Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)
Falls er einen von euch entdeckt, reiße ich ihm dafür persönlich den Hintern auf. Wir werden diesen Kerl erwischen, und zwar heute noch. Falls irgendwas vermasselt wird, falls Beweise übersehen werden oder jemand auch nur zum falschen Zeitpunkt niest, drehe ich denjenigen persönlich durch die Mangel. Noch irgendwelche Fragen?«
»Eine«, meinte Baxter. »Die Zielperson ist groß und ziemlich muskulös. Vielleicht sind extreme Maßnahmen erforderlich, um ihn an der Flucht zu hindern. Ich will nur sichergehen, dass jeder in meinem Team bereit ist, diese Maßnahmen zu ergreifen, was auch immer die möglichen Konsequenzen sind.«
Eve legte ihren Kopf ein wenig schräg. »Ich will, dass er noch vernehmungsfähig ist. Davon abgesehen …« Sie sprach den Satz nicht aus. »Achtet also darauf, dass die Maßnahmen, die ihr zu seiner Festnahme ergreift, nicht außer Kontrolle geraten. Jetzt macht euch auf den Weg. Feeney, trommel du das zweite Team zusammen, ja?«
Sie wies ihre Leute an, Schutzwesten und Schutzhelme zu tragen. Sie hoffte, dass sie sie nicht brauchen würden, ging aber lieber kein Risiko ein. Schließlich lag bereits eine Kollegin schwer verletzt im Krankenhaus.
»Du glaubst nicht, dass die Mutter ihre Hand dabei im Spiel hat«, meinte Feeney, als sie mit ihm zusammen in dem Überwachungswagen saß.
»Nein. Vor knapp fünf Monaten wurden fünfundzwanzig Meter von der roten Kordel an die Adresse in der Fulton Street geliefert. Wahrscheinlich hat sie immer rotes
Band im Haus gehabt, aber ich nehme an, dass die neue Lieferung von ihrem Sohn in Auftrag gegeben worden ist. Sie hat sich nie etwas aus dem Geschäft nach Hause bringen lassen, sondern ist immer hingegangen und hat die Sachen selber ausgesucht. Ich gehe davon aus, dass sie nicht mehr lebt.«
Sie wippte auf den Fußballen nach vorn und wieder zurück. Ging einmal in die Hocke und richtete sich wieder auf, um zu überprüfen, ob ihre Weste richtig saß. »Falls er sie ermordet hat, ist das vielleicht der Auslöser gewesen. Vielleicht ist sie auch ganz normal gestorben, und das hat ihn verrückt gemacht, aber ich gehe jede Wette ein, dass er nachgeholfen hat.«
Sie wandte sich an Roarke. »Sobald wir wissen, dass er drin ist, gehen du und ich von vorne sowie Feeney und sein Partner hintenherum rein. Wir bleiben die ganze Zeit in Funkkontakt. Ich will, dass immer alle wissen, wo die jeweils anderen sind. Das Haus ist ziemlich groß«, erklärte sie, während sie aus dem von außen abgeschirmten Fenster des Überwachungswagens sah. »Keller, Erdgeschoss und darüber noch zwei Etagen. Zwei Männer sollen den Keller übernehmen, wir gehen alle gleichzeitig rein, sobald ich euch das Zeichen dazu gebe. Ich will, dass jede Tür und jedes Fenster unter Überwachung steht. Er ist durchtrainiert und wird sich ganz bestimmt nicht einfach so ergeben, sondern versuchen zu fliehen.«
»Die Leute sind auf ihren Posten«, erklärte Feeney ihr. »Willst du sehen, was Ute macht?«
Sie nickte mit dem Kopf, sofort sah sie auf dem Bildschirm, wie Ute auf einem kompakten Jet-Bike aus Richtung Osten angeschossen kam. Dann hielt sie vor dem Haus, sprang aus dem Sattel, marschierte, ein Päckchen in der Hand, zur Tür, drückte auf die Klingel und wippte mit dem Kopf, als höre sie über ihre Kopfhörer Musik.
Dann hörte sie laut und deutlich eine Stimme, die durch die Gegensprechanlage drang. »Was ist?«
»Ich habe hier ein Päckchen, Mann. Sie müssen unterschreiben. Scheiße. Jetzt fängt es auch noch an zu regnen.«
Während die ersten dicken Tropfen auf die Bürgersteige und die Straße klatschten, kam jemand an die Tür.
»Alle bleiben auf ihren Posten.«
»Sie haben die falsche Adresse«, sagte Blue. »Das hier ist Hausnummer 803 und nicht 808.«
»Verdammt, sieht aus wie eine Drei. Können Sie -«
Krachend fiel die Tür wieder ins Schloss und Ute zeigte demonstrativ auf ihren ausgestreckten Hintern, während sie zurück zu ihrer Kiste lief.
»Die Zielperson wurde identifiziert. Waffen habe ich nirgendwo gesehen.«
Eve nickte mit dem Kopf und glitt zusammen mit Roarke, der einen kleinen Rammbock schleppte, aus der Seitentür des Vans. Während sie sich hinter einen geparkten Wagen kauerten, fuhr Feeney mit dem Überwachungswagen die Straße ein Stück hinab.
»Jetzt werden wir auch noch nass«, murmelte sie leise, ließ die Schultern kreisen und wippte auf den Ballen ihrer Füße zurück und wieder vor.
»Weißt du, Lieutenant, ohne diesen
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