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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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zwischendurch auch gern mal bei der einen oder anderen Truthahnfarm vorbei. Man will ja schließlich nicht aus der Übung kommen.«
    »Wären Sie so gut, uns zu begleiten?«
    »Muss das sein? Ich bin müde und hab noch nichts gegessen. Außerdem bin ich morgen früh sowieso wieder weg, da können wir uns das doch sicher sparen.«
    »Wir möchten aber trotzdem mit Ihnen reden, Mr. Spandau, wenn wir Sie also bitten dürften …«
    Spandau nahm seine Jacke und folgte ihnen nach draußen. Bevor er sie anziehen konnte, wurde sie ihm von einem der Deputys weggerissen, während ihn ein anderer gegen den Polizeiwagen rammte.
    »Legen Sie die Hände auf die Kühlerhaube, Mr. Spandau. Sie kennen das ja. Treten Sie einen Schritt zurück und nehmen Sie die Beine auseinander.«
    Nachdem sie ihn grob abgetastet hatten, zerrten sie ihm die Arme auf den Rücken und legten ihm Handschellen an.
    »Ist ja gut. Nun rufen Sie schon Father Michael an und sagen ihm, dass die Botschaft bei mir angekommen ist.«
    »Ich weiß nicht, auf wen Sie anspielen, Sir. Wir tun nur unsere Pflicht. Es bestehen gewisse Zweifel an Ihrer wahren Identität, Sir. Genau wie an den Gründen für Ihren Aufenthalt in unserer Gemeinde. Wir haben das Recht, Sie bis zur Abklärung dieser offenen Fragen für vierundzwanzig Stunden in Gewahrsam zu nehmen.«
    »Hatten Sie hier in letzter Zeit Ärger mit Juwelendieben?«
    »Das ist eine seltsame Frage, Sir, durch die sich die Verdachtsmomente gegen Sie noch verdichten.«
    Na, super, dachte Spandau. Die Momente verdichten sich.
    Sie schubsten ihn auf den Rücksitz. Ein Deputy setzte sich zu ihm. Alle drei grinsten. Dass sie zu dritt waren, bedeutete, die ganze Sache lief inoffiziell, zumal der Kerl neben ihm keine Waffe trug. Auch merkte Spandau bald, dass sie stadtauswärts fuhren.
    »Bei mir verdichtet sich der Eindruck, dass wir in die falsche Richtung unterwegs sind. Dürfte ich Sie darauf vielleicht hinweisen?«
    »Sie dürfen, Sir.«
    Nach ungefähr fünf Meilen bogen sie auf einen Waldweg ab, nach einer weiteren Viertelmeile hielten sie an und zerrten Spandau aus dem Wagen. Ein Deputy holte eine Segeltuchtasche aus dem Kofferraum.
    »Na gut, ihr hattet euren Spaß«, meinte Spandau. »Jetzt bringt ihr mich auf die Wache oder zurück ins Hotel, alles andere wäre Kidnapping. Wenn ihr mich in der Stadt absetzt, bevor das letzte Restaurant schließt, drücke ich noch mal ein Auge zu.«
    Sie führten Spandau in den Wald.
    »Lasst mal sehen. Ich habe nichts getan, wodurch ich mir meine Ermordung verdient hätte. Falls ihr mich durch die Mangel drehen wollt, geratet ihr in Erklärungsnot, wenn ich hinterher übel zugerichtet wieder auftauche. Zum Pilzesuchen ist es noch zu früh im Jahr, und amouröse Absichten muss man euch ja wohl hoffentlich auch nicht unterstellen. Ansonsten aber fällt mir allmählich nichts mehr ein, was zum Teufel ihr eigentlich mit mir vorhabt.«
    »Waren Sie schon mal auf einer Schnepfenjagd, Mr. Spandau?«
    Im nächsten Moment kickte einer der Männer Spandau die Beine unterm Hintern weg, sodass er im feuchten, matschigen Laub landete. Sein Kollege zog eine gut drei Meter lange Eisenkette aus der Segeltuchtasche. Er schlang sie um einen dicken Baumstamm und verband die Enden mit einem Vorhängeschloss.
    »Keine Ahnung, wie ihr feinen Pinkel aus der großen Stadt das haltet, aber hier bei uns haben wir unsere ganz eigene Form der Schnepfenjagd, speziell für Klugscheißer, die sich für was Besseres halten und bloß darauf aus sind, Stunk zu machen.«
    Dann holte er eine Plastikplane aus der Tasche, breitete sie unter dem Baum aus und warf einen dünnen Schlafsack und eine Pferdedecke darauf.
    Kopfschüttelnd verfolgte Spandau die Vorbereitungen.
    »Also wirklich, Leute, jetzt lasst doch den Quatsch.«
    »Mr. Spandau, ich werde Ihnen jetzt eine Hand aus der Fessel lösen. Verlassen Sie sich darauf: Sollten Sie versuchen, loszuschlagen oder abzuhauen, machen wir Sie platt, und dann können Sie hier so lange auf dem kalten Boden schlottern, bis es uns irgendwann einfällt, Sie wieder abzuholen. Also benehmen Sie sich.«
    Sie schlossen die leere Handschelle an die Kette an.
    »Sie können sich frei bewegen, nur leider nicht mehr als einen Meter vom Baum weg. Da vorne fällt der Boden etwas ab, also besser dahin pinkeln, wenn Sie nicht die ganze Nacht in einer Pfütze hocken wollen.«
    Der Kerl mit der Segeltuchtasche kippte ein paar Wasserflaschen, Energieriegel und eine Rolle Klopapier auf die

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