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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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Plane.
    »Wir sind zivilisierte Menschen, Mr. Spandau, und ob Sie’s glauben oder nicht, wir sind um Ihr Wohlergehen besorgt. Wir möchten, dass Sie es bequem haben, aber auch wieder nicht so bequem, dass Sie auf die Idee kommen, sich mit Ihrem arroganten Großstädterarsch jemals wieder in unsere Gegend zu verirren.«
    »Würde es etwas nützen, wenn ich schwöre, dass ich meine Lektion gelernt habe?«
    »Auf keinen Fall. Schreien nützt genauso wenig, denn hier gibt es weit und breit keine Menschenseele. Also, Mr. Spandau, die Spielregeln gehen folgendermaßen: Sie bleiben einfach unter dem Baum da hocken, und wenn Sie eine Schnepfe sehen, dann rufen Sie ganz laut ›Schnepfe!‹, und wir kommen Sie sofort holen. Alles klar? Ist ja eigentlich kinderleicht.«
    »Habe ich schon erwähnt, dass ich Asthma und ein schwaches Herz und keine Medikamente dabeihabe?«
    »Dabei fällt mir ein, Ihr Mobiltelefon müssen wir natürlich auch noch einkassieren. Sie kriegen es dann morgen zurück.«
    Er überließ ihnen sein Handy.
    »Vor Schlangen brauchen Sie keine Angst zu haben. Vor Wildschweinen schon eher, aber die interessieren sich mehr für Ihre Energieriegel als für Sie. Wenn so eine Rotte angewalzt kommt, schmeißen Sie die verdammten Dinger so weit weg, wie Sie können. Dasselbe gilt für die Bären. Wenn Sie einen Bären sehen, lassen Sie einfach Ihren kalifornischen Charme spielen, oder sagen Sie ihm, dass Sie eine Doku über ihn drehen wollen. Die blöden Viecher lassen sich doch jeden Bären aufbinden.«

37
    Mit einer Hand wickelte er die Decke um sich und schlüpfte in den Schlafsack. Ihm war zwar immer noch verdammt kalt, aber wenigstens würde er nicht erfrieren. Er aß alle seine Energieriegel, ging aber sparsam mit dem Wasser um, da er keine Lust hatte, sich später noch mal aus dem Schlafsack pellen zu müssen. Bären oder Wildschweine gab es keine, wohl aber irgendwelches Getier, das im Unterholz raschelte. Weil sie ihm dauernd seine Goldfische killten, konnte er Waschbären nicht ausstehen.
    Er war tatsächlich eingeschlafen, als ein Wagen in den Waldweg einbog, dicht vor ihm hielt und ihn mit seinen Scheinwerfern blendete. Ein Mann stieg aus. Er erkannte den Anführer der Deputytruppe erst, als der ihm die Handschellen abnahm.
    Spandau sah auf die Uhr.
    »Erst elf! Sagen Sie bloß, Sie haben plötzlich Ihr mitfühlendes Herz entdeckt.«
    Spandau bekam sein Handy zurück. »Sie haben da ein paar Nachrichten drauf, die Sie sich ansehen sollten.«
    Während der Hilfssheriff seine Sachen einsammelte, checkte Spandau die eingegangenen SMS, die alle in etwa das Gleiche besagten:
    Walter ist tot. Wo steckst du?
    Und dann die Mailbox, Pookies tränenerstickte Stimme.
    »Tut mir leid, Mann«, gab der Kerl sich zerknirscht. »Wir wollten doch bloß … War ja nicht so gemeint.«
    Spandau wählte, aber natürlich bekam er kein Netz.
    »Tut mir echt leid«, wiederholte der Hilfssheriff. »War hoffentlich kein naher Verwandter.«
    »Sie bringen mich jetzt sofort zu meinem Wagen. Das werden Sie ja hoffentlich noch hinkriegen.«

38
    »Nicht aufhören, Baby, nicht aufhören.«
    Araz stieß härter. Sie waren beide schweißgebadet.
    »Gut so? Ist es so richtig?«
    »Ja, o ja.«
    »Soll ich aufhören? Soll ich aufhören, dich zu ficken?«
    »Nein, nicht aufhören.«
    »Sag es, Fotze«, keuchte Araz. »Ich will dich betteln hören.«
    »Mach weiter. Bitte. Fick mich.«
    Araz stieß noch ein paarmal zu, spritzte ab und sackte auf den Körper, der unter ihm lag.
    »O Gott«, stöhnte Mitchell.
    »War’s gut?«, fragte Araz, sobald er wieder zu Atem gekommen war. Er küsste Mitchell zwischen die Schulterblätter.
    »Nimmst du neuerdings Vitamine oder so was? Du gehst ja ab wie Joe Dallessandro bei Andy Warhol.« Araz begann, sich zurückzuziehen. »Nicht bewegen«, protestierte Mitchell. »Bleib noch ein bisschen.«
    Araz ließ den Kopf auf Mitchells nassen Rücken sinken. »Was sagt man in einer Schwulenkneipe, wenn plötzlich ein Pariser durch die Luft zischt?«
    »Wer hat denn hier gefurzt«, antwortete Mitchell. »Den hast du von mir. Wie kannst du jetzt nur an so was denken?«
    »Kennst du den mit dem Papagei, der keine Beine hat?«
    »Jetzt hast du die ganze Stimmung kaputt gemacht, du unromantischer Blödian.«
    Als Araz sich von seinem Geliebten löste, blieb das Kondom zurück. Er entfernte es behutsam, wälzte sich von Mitchell runter und verschwand nach nebenan, um es ins Klo zu werfen.
    »Ich fick nicht in der

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