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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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aromatherapeutischen Duftkerzen. Ich glaube nicht, dass die Dinger irgendeine Wirkung haben, aber sie kosten ein Vermögen, und ich komme mir übers Ohr gehauen vor«, sagte sie. »Dieses Detektivgeschäft ist harte Arbeit, und ich werde in Zukunft flache Schuhe tragen müssen, wie langweilig. Die Antwort auf die zweite Frage lautet ja, Leo ist da, aber auf der anderen Seite einer wohlverschlossenen Tür. Er liest eine Paris Match und führt mich nachher zum Essen aus. Übrigens, mir geht’s gut, danke der Nachfrage.«
    »Wie geht’s Dee?«
    »Sie hält sich tapfer. Wir haben eine ganz ordentliche Liste von Namen und Orten abzuarbeiten. Morgen reden wir mit der Schwester. Charlie hat sich noch nicht gemeldet, aber das haben wir ja eigentlich auch nicht anders erwartet.«
    Schweigen in der Leitung.
    »Nein«, sagte Pookie. »Wir haben nicht über dich geredet. Sie hat dich nicht erwähnt, und ich hab auch nicht davon angefangen.«
    »Es ist alles auch so schon kompliziert genug.«
    »Jetzt schlag nicht so einen gefrusteten Ton an. Anna liebt dich doch, und ich hab Angst, dass du mal wieder alles vermasselst. Ja, ja, ich weiß, das geht mich nichts an. Bin ja schon still. Grummel, grummel.«
    »Eine Sache noch, bevor du Leo ins Nachtleben verschleppst und sein ganzes Geld auf den Kopf haust. Er soll sich mal eben ins Internet stürzen und zeigen, was er als Computerfreak so draufhat. Dafür haben wir ihn ja angeblich angeheuert. Ich simse euch die Adresse der Website der katholischen Kirche hier. Ich möchte, dass er sie ein bisschen unter die Lupe nimmt. Vor allem kommt es mir auf Verbindungen zwischen einem gewissen Father Michael und irgendwelchen Orten in Oregon an. Wo er Freunde, Verwandte oder Bekannte hat, in welchen Angelrevieren er sein Hobby betreibt, was auch immer. Dann soll er mich zurückrufen.«
    »Ach, Mann, dazu muss er ja an meinen Laptop.«
    »Na und?«
    »Ich will aber nicht, dass er auf meiner Festplatte rumschnüffelt. Da ist mein Tagebuch drauf, und meine ganzen Kontakte bei Facebook …«
    »Tu mir die Liebe. Einem alten Mann, der in Bates’ Motel hockt und darauf wartet, dass gleich Anthony Perkins mit seiner Perücke und dem Messer auftaucht.«
    »Also gut«, seufzte sie. »Aber du bist schuld, wenn er dann meine Freundinnen stalkt.«
    »Na, hör mal, Leo ist doch der bravste aller Pfadfinder.«
    »Trotzdem ist er vor der Badezimmertür rumgeschlichen, bis ich Klopapier ins Schlüsselloch gestopft habe.«
    »Bestimmt wollte er nur aufpassen, dass du nicht in einem Inferno aus brennendem Duftkerzenwachs hochgehst. Was macht er überhaupt in deiner Wohnung?«
    »Sagte ich doch schon, er lädt mich zum Essen ein. Er hat mich den ganzen Tag damit genervt, bis ich schließlich eingewilligt habe, damit er endlich Ruhe gibt. Jedenfalls gehen wir zu dem neuen Franzosen am La Cienega Boulevard. Er musste sich dafür extra noch ein Sakko kaufen. Zum Glück war ich dabei.«
    »Tut er dir denn kein bisschen leid?«
    »Doch, natürlich. Würde ich sonst das Risiko eingehen, mit ihm zusammen gesehen zu werden?«
    Spandau legte auf. Als er gerade in seine Jacke schlüpfen wollte, um sich in Cheney auf die Suche nach etwas Essbarem zu machen, klopfte es laut und energisch an der Tür. Drei massige Hilfssheriffs drängten herein.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Sir. Dürfte ich Ihren Führerschein sehen?«
    Spandau war tatsächlich drauf und dran, nach dem Grund zu fragen. Dabei konnte er ihn sich denken. Er zückte schweigend die Brieftasche und händigte dem Beamten den Führerschein aus.
    »Ihr Name ist David Spandau?«
    »Mhm.«
    »Wohnhaft in Kalifornien?«
    »Mhm.«
    »Und ist dies Ihr derzeitiger Wohnsitz? Sind die Angaben in dem Führerschein korrekt und auf dem neuesten Stand?«
    »Ja«, sagte Spandau. »Okay, okay, ich frag Sie ja schon – als ob ich es nicht wüsste. Also bitte sehr: Worum geht es?«
    »Würden Sie uns sagen, was Sie von Beruf sind, Sir?«
    »Ich bin Truthahnsexer.«
    »Wie bitte?«
    »Ich sexe Truthähne. Das heißt, ich halte die Vögel hoch und sehe nach, ob es Männlein oder Weiblein sind. Die meisten Leute machen sich überhaupt keine Vorstellung, was für ein anspruchsvoller Job das ist. Das Geschlecht lässt sich oft nur sehr schwer bestimmen.«
    »Uns ist zur Kenntnis gelangt, dass Sie sich als« – er konsultierte sein Notizbuch – » HBO -Rechercheur ausgegeben haben.«
    »Stimmt, ja, eigentlich mache ich beides. Wenn ich für HBO unterwegs bin, schau ich

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