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Tanz mit mir ins Glueck

Tanz mit mir ins Glueck

Titel: Tanz mit mir ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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umzustimmen oder mir eine schriftliche Bestätigung zu bringen, dass keine Bälle mehr stattfinden, warum bist du dann hier?" Er griff nach der Zigarettenschachtel auf dem Tisch.
    „Das ist ganz einfach, Raphael." Tapfer unterdrückte sie ihr Unbehagen. „Ich bin nach Hause gekommen."
    Verblüfft legte er die Zigarette beiseite. „Wie bitte? Sagtest du ,nach Hause'?"
    „Ja, nach Hause." Sie stand auf, beugte sich vor und warf die Zigarette in den Aschenbecher. „Ich habe Rauchen immer für einen Ausdruck von Nervosität gehalten, für eine Art seelischer Krücke. Aber das kann nicht stimmen. Du brauchst keine Stütze, oder?" Den Blick unverwandt auf ihn gerichtet, blies sie das Streichholz aus, das er bereits angezündet hatte.
    Ihr Parfüm wehte zu ihm herüber. Mit einem unterdrückten Fluch schob er seinen Stuhl zurück. „Was, zum Teufel, willst du hier, Aimee? Ich will die Wahrheit hören."
    Langsam setzte sie sich wieder. „Das ist ganz einfach", wie derholte sie und strich sich bedächtig den Rock glatt. Dann schlug sie die Beine übereinander.
    „Du hast mich geheiratet, und jetzt bist du an mich gebunden."
    „Du weiß t, warum ich dich geheiratet habe."
    „Ja. Du begehrst mich." Sie sah ihm tief in die Augen. All ihre Gefühle spiegelten sich in diesem Blick wider. „Und ich begehre dich."
    Er griff erneut nach seinen Zigaretten, hielt aber sogleich inne. Mit einem ärgerlichen Seufzer nahm er die Packung und zerknüllte sie. „Das wird nicht funktionieren." Er schleuderte das Päckchen in den Papierkorb. „Ich werde gleich morgen früh den Rückflug für dich buchen."
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich werde nirgendwohin fliegen. Noch nicht. Nicht, solange wir nicht alles geklärt haben."
    Seine Faust landete krachend auf der Schreibtischplatte. Erst jetzt fiel Aimee auf, dass Raphael noch immer seinen Trauring trug. Das goldene Band reflektierte die Sonnenstrahlen, die durch das hohe Fenster fielen.
    „Wir haben die Angelegenheit schon vor zwei Monaten geklärt", erinnerte er sie. „Unsere Ehe war genauso schnell zu Ende, wie sie begonnen hatte."
    „Du irrst dich. Weißt du ..." Nur der Ring an seinem Finger gab ihr Mut, weiterzusprechen. „Ich habe nicht die Absicht, dich von deinem Ehegelübde zu entbinden, solange ich noch davon überzeugt bin, dass du etwas für mich empfindest."
    „Empfinden? Unsere Ehe hat nichts mit Empfindungen zu tun", rief er wütend.
    „Unsere Ehe ist eine Farce - eine, die ich zugegebenermaßen selbst inszeniert habe. Aber immerhin war ich vernünftig genug, dich zu verlassen, bevor die Sache zu weit ging."
    Sie umklammerte die Armlehnen ihres Stuhls. „Nun, ich weigere mich jedenfalls wegzugehen. Ich liebe dich seit fast sechs Jahren und werde meine einzige Chance auf Glück nicht ruinieren, nur weil du zu stolz bist, diese Gelegenheit zu ergreifen. Wenn du mich loswerden willst, musst du mich mit Gewalt raus werfen."
    Raphael sprang auf. „Meinst du, das könnte ich nicht?"
    „Versuch's." Aimee stand ebenfalls auf. „Wir beide wissen doch, was passiert, wenn du mich anfasst. Und wenn du mich ir gendwohin trägst, wird es nicht vor die Tür sein. Du wirst mich in dein Bett bringen, um das zu beenden, was wir vor zwei Monaten begonnen haben."
    „Zwing mich nicht, dir das Gegenteil zu beweisen!"
    „Ich will es dir leichtmachen." Sie breitete die Arme aus. „Nur zu, Raphael, ich gehöre dir. Heb mich hoch, und wir werden sehen, wo wir landen - vor der Tür oder in deinem Schlafzimmer."
    Unverhohlene Wut flammte in seinen Augen auf. Mit wenigen Schritten hatte er den Tisch umrundet und stand vor ihr. Mochte er ruhig fluchen und schreien, soviel er wollte, es würde ihm letztlich nichts helfen. Was zwischen ihnen existierte, ließ sich weder leugnen noch kontrollieren. Ein einziger Kuss würde alle guten Vorsätze zunichte machen ...
    Um das zu beenden, was wir vor zwei Monaten begonnen haben ...
    Er schlang den Arm um ihre Taille und zog sie an sieh. „Du hättest nicht herkommen dürfen. Das wirst du noch bereuen."
    „Ich musste diese Chance nutzen, verstehst du das denn nicht?"
    Mit einem frustrierten Seufzer presste er seine Lippen auf ihren Mund. Falls er geglaubt hatte, dieser Kuss würde ihr die letzten Illusionen rauben, wurde er enttäuscht. Aimee erwiderte seine Liebkosungen voller Leidenschaft. Seit er sie kannte, hatte sie nie versucht, ihre Gefühle vor ihm zu verbergen. Ohne Scheu und Zögern schenkte sie sich ihm vorbehaltlos.
    „Raphael,

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