Tanz mit mir ins Glueck
trocken. „Danke."
„De nada." Marvin rieb sich die Hände. „Wie kann ich Ihnen helfen?"
„Uns ist das Benzin ausgegangen, mein Freund", erklärte Raphael.
„No problema. Das haben wir gleich."
„Ich würde Aimee gern den Sonnenuntergang am Abrazo de Amante zeigen.
Können Sie soviel Benzin erübrigen?"
„Por supuesto. Mit Vergnügen." Binnen weniger Minuten hatte er den Inhalt des großen Reservekanisters in den Tank gefüllt. „Ich werde Chelita ausrichten, dass Sie später kommen", bot er an."
„Das wäre nett", sagte Raphael.
„Außerdem habe ich noch etwas, das Sie vielleicht gebrauchen können."
Marvin holte eine ordentlich zusammengefaltete Decke aus dem Kofferraum und warf sie Raphael zu. „Genießen Sie die Umarmung."
Aimee errötete. „Was meint er damit?"
„,Abrazo de Amante' bedeutet .Umarmung der Liebenden'. Er hat nur einen kleinen Scherz gemacht."
„Oh." Sie blickte Raphael neugierig an. „Und warum nennt man den Ort so?"
Er lächelte geheimnisvoll, während er den Motor startete. „Laß dich überraschen."
Ein Stück weiter aufwärts bog er von der Straße in einen schmalen Pfad ab, der direkt in den Dschungel zu führen schien. Fasziniert betrachtete sie die exotischen Vögel und fremdartigen Pflanzen. Plötzlich beschrieb der Weg eine scharfe Kurve.
Aimee stockte der Atem. Vor ihr erstreckte sich ein großes Felsenbassin, das von einem Wasserfall gespeist wurde. Von der schimmernden Oberfläche stieg Dampf auf und wehte in Schwaden hinüber in den Wald. Es war ein Bild unberührter Natur, wie es vollkommener nicht hätte sein können.
„Abrazo de Amante", sagte Raphael leise und stellte den Motor ab.
„Jetzt verstehe ich, warum Marvin dir die Decke gegeben hat." Sie folgte ihm, als er ausstieg. Am liebsten hätte sie ihre verschwitzten Sachen ausgezogen und ein Bad genommen. Verlegen deutete sie auf den Teich. „Können wir ...?"
Raphael trat hinter sie. Er war ihr so nahe, dass sein warmer Atem ihren Nacken streifte. „Zieh die Bluse aus", befahl er rau.
Sie gehorchte, ohne zu zögern. Den Blick unverwandt auf das dampfende Wasser gerichtet, öffnete sie die Knöpfe. Einer nach dem anderen glitt durch die Löcher. Als sie fertig war, streifte sie den dünnen Stoff vo n den Schultern.
„Den Rock", verlangte er. Er rührte sich nicht von der Stelle.
Mit dem Rücken zu ihm, zog sie langsam den Reißverschluss auf. Ohne sie zu berühren, zog Raphael ihr den Rock über den Kopf. Achtlos warf er ihn zu Boden, bevor er wieder einen Schritt zurücktrat.
Es war ein sonderbarer Striptease - der erste ihres Lebens. Erotisch und dennoch voller Unschuld. Nie zuvor war sie sich ihrer Weiblichkeit so bewusst gewesen. Die Tatsache, dass der Mann, für den sie sich auszog, ihr Ehemann war, verlieh der Situation einen zusätzlichen Reiz. Und dass sie sich noch nie geliebt hatten, machte die Spannung fast unerträglich.
„Was jetzt?" wisperte sie.
„Dein BH."
Sie hakte den in weißer Spitze eingebetteten Verschluss auf. Dann ließ sie die Arme sinken. Raphael war ihr so nahe, dass sie die Wärme seines Körpers spüren konnte. Die rosigen Knospen richteten sich auf, auch ohne dass er sie berührte.
„Und jetzt?"
„Es ist nur noch ein Teil übrig."
„Soll ich es ausziehen oder anbehalten?"
„Zieh es aus!"
Aimee schloss die Augen. Noch nie hatte sie sich so verletzlich gefühlt. Zwei einfache Worte gaben ihr jedoch die Kraft, das Spiel fortzusetzen. Vertrauen.
Liebe. Es war Raphael, der hinter ihr stand. Der Mann, den sie von ganzem Herzen liebte und dem sie ihr Leben anvertraut hätte. Er würde ihr nie weh tun, egal, was er auch sagte. Sie begehrte ihn und wollte seine Frau sein - nicht nur dem Namen nach.
Entschlossen streifte sie die Sandaletten ab und schob den hauchdünnen Slip über ihre Hüften. Sie hörte, wie Raphael scharf den Atem einzog. Mit einem leisen Rascheln glitt der seidige Stoff zu Boden. Lächelnd hob sie die Arme und löste den Clip, der ihr Haar zusammenhielt. Wie ein dichter schwarzer Vorhang fielen ihre Locken über die Schultern.
Lächelnd drehte sie sich um. Glühendes Verlangen spiegelte sich in seinem Blick wider. Bevor er jedoch reagieren konnte, lief sie zum Teich. Sie zögerte kurz, um die Wassertemperatur mit dem Zeh zu testen. Es war wundervoll!
Glücklich tauchte sie in die warmen Fluten, die sie wie ein Samthandschuh umhüllten. Abrazo de Amante. Einen passenderen Namen gab es nicht.
„Gefällt es dir?" rief
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