Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz mit mir ins Glueck

Tanz mit mir ins Glueck

Titel: Tanz mit mir ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
Vom Netzwerk:
nicht sagen dürfen, wer Ihr Mann ist."
    „Es ist meine Schuld?" Wütend stemmte sie die Hände in die Hüften. „Was für einen Unterschied macht es, dass Raphael Beaumont mein Mann ist? Was hat er Ihnen getan?*'
    „Nicht mir, sondern mi sobrino - meinem Neffen. Er hat Manuel gefeuert."
    „Und deshalb können Sie mich nicht nach Milagro bringen?"
    „Si, es wäre eine Beleidigung für Manuel."
    „Wieso?" Als er nichts darauf erwiderte und wieder anfing, ihre Sachen auszuladen, beschloss sie, eine andere Taktik zu versuchen. „Sie können mich doch nicht einfach auf der Straße stehen lassen. Niemand weiß, dass ich komme."
    Marvin richtete sich kurz auf. „Senor Beaumont weiß nichts davon?"
    „Ich wollte ihn überraschen", erklärte sie. „Was ist, wenn niemand mehr vorbeikommt, um mir zu helfen. Oder wenn die Person, die vorbeikommt, mich ausraubt? Das wäre dann Ihre Schuld."
    Er zögerte. Offensichtlich ging es ihm gegen den Strich, eine hilflose Frau im Stich zu lassen. „Ich kann Sie nicht mitnehmen. Das ist eine Frage der Ehre.
    Comprende, Senora?"
    „Nein, das verstehe ich nicht."
    „Sie sind seine Frau. Seine Ehre ist Ihre Ehre."
    „Was immer Raphael getan haben mag, hat nichts mit mir zu tun, ob Ehre oder nicht Ehre." Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Eines sollten Sie dabei nicht vergessen: Die Proble me, die Sie vorher mit meinem Mann hatten, sind nichts, verglichen mit dem, was Ihnen blüht, wenn Sie mich hier aussetzen."
    Marvin brach in einen neuen Wortschwall aus. Schließlich beruhigte er sich so weit, dass er hervorstieß: „Ich fahre nach Milagro und schicke jemanden zu Ihnen. Mehr kann ich nicht tun. Sie warten hier."
    Er kletterte ins Taxi, startete den Motor und brauste in einer Staubwolke davon. Schon nach wenigen Metern landete der Wagen in einem Schlagloch. Es handelte sich zwar um eines der kleineren, aber dennoch reichte es aus, um den Motor ausgehen zu lassen. Wütend sprang Marvin heraus. Er verfluchte lauthals sein Schicksal - und wenn Aimee sich nicht täuschte, auch sie.
    „Das ist alles Ihre Schuld", erklärte sie ihm. Sie rückte ihren Strohhut zurecht und klopfte sich den Staub vom Kleid. Leider erreichte sie damit nur, dass sich hässliche braune Flecken auf dem weißen Stoff bildeten. „Sie hätten mich nicht stehen lassen dürfen. Das ist die Strafe des Himmels."
    Seufzend blickte er erst auf das klapprige Vehikel, dann auf sie. „Sie schieben, okay?"
    Fassungslos schaute sie ihn an. „Sie machen Witze."
    „O nein. Sie schieben den Wagen an, oder ich vergesse, Ihnen jemanden aus Milagro herzuschicken."
    „Ich glaube es einfach nicht." Aimee warf ihren Hut in Richtung des Gepäcks.
    „Marvin, Sie haben sich gerade um ein wirklich gutes Trinkgeld gebracht."
    „Okay, Sie schieben trotzdem."
    Ein schwerer Regentropfen fiel vom Himmel und platschte zwischen ihnen auf die steinige Straße. Marvin und Aimee blickten gleichzeitig auf. Dicke schwarze Wolken ballten sich über ihnen zusammen und verdunkelten den blauen Himmel.
    Der Wind hatte aufgefrischt und wehte ihnen das Haar ins Gesicht. Sekundenlang standen sie reglos da.
    „Oh, oh", meinte Marvin unbehaglich.
    „Das war's dann." Aimee kehrte zu ihren Sachen zurück und setzte sich auf den größten Koffer. Sie nahm die Sonnenbrille ab, die sie nun nicht mehr brauchte, und fixierte Marvin mit einem eisigen Blick, den sie von Raphael gelernt hatte.
    „Ich rühre mich nicht von der Stelle, bis Sie mir versprochen haben, mich nach Milagr o zu bringen. Wenn ich nass werde, werden Sie es auch."
    Er starrte sie verblüfft an. „Madre de Dios! La Estrella!"
    „Nein, ich bin Aimee Beaumont."
    „Si, si. Senora Beaumont." Er betrachtete sie, als wäre sie die Antwort auf all seine Gebete. „La Estrella. Lo siento, Estrella. Ich wusste ja nicht, dass Sie es sind."
    Sie musterte ihn misstrauisch. „Wer ist diese Estrella?"
    „Das sind Sie. Sie sind la profecia."
    „Die Prophezeiung?"
    „Si, die Prophezeiung." Er warf einen besorgten Blick zum Himmel. „Bitte beeilen Sie sich. Der Regen kommt hier sehr plötzlich. Wir müssen fort."
    Aimee zögerte. Sie hatte zwar nicht die leiseste Ahnung, was gerade passiert war, aber sie wollte diese unverhoffte Chance nutzen. „Laden Sie zuerst mein Gepäck ein."
    „Und dann schieben Sie?"
    „Sie werden mich auch nicht allein lassen?"
    Er legte die Hand aufs Herz. „Mein Ehrenwort, Estrella."
    Als die Koffer und Taschen verladen waren, hatte es heftig zu

Weitere Kostenlose Bücher