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Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Augen weh tat, fiel ihr auf.
    Neben dem Büro fand sich ein Fitnessraum mit verschiedenen Geräten, jeder Menge Spiegeln an den Wänden und einem hünenhaften Sparring-Droiden, der ebenfalls taghell erleuchtet war.
    Auch in dem dritten Zimmer hingen Neonröhren an den Decken und Spiegel an den Wänden, sodass sie sich, egal wie sie sich drehte oder wendete, stets selber sah. Es war das Zimmer eines kleinen Jungen, mit Spielzeugen in den Regalen und einer Space-Invaders-Tapete an der Wand. Eine mit intergalaktischen Kämpfern bunt bedruckte Decke lag glatt gestrichen auf dem schmalen Bett.
    Außerdem stand dort ein kleiner, mit Hand- und Fußfesseln bestückter Stuhl, über dessen Lehne ein leuchtend rotes Stofftuch lag.
    Sie hatte ihn im Keller eingesperrt, erkannte Eve. Trotz
der Spielsachen und trotz des kindlichen Dekors war der Raum ein Gefängnis.
    Er hatte an seinem Kinderzimmer nichts verändert.
    Eine Sache aber hatte er hinzugefügt.
    Entlang der längsten Wand hatte er ein einzelnes Regalbrett aufgehängt. Wie es aussah, war es neu, denn der Silberglanz der Träger war noch nicht verblasst.
    Auf dem Regalbrett standen fünfzehn durchsichtige Gläser mit einer blauen Flüssigkeit.
    In denen sie fünfzehn Augenpaare schwimmen sah.
    »Fünfzehn«, sagte sie und zwang sich weiter hinzusehen.
     
    Eine Stunde später stand sie neben Roarke im Observationsraum von Verhörraum A. Sie blickte durch die verspiegelte Scheibe und sah, dass Blue mit einer Hand und einem Fuß an den Tisch gefesselt war.
    Er hatte wie verrückt geschrien, als sie ihn gefesselt hatten, und sich erst wieder beruhigt, nachdem auf sein verzweifeltes Verlangen das Licht heraufgefahren worden war.
    Wahrscheinlich war er stark genug, um Tisch und Stuhl aus der Verankerung zu reißen, überlegte sie.
    »Du gehst da nicht alleine rein«, erklärte Roarke ihr warnend.
    »Ich bin doch nicht blöde. Außer mir gehen noch Feeney und zwei uniformierte Beamte mit der Statur von Footballspielern rein. Bist du dir sicher, dass du zugucken willst?«
    »Ich würde um nichts in der Welt darauf verzichten.«
    »Wir übertragen die Vernehmung in Peabodys Krankenzimmer, damit auch sie sie zusammen mit McNab verfolgen kann. Sie werden ihn in die Psychiatrie einweisen. Ich hätte ihn lieber im Knast gesehen, aber es muss
mir wohl genügen, wenn er bis an sein Lebensende hinter irgendwelchen Gittern bleibt.«
    »Du musst ihn dazu kriegen, dass er dir erzählt, wo all die Leichen sind.«
    »Er wird es mir erzählen, verlass dich drauf.« Sie nickte grimmig mit dem Kopf.
    Nach einem letzten Blick durchs Fenster trat sie in den Flur hinaus, winkte Feeney zu sich heran, öffnete die Tür und betrat vor ihm und den beiden Beamten den Vernehmungsraum.
    »Rekorder an.« Sie sprach die Formalien auf das Band und sah die Bestie lächelnd an. »Hallo, John.«
    »Ich brauche nicht mit dir zu reden. Hure.«
    »Nein, das brauchst du nicht.« Sie setzte sich ihm gegenüber und schlang lässig einen Arm über die Rückenlehne ihres Stuhls. »Aber bitte nenn mich Lieutenant Hure. So viel Höflichkeit muss sein. Wenn du nicht mit mir reden willst, kommst du zurück in deine Zelle, kein Problem. Denn du bist auch erledigt, wenn du nicht den Mund aufmachst. Wegen all der Frauen, die du auf dem Gewissen hast. All der Frauen, die du vergewaltigt, ermordet und verstümmelt hast. Die Beweise gegen dich reichen auch so, du bist schlau genug, um das zu wissen. Auch wenn du vielleicht völlig irre bist, bist du auf jeden Fall nicht dumm.«
    »Du solltest ihn nicht irre nennen, Dallas.«
    »Oh, ja, richtig.« Sie sah Feeney grinsend an. »Wahrscheinlich gibt es eine ganze Reihe furchtbar trauriger Geschichten, die er uns erzählen kann. Von fürchterlichen Traumata und emotionalen Narben, die er aus seiner Kindheit davongetragen hat. Die Seelenklempner lieben solche Storys. Mir hingegen sind sie vollkommen egal. Du bist am Ende, John. Du bist erledigt. Wir haben so viele Beweise gegen dich, dass ich gar nicht weiß, wo ich
mit der Aufzählung beginnen soll. War zum Beispiel wirklich nett von dir, dass du die Augen von den Frauen extra für uns aufgehoben hast. Was hat es damit auf sich? Was haben die Augen zu bedeuten, John?«
    »Fick dich.«
    »Vergewaltigung ist etwas anderes als ficken. Hat dir deine Mutter das denn nie gesagt?«
    Mit wutverzerrtem Gesicht riss er an seinen Fesseln. »Sprich nicht von meiner Mutter.«
    Sie also war der Auslöser für die Taten, dachte Eve. »Ich kann

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