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Tanz, Pueppchen, Tanz

Tanz, Pueppchen, Tanz

Titel: Tanz, Pueppchen, Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
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Reißverschluss ihrer Hose fummeln. »Verdammt«, sagt sie laut, zieht hastig ihre Hose aus und steht nackt im Bad ihrer Mutter. Es war ein Segen, dass just in diesem Moment Jennifer aufgekreuzt ist. Ihr Leben ist im Moment ohnehin verwirrend genug. Da musste sie zu der Konfusion nicht noch beitragen, indem sie mit ihrem Ex-Mann schlief.
    Trotzdem konnte sie sich nicht erinnern, wann ein Mann sie zum letzten Mal abgewiesen hatte.
    Und warum hatte sie nicht einfach ein Taxi zum Metro Convention Center genommen und Jerrod Sugar mit einem weiteren Betthupferl überrascht? »Hatte ich, war ich schon«, meint sie achselzuckend, während dichte Dampfschwaden durch das kleine Badezimmer treiben. Außerdem könnte Jerrod Sugar konfrontiert mit weiteren nächtlichen Überraschungen einen Herzstillstand erleiden. Lächelnd steigt sie in die Wanne, zieht den Duschvorhang zu und erinnert sich an den verdutzten Gesichtsausdruck des Mannes, als Ben mitten in der Nacht unerwartet in ihrem Hotelzimmer stand. »Gleichstand«, entscheidet sie, hält den Kopf unter den Wasserstrahl und lässt das inzwischen heiße Wasser in ihren offenen Mund fließen. »Jeweils ein nächtlicher Überraschungsbesuch.«
    Quitt, erledigt, vorbei und fertig.
    Aber das sind sie noch nicht. Und das weiß sie.
    Sie nimmt das Shampoo vom Wannenrand, wäscht sich die Haare und lässt sich den Schaum in die Augen fließen, um einen Vorwand zum Weinen zu haben. »Das ist einfach so blöd. Du bist blöd«, wiederholt sie und massiert sich wütend die Kopfhaut. »Ich kann nicht glauben, dass du hier zwanghaft über einen Mann rumphantasierst, den du vor Jahren verlassen hast.« Das Shampoo fließt aus ihren Haaren und breitet sich über ihre Schultern wie ein Seidenschal, der sich an ihren Brustwarzen verfängt. Sie spürt die Berührung von Bens Fingern, greift nach der Seife und rubbelt die Erinnerung ungehalten weg. »Hatte ich. War ich schon. Weißt du nicht mehr?«
    Amanda stellt die Dusche ab, trocknet sich mit einem dünnen weißen Handtuch ab und sucht in dem Schrank unter dem Waschbecken nach einem Föhn. Es ist lediglich mein Ehrgeiz, der geweckt ist, denkt sie, und keine schlummernden romantischen Gefühle. Sie mag es einfach nicht, eine andere Frau gewinnen zu sehen. Das ist alles.
    Unter einer ungeöffneten Tüte mit Wattepads, mindestens einem halben Dutzend Duschhauben und mehreren Rollen weißem Klopapier findet sie einen uralten Föhn und sonst nichts von Bedeutung. »Gott sei Dank«, flüstert sie, zielt mit dem Föhn auf ihren Kopf und schaltet ihn ein, als würde sie einen Abzug drücken. Heiße Luft prallt auf ihre Schläfe, und ihr feuchtes Haare flattert ihr ins Gesicht. Genau wie gestern Abend vor Bens Haus, denkt sie. »Oh nein. Nicht das schon wieder.«
    Sie verdrängt alles außer dem Summen des Motors, bis ihre Haare trocken sind, und zieht ihre neue dunkelblaue Hose und ihren blauen Pullover an. Sie weiß, dass sie sich um die Reste der zertrümmerten Bühne in dem unbenutzten Schlafzimmer kümmern sollte, ganz zu schweigen von den Puppen, die die ganze Nacht auf dem Bett gelegen haben und eigentlich in ihr sicheres Versteck im Kleiderschrank zurückgebracht und darüber beruhigt werden müssten, dass alles in Ordnung ist. »Später«, sagt sie auf dem Weg in die Küche, wo sie sich ein Omelette aus drei Eiern brät und an einem Granny-Smith-Apfel knabbert, während sie in ihrer Handtasche nach den Visitenkarten kramt, die sie gestern Abend entdeckt hat. Sie breitet sie auf dem Küchentisch aus und studiert sie nacheinander. Walter Turofsky, Milton Turlington, Rodney Turek, George Turgov. Offensichtlich falsche Visitenkarten, nützliche Requisiten eines Mannes, der sich Turk nannte. Nur wer von ihnen war er wirklich? Oder war er keiner der oben Genannten, sondern noch ein ganz anderer? Und gibt es irgendeine Möglichkeit, das herauszufinden? »Denk nach«, ermahnt sie sich energisch. »Du bist ein kluges Mädchen. Du kriegst das hier raus.«
    Eine Frau mit einem runden, von einem weichen Mopp aus dunkelbraunen Locken gerahmten Gesicht zwinkert ihr von der anderen Seite des Zimmers schelmisch zu.
    »Rachel Mallins«, sagt Amanda und steht auf, um das Telefonbuch aufzuschlagen »… Malcolm, Malia, Mallinos … Mallins, A …. Mallins, L …. Mallins, R.«
    Das Telefon wird gleich beim ersten Klingeln abgenommen, beinahe so als hätte Rachel ihren Anruf erwartet.
    »Hallo?«
    »Rachel, hier ist Amanda Travis.«
    »Ich hatte Recht,

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