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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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gepressten Stimme dessen, der kein Dope verschwenden will, und atmete langsam aus. »Als Pornostar. Carl der Kolben. Er hat nämlich ein riesiges Gerät. Vielleicht zeigt er es Ihnen, wenn er wiederkommt. Schätze mal, da wird er sich kaum von abhalten lassen.«
    »Macht er dich oft so brutal an?«
    »Ach, das von eben? Logo. Carl kann ganz schön hartnäckig sein.«
    »Hat er dich schon mal …«
    »Nein! Igitt, nein. Klar will er mich flachlegen. Deswegen presst er sich auch dauernd mit seinem Ding an mich dran. Das soll mich wohl scharf machen. Dabei ist es bloß ekelig. Ich bin ja echt keine Expertin, aber so was wie dem sein Teil ist bestimmt nicht mehr normal. Bäh.«
    »Weiß deine Mutter davon?«
    »Wollen Sie mich verarschen? Wie mich das erste Mal einer von ihren Typen angegraben hat, war ich grade mal zehn. Was meinen Sie, wie sie mich zusammengeschissen hat? Ich wäre ein versautes Luder und wollte ihn ihr wegnehmen. Zehn Jahre war ich da, verfluchte Kacke. Wie kaputt muss eine sein, wenn sie als Dreißigjährige mit Titten auf ihre kleine Tochter eifersüchtig ist? Den Stress mach ich mir nicht mehr, dass ich ihr so was erzähle. Da lasse ich mich schon lieber von Carl begrapschen.«
    »Meinst du, du kannst ihn dir noch lange vom Leib halten?«
    »Ich glaube, er hat schon fast die Nase voll von ihr. Der seilt sich bestimmt bald ab und sucht sich ’ne andere. Sie kann die Kerle nie lange halten. Dafür ist sie einfach viel zu klettig. Und wenn die dann keinen Bock mehr auf sie haben, wanzen sie sich an mich ran. Ich hasse die Männer. Alles Schweine. Ich mache es lieber mit Mädchen. Sind Sie jetzt geschockt?«
    »Nein. Nach allem, was du mir gerade erzählt hast, halte ich das für eine sehr kluge Entscheidung.«
    Sie lachte. »Mann, sind Sie witzig. Und es macht Sie überhaupt nicht an, dass es zwei Teenie-Girls miteinander treiben?«
    »Ich habe eine alte Kriegsverletzung«, sagte er. »Wenn du irgendwann mal Hemingway liest, verstehst du, was ich meine.«
    »Jake Barnes!«, rief sie.
    »Wow, jetzt bin ich aber schwer beeindruckt.«
    »Hab ich im Sommer gelesen. Mein Freund vom letzten Jahr hatte es als Schullektüre. Er hat gesagt, es wäre eine abgefahrene Story über einen Mann, dem man die Eier weggeschossen hat. Ansonsten wäre er total normal, als ob ihm das nicht viel ausmacht. Das fand ich irgendwie spannend. Also hab ich es gelesen, und ich fand es echt ziemlich geil. Seine Tussi, diese scharfe Lady, die hat mir auch gut gefallen. Aber ich konnte mich bis zum Schluss nicht entscheiden, ob es Jake ehrlich so kalt lässt, dass er unten ohne ist.«
    »Rundum glücklich war er wohl nicht.«
    »Und hatte er wirklich keine Eier mehr? Das wird nie klipp und klar gesagt. Was mich schwer genervt hat.«
    »Dann geht es dir genauso wie zig Millionen anderen Lesern: Du musst deine eigenen Schlüsse ziehen.«
    Ein anderer Wagen hielt in der Einfahrt.
    »Du musst mir einen Gefallen tun«, sagte Spandau. Er gab ihr seine Visitenkarte. »Ich bin mir sicher, du hast die Lage voll im Griff, aber wenn Carl es mit seinen Zudringlichkeiten doch mal übertreiben sollte, rufst du mich bitte an, ja?«
    »Und was dann? Schlagen Sie ihn zusammen? Was würde mich das kosten?«
    »Das würde ich nie tun. Ich bin einer von der zahmen Sorte. Ich möchte bloß ein Wörtchen mit ihm reden. Und für einen Hemingway-Fan gibt es diesen Service sogar gratis.«
    Sie starrte ihn an, als würde sie nicht ganz schlüssig aus ihm. Dann zuckte sie mit den Schultern und schob sich die Karte in den BH, als ihre Mutter das Haus betrat.
    »Entschuldigen Sie die Verspätung«, sagte Vicky Rawlins. »Ein Besichtigungstermin in letzter Minute. Der Markt ist momentan dermaßen im Keller, dass ich mir keinen potenziellen Kunden durch die Lappen gehen lassen kann.«
    Sie warf ihre Tasche auf das Dielentischchen, zog die Jacke aus und hängte sie weg. »Holst du mir ein Bier, Schätzchen?« Sobald ihre Tochter in die Küche gegangen war, ließ sie sich aufseufzend in ihren Sessel sinken. »Wo ist Carl?«
    »Woher soll ich das wissen?«, sagte das Mädchen. »Ich hoffe, er wickelt sich mit seiner Karre um einen Telefonmasten und verbrennt.«
    »Haben Sie Kinder?«, wandte Vicky sich an Spandau.
    »Nein.«
    »Lassen Sie sich einen Rat geben: Sollten Sie jemals welche kriegen, bringen Sie sie um, solange sie noch klein und wehrlos sind.«
    Das Mädchen brachte seiner Mutter eine Dose Bier, schnitt hinter ihrem Rücken eine Grimasse und grinste

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