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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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unerträglich, den Abend zu Hause zu verbringen, wo die gegenseitigen Beschuldigungen noch wie Echos durch das Haus hallten.

    Gleich nach ihrer Ankunft war sie von Bridget, Frank, Baxter und Chloe begrüßt worden, die ihr Haar von Trinas Nichte bei der Hair Academy hatte schneiden und färben lassen und nun von allen hören wollte, dass Schnitt und Farbe sie nicht wie einen Cockerspaniel aussehen ließen.
    Bridget und Katie hatten beide gleichermaßen Mühe, nichts Falsches zu sagen. »Es sieht hübsch aus, so … so … temperamentvoll«, war das Beste, was Bridget einfiel.
    »Sie hat sich Mühe gegeben«, erklärte Trina streitlustig. »Immerhin ist dein Haar auch nicht gerade das Einfachste, nicht wahr?«
    »Was meinst du damit, Trina?«, fragte Chloe. »Willst du etwa sagen, mein Haar hätte sich zur Wehr gesetzt? «
    Trotz ihrer getrübten Laune merkte Katie, wie sich ein wenig Wärme in ihrem starren, betäubten Inneren ausdehnte. Die Vertrautheit und das Lächeln der anderen zur Begrüßung taten gut und beruhigten. Katie hatte keine Ahnung, wie lange sie noch Lässigkeit vorgaukeln konnte. Doch die Vorstellung, von netten Leuten umgeben zu sein, ohne dabei selbst allzu viel reden oder nachdenken zu müssen, verlieh ihr das Gefühl, nicht ganz so einsam zu sein.
    »Hannah ist krank?«, fragte Bridget plötzlich. »In der Schule geht gerade ein Virus um … Wenn eines der Kinder krank wird, stecken sich immer gleich alle anderen an.«
    »Tatsächlich? Ich glaube, es ist nichts Ernstes, aber wir wollten sie nur ungern bei einem Babysitter lassen. Ross hat angeboten, bei ihr zu bleiben, deswegen …«
    Katies Stimme verlor sich. Sie fragte sich, ob Bridget vielleicht mehr wusste als sie selbst.
    Bridget tätschelte ihr beruhigend den Arm. »Machen Sie sich keine Sorgen. Es ist erstaunlich, wie schnell die Kleinen wieder gesund werden, wenn jemand sie in den Arm nimmt, ihnen vor dem Schlafengehen einen heißen Tee kocht und beim Einschlafen noch eine Geschichte vorliest. In ein, zwei
Tagen ist sie wieder auf dem Damm. Wie nett von Ross, dass er Ihnen ermöglich hat herzukommen.«
    »Kommt Chris heute Abend nicht?«, fragte Katie schnell, um das Thema zu wechseln, während sie den Saal betraten. Lauren stampfte an ihnen vorbei und steuerte auf die uralten Toiletten zu, die sich am anderen Ende des Saals befanden. Katie fiel sofort auf, dass sie gar nicht ihre Brautschuhe aus weißem Satin trug.
    Bridget wartete, bis die Toilettentür ins Schloss fiel und Lauren außer Hörweite war. Anschließend ließ sie prüfend den Blick durch den Saal schweifen, um zu sehen, wo sich Frank befand, doch dieser war mit Baxter in ein Gespräch über Rasenmäher vertieft. Bridget senkte die Stimme. »Sie haben sich wegen irgendeiner Sache gestritten, aber sie will mir nicht verraten, worüber. Sie behauptet, es sei nichts Ernstes, aber Sie wissen schon … Mütter haben eine Antenne für so etwas, nicht wahr?«
    »Oh nein!« Katie tat es ehrlich leid. »Es liegt doch hoffentlich wohl nur am Hochzeitsstress, dass den beiden die Nerven durchgehen?«
    Bridgets Blicke wanderten immer wieder zur Tür, da sie anscheinend Angst hatte, beim Flüstern erwischt zu werden – da sich das Gespräch nur um ein Thema drehen konnte. Die Sorge stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. An ihrem traurigen Blick und den immerzu zuckenden Mundwinkeln konnte Katie erkennen, dass Bridget mit jeder Faser ihres Körpers an Lauren dachte und sie ihr am liebsten jeden Schmerz abgenommen hätte.
    Sie ist wie eine Löwenmutter mit einem ausgewachsenen Jungen, dachte Katie: Sie will Lauren immer noch beschützen, obwohl diese sie mittlerweile bei Weitem überragt. Sie haben eine gesunde Mutter-Tochter-Beziehung. Dann musste Katie an Hannahs wilden, kämpferischen Blick denken und fühlte sich nutzlos.

    »Ich denke, dass das alles ein wenig viel für sie ist: das Haus, die Hochzeitsvorbereitungen und alles andere«, versuchte Bridget zu erklären. »Das wird es sein. Sie ist erst zweiundzwanzig, das darf man nicht vergessen. Eigentlich ist sie immer noch ein Baby.« Sie seufzte. »Oje.«
    »Ist alles in Ordnung?«, erkundigte sich Frank, der sich zu Bridget gesellte und einen Arm um seine Frau legte.
    Bridget fand ihr Lächeln wieder. »Ja, natürlich! Alles in bester Ordnung!«
    »Prima!«, erwiderte Frank und zwinkerte Katie zu. »Chris und Ross kommen also nicht? Das heißt ja, dass ich heute Abend zwei fesche junge Damen ganz für mich allein

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