Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)
ist?«
»Peabody!«
»Okay, okay. Ich versuche nur, die Gründe für die Trennung zu verstehen. Wer aus welchen Gründen die Beziehung beendet hat und … ach egal«, brach sie ab, als Eve die Zähne bleckte.
»Wenn Sie beide sich trennen und jeder ein neues Leben anfängt, bleiben Sie dann weiterhin befreundet?«
»Vielleicht. Kommt darauf an. Jetzt beißen Sie mir nicht die Halsschlagader durch, denn es kommt wirklich darauf an. Es kommt darauf an, ob mit der Trennung irgendwelche Streitereien, Beleidigungen und das Werfen von kleinen, zerbrechlichen Gegenständen verbunden
waren oder ob es einfach ein trauriger, aber vernünftiger gemeinsamer Entschluss war. Verstehen Sie den Unterschied?«
Eve verstand nicht das Geringste, führte Peabodys Gedanken aber trotzdem weiter aus. »Nein, aber gehen wir davon aus, dass die Trennung traurig, aber vernünftig war. Und später kommt der Typ mit einer anderen Frau zusammen. Was für ein Gefühl wäre das für Sie?«
»Kommt wieder darauf an. Habe ich inzwischen auch einen anderen Typen? Ist die andere Frau dünner, hübscher, reicher oder so als ich? Hat sie einen strafferen Busen? All diese Faktoren spielen dabei eine Rolle.«
»Gottverdammt, warum müssen diese Dinge nur so kompliziert sein?«
»Weil sie es nun einmal sind.«
»Nein, Sie sind mit einem Mann zusammen, dann sind Sie es nicht mehr, und er lernt eine andere kennen. Schlicht und einfach. Bleiben Sie beide dann weiterhin befreundet?«
»Okay, lassen Sie mich überlegen. Bevor ich nach New York gekommen bin, gab es einen Typen, auf den ich total abgefahren bin. Wir haben nicht zusammengelebt, waren aber trotzdem ziemlich dicke. Wir waren fast ein Jahr lang zusammen, bevor es in die Brüche ging. Auch wenn das nicht das Ende für mich war, war ich eine Zeit lang ziemlich angeschlagen. Aber irgendwann war ich drüber hinweg. Wir waren auch weiter gute Freunde und gingen hin und wieder miteinander aus.«
»Dauert es noch lange? Brauche ich vielleicht ein Hallo wach, damit ich das Ende der Geschichte noch erlebe?«
»Sie haben mich gefragt. Aber wie dem auch sei, eines Tages kam er dann mit dieser klapperdürren Blondine mit Riesentitten an. Sie hatte den IQ von einem Kaninchen,
aber he, das hat ihn offensichtlich nicht gestört. Anfangs war ich deshalb ein bisschen sauer, aber auch das hat sich gelegt. Vielleicht hätte ich irgendwo in einer dunklen Ecke meiner Seele nichts dagegen gehabt, wenn er plötzlich ein paar Warzen im Genitalbereich bekommen hätte, aber sein Schwanz hätte deshalb nicht abzufallen brauchen oder so. Und falls McNab und ich je in den Westen fahren, gebe ich dort einfach furchtbar mit ihm an. Dann sind wir beide endlich völlig quitt.«
Sie wartete einen Moment. »Sind Sie noch wach?«
»Ich halte meine Augen mühsam offen.«
»Falls Sie denken, Celina hätte aus Rachsucht ihre Finger bei dem letzten Mord im Spiel, kann ich Ihnen versichern, dass diese Dinge so nicht laufen.«
»Und warum bitte nicht? Sie haben schließlich ungefähr sechs Millionen Mal erklärt, es käme immer darauf an.«
»Erstens reichen die Kräfte einer Seherin für so etwas nicht aus. Sie kann keinen Mann mit einem Fluch belegen, damit der durch die Gegend läuft, wahllos Frauen niedermetzelt und am Ende schließlich die Frau, auf die sie es abgesehen hat, erwischt. Zweitens ist sie zu uns gekommen. Wenn sie nicht gekommen wäre, wäre sie uns niemals aufgefallen, auch nicht nach Sommers’ Tod. Drittens weist bisher alles darauf hin, dass Sommers freiwillig und alleine in den Park gegangen ist. Und viertens haben wir es laut Täterprofil mit einem einzelgängerischen, brutalen Frauenhasser zu tun.«
»Sie haben völlig Recht. Ich schätze, ich habe einfach etwas gegen übersinnliche Logik, weil die für meinen Geschmack zu sehr nach Zufall schmeckt.«
»Ich glaube, Sie haben noch ein anderes Problem.«
Eve sah sie einen Moment lang schweigend an. »Okay. Es gefällt mir einfach nicht, von den Visionen eines Mediums
oder von Hypnose abhängig zu sein. Und es gefällt mir nicht, dass Sanchez sich darauf verlässt, dass ich ihr aktiv dabei helfe, das alles durchzustehen.«
»Sie haben also keinen Platz mehr im Dallas Inn für eine neue Freundin?«
»Sämtliche Zimmer sind bereits belegt. Vielleicht könnte ich, falls einer von Ihnen auf einen anderen Planeten ziehen oder Opfer eines tragischen Unfalls würde, noch jemanden dort unterbringen. Ansonsten leider nicht.«
»Also bitte. Sie finden sie
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