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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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schicken Hosenanzügen. Sie kam nie zu spät, drückte sich nicht einmal vor dem schmutzigsten Begutachtungstermin und wurde bei der Arbeit von allen Kate genannt, nicht Katie. Von manchen sogar KP. Das einzige Problem dabei war, dass es ihr am Ende des
Tages oftmals schwerfiel, die Rolle des knallharten Chefs abzustreifen – allein mit dem Ausziehen der Jacke war es nämlich nicht getan.
    »Damit meine ich nicht etwa, dass Sie jetzt alle in Gehröcken und Ihrer besten Abendgarderobe hier auftauchen sollen«, fuhr Angelica fort. »Da das Tanzen jedoch sehr viel damit zu tun hat, eine bestimmte Stimmung zu erzeugen, bin ich der Meinung, dass es sehr hilfreich ist, sich zu diesem Zweck ein wenig schick zu machen. Es wird Ihre Haltung verbessern, Ihnen ein elegantes Gefühl geben und …«, sie ruderte anmutig mit dem Arm, »Ihnen dramatischere Bewegungen ermöglichen. Meine Damen, Sie dürfen sich so bunt kleiden, wie es Ihnen beliebt, aber vielleicht drehen Sie sich ein paar Mal zu Hause vor dem Spiegel, wenn Sie das Gefühl haben sollten, Ihr Rock könnte dabei ein wenig zu hoch fliegen! Und bitte: keine Knoblauchbaguettes vor der Tanzstunde!« Sie warf allen Anwesenden einen schelmischen Blick zu. »Das ist die oberste Regel beim Tanzen!«
    Das ältere Pärchen stimmte murmelnd zu.
    Angelica hielt inne. »Regel Nummer zwei lautet: Lächeln . Haben Sie Spaß. Niemand will mit einem übellaunigen Miesepeter tanzen. Regel Nummer drei: Hören Sie gut zu, was ich Ihnen sage, schauen Sie mich an, und seien Sie aufmerksam.«
    Ihr Ton wurde plötzlich schärfer, und Katies Blick, der umhergeschweift war, um zu sehen, ob sie wirklich die einzige Frau im Kurs war, die eine Hose trug, richtete sich wieder auf Angelica.
    »Sie mögen vielleicht glauben, dass ich zu viel Wert auf Disziplin lege und sehr streng bin, doch glauben Sie mir: Es ist viel besser, gleich von Beginn an alles richtig zu machen, als sich im Nachhinein Nachlässigkeiten wieder abzugewöhnen«, fuhr Angelica entschlossen fort. »Es handelt sich um eine Geste der Höflichkeit gegenüber Ihrem Partner, ihm das
Tanzen so leicht wie möglich zu machen. Sie wollen ihn doch ganz bestimmt nicht über das Parkett schleifen, Schritte nachholen, die er ausgelassen hat oder andauernd den Füßen Ihres Partners ausweichen müssen. Ich bin jedoch überzeugt, dass Sie vorbildliche Schüler sein werden!«
    Die plötzliche Schärfe wurde von einem strahlenden Lächeln abgelöst, das sofort von allen wie auf Knopfdruck erwidert wurde.
    »Sollen wir mit unseren Namen anfangen?« Angelica warf einen Blick in den Halbkreis, und Katie hatte erneut das Gefühl, dass er an ihr hängen blieb. Wie bei einer Katze, die gegen den Strich gestreichelt wurde, wuchs in ihr das Bedürfnis, sich zu wehren.
    »Ich bin Katie, und das ist mein Ehemann Ross«, erklärte sie, bevor sie gefragt werden konnte.
    »Hey«, grüßte Ross und hob die Hand.
    Warum sagte er nicht einfach »Hallo«, dachte Katie gereizt. Schließlich befindet er sich hier nicht in einem Designstudio.
    »Ich bin Lauren«, stellte sich das jüngere Mädchen vor und strich über den Arm des großen, jungen Mannes neben ihr. »Und das ist mein Verlobter, Chris.«
    Sie sahen einander an und grinsten, weshalb Katie annahm, dass sie wahrscheinlich noch nicht lange miteinander verlobt waren. Es war der halb stolze, halb ängstliche Ausdruck gewesen, der über ihre Gesichter gehuscht war, als sie das Wort »Verlobter« gesagt hatte. Außerdem spielte diese Lauren andauernd an ihrem Diamantring herum. In Katies Augen gehörte sie genau zu dem Typ Frau, die ihre Unterschrift als Ehefrau schon lange im Voraus übte.
    »Wir möchten gern für unsere Hochzeit tanzen lernen«, erklärte Lauren, als die Umstehenden beifällig zu murmeln begannen. »Wir haben uns allerdings noch nicht für einen Tanz entschieden, da wir immer noch nicht das Thema der Hochzeit festgelegt haben.«

    »Oh, Sie müssen die Hochzeit um den Tanz herum planen, den Sie am besten beherrschen«, warf Angelica ein. Sie legte nachdenklich einen Finger ans Kinn, wobei Katie ein wenig neidisch den glänzenden, scharlachroten Nagellack beäugte. »Ich kann Sie mir gut als Tangotänzer vorstellen, Chris.«
    Seine Schultern schoben sich nervös nach hinten. »Ist das einer dieser Tänze, bei denen man diese Satinhosen tragen muss?«
    Doch Lauren war fasziniert. »Chris? Tango?«, fragte sie ungläubig. »Ernsthaft? Wow! Und das können Sie einfach den Leuten ansehen,

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