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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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weichen T-Shirts über die Augen. Das ist der schlimmste Teil, dachte sie. Gewöhn dich daran, es wird auch wieder vorbeigehen.
    Vielleicht lag es nur an ihrer eigenen Paranoia, aber sie war sicher, dass die Kinder etwas merkten. Vielleicht verhielten sich Ross und sie jetzt einfach zu normal und waren sich zu einig in allen Dingen. Jack war quengelig und wollte sich einfach nicht für seinen gewohnten Sonntagnachmittagsschlaf hinlegen lassen. Außerdem kam es ihr so vor, als würde Hannah jeden ihrer Schritte beobachten. Ein- oder zweimal war Katie in die Küche gegangen, um Kaffee zu kochen. Jedes Mal, wenn sie sich umgedreht hatte, hatte Hannah in der Tür gestanden, halb drinnen, halb draußen.
    »Geht es dir gut, Hannah? Möchtest du etwas trinken?«, fragte Katie sie, nachdem sich das Gleiche wieder abgespielt hatte.
    Hannah kam zu ihr herübergetrippelt und drückte ganz fest ihre Hand.
    »Mummy? Warum hat Daddy letzte Nacht in einem anderen Bett geschlafen?«
    Woher wusste sie das bloß?, fragte sich Katie und geriet in Panik.
    »Ähm, weil er schnarcht und Mummy deswegen nicht schlafen kann!«, erklärte sie fröhlich und nahm sich vor, Ross davon zu erzählen, damit sie den Kindern wenigstens die gleiche Notlüge auftischen konnten. »Deswegen habe ich ihn gebeten, im Gästezimmer weiterzuschnarchen.«

    »Bist du denn nicht einsam ohne Daddy?«, fragte Hannah.
    »Nein, Süße.« Katie strich Hannah die Haare aus der Stirn. »Du schläfst doch auch allein, oder?«
    Hannah schien Zweifel zu haben. »Hast du uns denn nicht mehr lieb? Du wolltest doch auch nicht mit uns in die Center Parcs fahren.«
    Katie versuchte zu ignorieren, dass Hannah sich selbst, Jack und Ross in einen Topf warf. Sie nahm Hannah auf den Arm und drückte sie ganz fest an sich, sodass sie das Gefühl hatte, dass ihr das Herz vor Liebe überging, als sich Hannah mit ihren Armen und Beinen wie Efeu an sie klammerte. »Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt«, erklärte sie Hannah leidenschaftlich. »Manchmal müssen Mummys arbeiten gehen, aber das bedeutet nicht, dass ich nicht andauernd an dich und Jack denke!«
    »Ich wünschte, du müsstest nicht arbeiten gehen, Mummy!«, erwiderte Hannah und klang dabei viel jünger, als sie es in letzter Zeit von ihr gewohnt waren.
    »Ich weiß, Süße!«, antwortete Katie. »Das wünschte ich mir auch, aber Erwachsene müssen nun einmal arbeiten gehen.« Sie versuchte, sich einzureden, dass ihre Tochter wenigstens eine starke Frau als Vorbild zur Mutter hatte, doch die Antwort konnte Hannahs enttäuschtes Schweigen nicht mildern.
     
    »Ich werde heute Abend nicht hier sein – nur, damit du’s weißt«, erklärte Ross, als Katie am Montagmorgen zur Arbeit fahren wollte.
    »Bitte?« Katie, die gerade Dokumente in die Tasche ihres Laptops stopfte, hielt inne.
    »Von jetzt an nehme ich mir die Montagabende frei.« Ross überredete Jack, noch einen Löffel Haferbrei zu essen. Seine Wange war so weit wieder abgeschwollen, und nur die Wunde an der Lippe war immer noch zu sehen. Sie verlieh
ihm ein leicht verwegenes Aussehen à la Jack Sparrow, den Katie allerdings seltsam attraktiv fand.
    Obwohl sie es natürlich immer noch nicht guthieß, dass er und Greg sich geschlagen hatten.
    »Außerdem möchte ich gern donnerstags freimachen. Den ganzen Tag lang. Jo hat gesagt, sie könnte Jack und Rowan donnerstags in der Kindertagesstätte bei ihr in der Nähe unterbringen, da sie selbst eine Fortbildung machen möchte. Sie überlegt, ob sie wieder in Teilzeit arbeiten gehen soll.«
    »Tatsächlich?«, fragte Katie erstaunt. »Mir gegenüber hat sie gar nichts davon erwähnt.«
    »Na ja, sie hat schon darüber nachgedacht, bevor Greg sie sitzen gelassen hat, und jetzt will sie ihre Idee auf jeden Fall verwirklichen. Wir haben darüber gesprochen, als wir in den Center Parcs waren. Um ehrlich zu sein, denke ich ebenfalls über eine Fortbildung nach, um mich wieder auf den Stand der Dinge bringen zu lassen, was zum Beispiel die neue Photoshop-Software angeht.«
    »Ah ja? Das ist ja toll!« Katies Herz begann zu klopfen. War Jack wirklich schon so weit, dass man ihn in einer Kinderkrippe lassen konnte? Und wie viel würde das kosten?
    Ross möchte wieder arbeiten gehen, erinnerte sie sich. Das ist doch genau das, was du wolltest. Konzentriere dich darauf.
    Ross warf ihr einen skeptischen Blick zu. »Jetzt, da Jack alt genug ist, um in eine Kindertagesstätte zu gehen, ist es die Gelegenheit für mich,

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