht die richtige für dich. So, jetzt ist es raus. Keine Frage, Dee ist eine Heilige, aber du bist ein armer, unvollkommener Mistkerl, und ich kann es einfach nicht ertragen, wie du dich umbringst, um ihren übermenschlichen Ansprüchen gerecht zu werden. Anna ist kein Engel, sie ist ein Mensch, genau wie du. Und genau das brauchst du.«
    Spandau schwieg.
    »Bin ich gefeuert?«, fragte sie.
    »Ich hab mich noch nicht entschieden.«
    »Wenn ich gefeuert bin, auch gut«, stieß sie hervor. »Bei Walter ist Hopfen und Malz verloren, und ich kann nicht stumm dabeistehen, während du dich ein zweites Mal selbst ruinierst. Das bringe ich einfach nicht über mich.«
    »Pook …«
    »Jetzt kommt bestimmt der Teil, wo du dich artig bei mir bedankst und mir sagst, dass ich mich gefälligst um meinen eigenen Mist kümmern soll.«
    »Stimmt, nur vielleicht nicht ganz so artig. Okay?«
    »Du denkst bestimmt, ich fang gleich an zu heulen. Da sieht man mal wieder, was für ein grandioser Frauenversteher du bist, Kollege. Allerdings habe ich etwas im Auge, das ich schleunigst entfernen muss.« Sie sprang auf und stürzte zur Toilette.
    Seufzend holte Spandau sein Handy heraus und las sich die Artikel durch, die Tina ihm gemailt hatte. Als Pookie mit roten Augen zurückkam, sagte sie: »Ich hab nicht geweint, du brauchst dir gar nichts einzubilden.«
    »Und über Charlie gibt es immer noch nichts Neues?«
    »Er zahlt nicht mit Kreditkarte, bis jetzt jedenfalls noch nicht. Er hat kein Geld von den Konten abgehoben, und telefoniert hat er auch nicht.«
    »Das heißt also, er lebt vom Eingemachten. Damit wird er nicht allzu weit kommen.«
    »Es sei denn, er gewinnt«, sagte sie.
    »Er ist spielsüchtig. Wenn er eine Glückssträhne hat, steht er nicht einfach auf und geht. Und wenn doch, dann nur so weit, bis er sich vor Atom und den Chipmunks sicher fühlt.«
    »Atom und die Chipmunks?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte Spandau. »Lass dir von Dee und der Schwester eine Liste mit den Namen seiner Bekannten geben. Und bearbeite die Schwester, dass sie dir seine ehemaligen Freundinnen verrät – da gibt es bestimmt welche. Und die klapperst du dann ab. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er ganz in der Nähe bei einer von ihnen untergekrochen ist. Dee braucht nichts davon zu wissen, dass wir ihn bei einer Ex vermuten. Die Geschichte ist sowieso schon hässlich genug. Und sieh mich nicht so an.«
    »Du liebst sie tatsächlich noch.«
    »Jetzt reicht’s mit der Sentimentalität. Kannst

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