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Tanz, Pueppchen, Tanz

Tanz, Pueppchen, Tanz

Titel: Tanz, Pueppchen, Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ellenbogen gestützt vor und lauscht ihr mit voller Konzentration. Er trägt Jeans und ein blaues Hemd mit offenem Kragen. Amanda denkt, dass er noch nie so gut ausgesehen hat.
    »Was hast du gefunden?«
    »Die hier.« Amanda zieht den pinkfarbenen Umschlag aus ihrer Handtasche, entnimmt die Visitenkarten und breitet sie auf dem Tisch aus.
    »Was ist das?«
    »Schau es dir selbst an.«
    »›AAA Wasserreinigungssysteme, Walter Turofsky, Verkaufsleiter‹«, liest Ben und lässt seinen Blick besorgt von einer Karte zur nächsten wandern. »›AAA Bodenbeläge, Milton Turlington, Handelsvertreter … Rodney Turek … George Turgov‹.« Ben sieht Amanda an.
    »Turk«, sagt sie, als ihre Blicke sich treffen.
    »Wo hast du die gefunden?«
    »In dem unbenutzten Schlafzimmer«, erklärt Amanda einfach, um ihm die grausigen Details ihrer Expedition zu ersparen. »Ich muss sie beim ersten Mal übersehen haben.«
    »Sonst noch was?«
    Amanda schiebt Ben das Foto hin, das sie gefunden hat.
    »Das ist unser Mann mit seiner Tochter Hope. Wahrscheinlich vor etwa vier Jahren aufgenommen.«
    »Wie kommt es in den Besitz deiner Mutter?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Glaubst du, dass sie das Foto gemacht hat?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Was genau wissen wir eigentlich?«
    »Ich weiß nicht.«
    Er lächelt. »Okay. Also gut, da sind wir wieder.« Der Kessel pfeift, Ben springt auf und gießt kochendes Wasser in den bereitstehenden Becher. »Milch und Zucker?«
    Amanda nickt. »Und was glaubst du, was das zu bedeuten hat?« Sie legt die Hände um den Becher, den er ihr reicht, und spürt die Sonnenblumen in ihren Handflächen glühen.
    »Es bedeutet, dass wir noch etwas haben, was wir deine Mutter fragen müssen.«
    »Glaubst du, sie wird uns irgendwas erzählen?«
    »Wahrscheinlich nicht.« Er blickt verstohlen auf seine Uhr. »Trink deinen Tee.«
    »Versuchst du mich loszuwerden?«
    Nach einer langen, nur von seinem Lächeln gemilderten Pause sagt er: »Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, was du hier machst.«
    Amanda weist auf ihre auf dem Tisch liegenden Fundstücke. »Du meinst, das hätte den Weg zu dir nicht gelohnt?«
    »Ich denke, es hätte bis morgen warten können.«
    Amanda spürt seinen sanften Tadel mit derselben Wucht, als hätte er ihre Schultern gepackt und sie durchgeschüttelt. Er hat natürlich Recht. Es hätte locker bis morgen warten können. Er hat ihren Enthusiasmus offensichtlich völlig anders gedeutet und angenommen, dass ihr Besuch in Wirklichkeit mit ihm und nicht mit ihrer Mutter zu tun hat. Sie hat sich zum Idioten gemacht, merkt sie, als sie sich plötzlich mit seinen Augen sieht und das Bild verächtlich, ja sogar – wie hatte er es einmal genannt? – verzweifelt findet. Sie muss hier raus. Sie trinkt einen großen Schluck Tee, verbrennt sich die Zungenspitze, und Dampf steigt ihr in die Augen, sodass ihre Augen tränen. »Verdammt, ich hab mir die Zunge verbrannt.«
    »Ich hab gesagt, du sollst deinen Tee trinken, nicht in einem Zug hinunterkippen.«
    »Ich kann wohl gar nichts richtig machen, was?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Hör zu, du willst mich offensichtlich loswerden. Gut. Ich bin schon weg.« Sie springt auf und versucht mit vor Wut zitternden Händen vergeblich, das Foto und die Visitenkarten wieder in ihrem hübschen pinkfarbenen Umschlag zu verstauen. Schließlich gibt sie es auf und wirft sie lose in ihre Handtasche. »Danke für den Tee. Und entschuldige die Störung.« Sie stapft in den Essbereich und stößt mit der Hüfte gegen den Glastisch. »Scheiße!«, brüllt sie, denkt, dass das einen fetten blauen Fleck geben wird, und beschleunigt ihre Schritte.
    Ben folgt ihr und streicht sanft über ihren Ellenbogen.
    »Amanda, warte. Was machst du?«
    »Ich gehe, bevor die nächste Schicht kommt.« Sie schüttelt seine Hand ab und geht durchs Wohnzimmer in den kleinen Flur. »Davor hast du doch Angst, oder? Dass Jennifer uns zusammen sehen und die falschen Schlüsse ziehen könnte?« Sie schlüpft in einen der immer noch eiskalten Stiefel und beginnt, sich mit dem zweiten abzumühen.
    »Amanda, warte«, sagt er noch einmal.
    »Was?« Sie blickt zu ihm auf; ihr rechter Fuß schwebt über dem Schaft des störrischen Stiefels.
    »Wären ihre Schlüsse wirklich so falsch?«, fragt er schlicht.
    Einen Moment lang hört man nur ihrer beider Atem.
    »Wovon redest du überhaupt?«
    »Also, ich war offensichtlich nie besonders gut darin, dich zu deuten. Vielleicht lieg ich ja völlig

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