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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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angelte eine Bierdose aus der Kühlbox, schob sie in eine Hülle, die wie eine Cola aussah, und stellte sie Rodney auf die Brust. Sie beugte sich über ihn und küsste ihn sanft. Dann versorgte sie auch Spandau und Beau mit einem gut getarnten Bierchen.
    »Na? Bist du jetzt stolz auf dich?« Sie funkelte Beau ärgerlich an. »Du hättest ganz schön blöd dagestanden, wenn er ihn nicht eingefangen hätte, oder?«
    Er riss ungerührt seine Dose auf.
    »Wenn er es sich nicht zugetraut hätte, wäre er nicht auf den Gaul gestiegen. Und du weißt doch: Ich irre mich nie, auch wenn ich nicht immer recht habe.«
    »Unsere Miss Sonnenschein war jedenfalls stinksauer. Darum ging es dir doch nur.«
    »Ich hab ihr nur mal kurz gezeigt, wo der Hammer hängt«, meinte Beau. »Vielleicht kommt sie mir ab jetzt nicht mehr in die Quere. Frisch von der Schauspielschule, von Tuten und Blasen keine Ahnung, aber sich einbilden, sie wüsste, wer wie ein Cowboy aussieht und wer nicht.«
    »Reg dich nicht auf.«
    »Ich reg mich nicht auf«, sagte er. »Hast du deine Mutter angerufen und sie gefragt, ob mein Wagen schon fertig ist?«
    »Du kannst ihn heute Nachmittag abholen. Aber willst du nicht endlich mal aufhören, den alten Geizkragen zu mimen, und dir einen neuen anschaffen?«
    »Ich fahre diesen Pick-up seit 1965. Ich hab ihn gehegt und gepflegt und zweimal eigenhändig den Motor ausgetauscht. Ich kenne so ziemlich jede Schraube und Mutter persönlich. Und ich würde auch jetzt wieder drunter liegen, wenn ich hier nicht mitten in der Pampa einen gottverdammten Film in den Kasten kriegen müsste. Außerdem war deine Mutter ja schuld an dem Achsenbruch. Sie kapiert einfach nicht, dass ein Pick-up kein Jeep ist.«
    »Können wir nicht langsam abziehen?«, fragte Rodney, der noch immer auf dem Tisch lag. »Im Hotel gibt’s einen Whirlpool, da will ich mich mit ’ner schönen Flasche Wein reinsetzen, und zwar so lange, bis mein ganzer Körper genauso schrumpelig ist wie mein Sack.«
    »Auf das Bild hätte ich jetzt gut verzichten können«, sagte sein Kumpel, der Dale hieß. »Gerade hab ich mich noch auf ein Steak gefreut, aber jetzt weiß ich nicht, ob’s mir nicht gleich wieder hochkommt.«
    Beau zückte seine Taschenuhr hervor. »Okay, Leute, Schluss für heute.« Er klemmte sich seine abgewetzte Aktentasche unter den Arm.
    Rodney und Dale kramten ihre Habseligkeiten zusammen, hoben die Kühlbox hoch und schleppten sie zum Parkplatz.
    »Heißt das, ich hab den Job?« Spandau stand immer noch mit der ungeöffneten Bierdose in der Hand da.
    »Himmel, hilf«, seufzte Beau im Weggehen. »Noch so ein Schnellmerker.«
    Die junge Frau warf die leeren Dosen und Snacktüten in die Mülltonne, sah sich mit geübtem Blick noch einmal um, ob auch nichts liegen geblieben war, und lächelte Spandau an.
    »Also dann. Morgen früh, Punkt sieben«, sagte sie und folgte den anderen.
    Hochgewachsen, kastanienbraunes Haar und die blauesten, klarsten Augen, die Spandau je gesehen hatte.
    Delilah.
    Dee.
    Noch begriff er nicht, was für ein seltsames Gefühl das war, das sich da in ihm regte. Aber es war Liebe.

36
    Nachdem er auf den Highway aufgefahren war, merkte er, dass sich ein Polizeiwagen hinter ihn geklemmt hatte. Ohne Blaulicht zwar und in einigem Abstand, aber unübersehbar. Spandau bog auf den Motelparkplatz ein, der Polizeiwagen rollte vorbei. Es hatte wohl nichts weiter zu bedeuten. Er war ein Fremder in der Stadt; wahrscheinlich überprüften sie bloß sein Nummernschild.
    Er klingelte an der Rezeption. Kurz darauf kam ein verschlafener älterer Mann im Bademantel angeschlurft.
    »Tut mir leid, wenn ich Sie geweckt habe«, sagte Spandau.
    »Macht nichts. Bin mit der Katze aufm Schoß vor der Glotze eingepennt. Passiert mir jedes Mal.«
    Er ließ Spandau mit Kreditkarte zahlen, händigte ihm den Schlüssel aus, wies ihm den Weg zum Zimmer, und nein, leider, dieses Internetdingsda hätten sie nicht.
    »Und wenn Sie rauchen wollen«, setzte der Mann hinzu, »müssen Sie entweder vor die Tür gehen oder den Kopf aus dem Fenster stecken.«
    Spandau parkte vor seinem Zimmer. Von der Polizei war nichts mehr zu sehen. Er warf seinen Koffer und die Laptoptasche aufs Bett. Bevor er sich überlegte, wo er hier in der Pampa wohl etwas zu essen herbekommen würde, rief er erst einmal Pookie an.
    »Wo bist du?«, fragte er, als sie abhob. »Ist Leo da?«
    »Die Antwort auf deine erste Frage lautet, ich bin zu Hause und nehme ein Schaumbad, umgeben von

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