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Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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fröhlich los.
    Er mochte ihren Stil, mochte die Geräumigkeit und Offenheit der Wohnung, mochte die Beweise für das Selbstbewusstsein
dieser Frau, die wusste, wie sie leben wollte, und es ihrer Vorstellung entsprechend tat.
    Vielleicht wäre es interessant, sie als Beraterin zu engagieren.
    Ebenso gemächlich, wie er hereingekommen war, ging er auch wieder hinaus. Warf einen Blick auf seine Uhr und kam zu dem Ergebnis, dass er, selbst wenn er sich noch etwas Zeit ließ, auf alle Fälle pünktlich zu seiner ersten geschäftlichen Besprechung kam.
     
    Er rief nicht bei ihr an, doch Eve kannte Roarke und sein Geschick. Da ihr privates Handy nicht geklingelt hatte, bis einer der Kollegen Celina in das Besprechungszimmer brachte, wusste sie mit Bestimmtheit, dass der Anruf wirklich von dem Link im Schlafzimmer des Mediums gekommen war.
    Sie brauchte sich also keine Gedanken mehr zu machen. Sie konnte sicher sein, was der Grund für Celinas jämmerlichen Zustand war.
    Sie war kreidebleich und zittrig, als hätte sie eine lange, schwere Krankheit hinter sich.
    »Dallas.«
    »Nehmen Sie doch Platz. Und trinken Sie erst mal eine Tasse Kaffee.«
    »Gerne.« Die Seherin setzte sich an den Konferenztisch und hob den angebotenen Becher mit beiden Händen an den Mund. »Nach unserem Telefongespräch habe ich ein Beruhigungsmittel genommen, aber es hat nicht viel genützt. Also habe ich noch eine Tablette eingeworfen, bevor ich hierher gekommen bin. Die aber offensichtlich auch nichts nützt. Am liebsten würde ich so viele Tabletten schlucken, bis ich ins Koma falle. Nur, dass ich mir nicht sicher bin, dass das etwas bringt.«
    »Es würde Lily Napier nicht helfen.«

    »Ist das ihr Name?« Sie trank einen Schluck Kaffee. Machte eine kurze Pause. Trank den nächsten Schluck. »Ich habe heute Morgen den Fernseher nicht eingeschaltet. Ich hätte es nicht ertragen, sie zu sehen.«
    »Sie haben sie letzte Nacht gesehen.«
    Celina nickte. »Es war noch schlimmer als beim letzten Mal. Ich meine, für mich. Ich bin für solche Dinge einfach nicht geschaffen.«
    »Es ist bestimmt sehr schwer für jemanden mit Ihrer Gabe, wenn er es plötzlich mit Gewalt zu tun bekommt«, meinte Peabody in mitfühlendem Ton, wofür sie ein dankbares Lächeln von dem Medium geschenkt bekam.
    »Ja. Gott, ja. Auch wenn ich nicht dasselbe Maß an Gewalt erlebe wie das Opfer, ist es für mich bereits zu viel. Und wenn … wenn es eine psychische Verbindung zu dem Opfer gibt, empfindet man dessen Gefühle nach. Ich weiß, wie sie gelitten hat. Ich lebe, ich bin noch am Leben, bin gesund und trinke Kaffee, trotzdem weiß ich, wie sehr sie gelitten hat.«
    »Erzählen Sie mir, was Sie gesehen haben«, wies Eve sie mit knapper Stimme an.
    »Es war …« Celina hob eine Hand, damit niemand sie unterbräche, während sie sich sammelte. »Beim ersten Mal war es eher wie ein Traum. Ein lebendiger, beunruhigender Traum, aber etwas, das ich als Traum abtun konnte, bis ich die Nachrichten sah. Das hier war etwas anderes. Das hier war noch persönlicher. Ich wusste ohne jeden Zweifel, dass ich etwas sah, was tatsächlich geschah. Es war eine der deutlichsten Visionen, die ich jemals hatte. Es war, als wäre ich dabei und liefe direkt neben ihr. Sie hatte den Kopf gesenkt und ging sehr schnell.«
    »Was hatte sie an?«
    »Äh, einen kurzen, dunklen Rock - ich glaube,
schwarz. Eine weiße Bluse. Lange Ärmel, offener Kragen, und eine kurze Strickjacke. Flache Schuhe mit dicken Sohlen. Wahrscheinlich Gel. Sie hat beim Gehen kaum ein Geräusch gemacht. Sie hatte eine Tasche bei sich. Eine kleine Tasche, die an einem Träger über ihrer linken Schulter hing.«
    »Und was hatte er an?«
    »Etwas Dunkles. Ich weiß es nicht genau. Sie hatte keine Ahnung, dass er auf der Lauer liegt. Im Park. Im Schatten der Bäume. Er war dunkel, alles an ihm ist dunkel.«
    »Hat er auch eine dunkle Haut?«
    »Nein … ich … Nein, ich glaube nicht. Ich sehe seine Hände, als er sie verprügelt. Sie sind weiß. Schimmernd, weiß und riesengroß. Er hat ihr ins Gesicht geschlagen. Es hat furchtbar wehgetan. Es hat entsetzlich wehgetan, dann ist sie gestürzt und die Schmerzen waren weg. Sie … ist ohnmächtig geworden, glaube ich. Er hat weiter auf sie eingedroschen, als sie bewusstlos war. Ins Gesicht und auf den Körper.
    ›Na, gefällt dir das? Gefällt dir das?‹«
    Celinas Augen wurden glasig und das Grün der Iris wurde so hell, dass es beinahe durchsichtig erschien. »›Wer ist

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