Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
Vom Netzwerk:
habe!«
    »Das stimmt wohl«, erklärte Katie und lächelte Bridget schief an. »So kann man es auch sehen.«
     
    Eigentlich hatte Lauren heute Abend gar nicht zum Tanzkurs gehen wollen, doch ihr Dad hatte sie gefragt, ob sie mitfahren würde, und sie hatte es einfach nicht übers Herz gebracht, nein zu sagen.
    Sie hatte gerade drei Tage in der Praxis hinter sich, in denen Sue sie mit Fragen gelöchert hatte, ob es sich für die Tochter ihrer Cousine lohnen würde, eine professionelle Hochzeitstorte zu kaufen. Obendrein hatte die nervige Kathleen andauernd Bemerkungen darüber gemacht, ob der Vikar wohl eine Trittleiter brauchen würde, wenn er Chris und Lauren traute. Als sei sie nun die Hochzeitsexpertin schlechthin!
    Chris hatte nicht angerufen. Sie hatte sich aber auch nicht bei ihm gemeldet. Oder ihm eine SMS geschickt. Lauren konnte den Gedanken daran kaum ertragen, was Kian Chris wohl geraten haben mochte oder was sie gemeinsam unternahmen. Lauren wusste nicht einmal, ob Chris Irene irgendetwas erzählt hatte. Wahrscheinlich nicht, da Irene sie bisher zweimal angerufen hatte, um zu fragen, ob sie sich vorstellen könne, die junge Tochter des Friseurs als Blumenkind zu engagieren.
Lauren wusste nicht einmal, ob dies im Austausch gegen einmal Haarewaschen und die Hochzeitshochsteckfrisur geschehen sollte – dieser Gedanke wäre ihr nie im Leben durch den Kopf gegangen, wenn sie nicht von den Kreditkartenabrechnungen ihrer Mutter gewusst hätte.
    Als ob die Frage, ob die Hochzeit nun überhaupt stattfand, nicht allein schon genügte, hatte auch die Mittagspause, die sie im Internet verbracht hatte, nicht gerade zu ihrer Beruhigung beitragen können. Ganz im Gegenteil – die Horrorgeschichten, die sie dort über ältere Leute gelesen hatte, die ihre Häuser verloren und nie wieder eine Kreditkarte bekamen, hatten sogar alles noch viel schlimmer gemacht.
    Am schlimmsten war jedoch, dass sie nicht wie gewohnt zu ihrer Mutter gehen und ihr das Herz ausschütten konnte. Lauren fiel keine Gelegenheit ein, bei der sie nicht mit ihren Problemen hatte nach Hause gehen können, um dort Bridget alles unter Tränen zu erzählen. Stattdessen kämpfte sie mit sich, um mit ihren Problemen nicht noch mehr zu Bridgets Sorgen beizutragen – die ohnehin auf ihr Konto gingen.
    Insgesamt war alles so schlimm, dass sie sich kaum auf ihre Schritte konzentrieren konnte und schon während der ersten Takte des Social Foxtrotts ihrem Vater gleich zweimal auf die Füße trat.
    »Für deine Hochzeit würde ich dir das nicht empfehlen, Lauren«, scherzte Frank, während sie versuchten, zu einem sehr alten Song zu tanzen, den Lauren nicht kannte. »Anderenfalls werde ich genauso heulen wie deine Mum!«
    »Tut mir leid«, murmelte Lauren. Na toll, jetzt konnte sie nicht einmal mehr tanzen. Und sie würde weder ihr umwerfendes Kleid noch den ersten Tanz bekommen, sondern wieder nur Lauren sein, der schlaksige Tollpatsch, der überall dagegenrannte.
    Eine einzelne Träne lief ihr über die Wange.

    »Halt die Füße beisammen, Lauren!«, rief Angelica aus der anderen Ecke des Saals. »Sonst fällt Frank noch über sie!«
    »Was ist denn los, Liebes?«, fragte ihr Vater so gütig und tröstend, dass Lauren das Gefühl hatte, wieder sieben Jahre alt zu sein.
    »Nichts«, murmelte sie.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Frank sanft und zog sie näher an sich heran, sodass Laurens Kopf an seiner Schulter ruhte. »Dein alter Dad weiß doch sofort, wenn etwas nicht stimmt.«
    Lauren kämpfte mit den Tränen, doch Frank schien es darauf abgesehen zu haben, sie zum Weinen zu bringen.
    »Mir ist nicht entgangen, dass du die letzten Tage mit einer Trauermiene herumgelaufen bist«, fuhr er mit dem gleichen wohlwollenden Tonfall fort. »Wenn du zweifelst, ob du Christopher heiraten sollst, dann musst du es bloß sagen. Du brauchst keine Angst zu haben, dass Mum und ich sauer sein könnten – wir wollen doch nur, dass du glücklich bist, Liebes! Du wirst eine sehr lange Zeit verheiratet sein, und wenn du nicht hundertprozentig sicher bist, dass … Na ja, das wäre Chris gegenüber nicht besonders fair, oder?«
    Lauren konnte nichts sagen. Es war so typisch für ihren Dad, dass er annahm, dass sie und nicht Chris diejenige war, die Zweifel hatte. In seinen Augen konnte Chris sich überglücklich schätzen, Lauren zu heiraten.
    »Und wenn, dann wäre es besser, jetzt etwas zu sagen, als dann, wenn schon alle Einladungen verschickt sind, nicht wahr? Gib

Weitere Kostenlose Bücher