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Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Titel: Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrina L. Vögele
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er.
    Ich seufzte resigniert und da ich ihm keine Schwierigkeiten bereiten wollte, tat ich was er sagte.
    »Besser?« Er nickte.
    »Bereit?«
    Ich krallte meine Hände in die schwarze Mähne des Tieres. Ich war schon zuvor im Damensattel geritten, aber eben mit einem Sattel unter meinem Allerwertesten und nicht ohne, so wie jetzt. Ich atmete noch einmal tief durch. »Bereit.« Er schaute mir kurz ins Gesicht und gab dann dem Bonsani einen kleinen Klaps. Das Tier setzte sich augenblicklich in Bewegung. Zuerst in einen gemächlichen Trab, dann in einen Galopp, der schon fast einem Tölt ähnelte, denn er war gleichmässig und um einiges schneller. Es war wunderbar, und ich liebte es, wie der Wind mit meinen Haaren spielte. Es war angenehm zu spüren, wie sich die Muskeln des Tieres unter mir zusammenzogen und wieder entspannten. Ich war für einen kurzen Moment überrascht, dass mich diese kleine, zierliche Kreatur so scheinbar mühelos tragen konnte, doch dieser Gedanke wurde durch die Faszination abgelöst, dass ich so nahe am Boden war. Der Ritt war herrlich und führte mich durch die schier endlosen Gänge aus hohen, saftigen Hecken in diesem Garten. Ich vergass alles um mich herum, bis ich plötzlich bemerkte, dass der Ritt immer schneller wurde. Die Schritte des Bonsanis beschleunigten sich, und ich verlor langsam die Kontrolle. Die Angst überwältigtemich, denn ich hatte keine Ahnung, wie ich das Tier zum Anhalten bringen sollte. Ich war noch nie ohne Sattel und Zaumzeug geritten.
    »Stopp! Brrrrrrrr!«, rief ich. Nichts geschah. Ich zog an der Mähne, bis meine Finger schmerzten, aber das Tier drosselte sein Tempo nicht. Panisch lehnte ich mich nach vorne und versuchte krampfhaft, mich festzuhalten. Dies gelang mir auch eine ganze Weile hervorragend, doch dann bogen wir unerwartet um eine scharfe Linkskurve, und ich wurde förmlich vom Rücken meines Reittieres hinuntergeschleudert. Meine Hand suchte verzweifelt Halt, doch sie glitt am seidigen Fell ab. Zum Glück fiel ich nicht tief, jedoch schmerzhaft. Ich realisierte noch, wie ich mit dem Kopf auf dem Boden aufprallte, dann wurden das dröhnende Geräusch von sich nähernden Hufen und das schrille Wiehern eines Bonsani immer leiser und schliesslich umhüllte mich Dunkelheit.

    »Lizzy? Lizzy? Kannst du mich hören? Lizzy?«, erkundigte sich eine gepresste Stimme. Sie war mir vertraut, doch ich wusste nicht, woher. Mein Kopf dröhnte und meine Glieder schmerzten. Ich versuchte die Augen zu öffnen. Gleichzeitig wollte ich mich aufsetzen, aber ich wurde von einer starken Hand zurück auf die weichen Kissen gedrückt.
    »Nicht«, murmelte die vertraute Stimme sanft, aber bestimmt. Moment mal; sanfte Kissen? Was war mit dem harten Boden, auf dem ich aufgeschlagen war? Wo war der Garten? Der Bonsani? Ich blickte mich um und fand mich in einem Zimmer, dessen Wände mit rosafarbener Seide behängt waren. Ich lag auf einem Himmelbett mit einemweissen Baldachin. Neben meinem Bett sass Giardio und sah mich mit besorgtem Gesicht an.
    »Lizzy? Wie geht es dir? Du bist ziemlich heftig gestürzt und hast dir den Kopf schwer angeschlagen. Weißt du noch, wer ich bin? Und wie du heisst? Wie heisst dieses Land?«
    »Elizabeth Kendra Angel, Taquanta und natürlich weiss ich noch, wer du bist. Du hast mich vor …« Ich brach mitten im Satz ab, als ich bemerkte, dass wir nicht alleine waren. Hinten im Zimmer stand ein kleiner, alter Mann, der irgendetwas zusammenmischte. Erleichterung huschte über das Gesicht meines Retters.
    »Du kannst dich also doch an mich erinnern. Hast du Schmerzen?«
    Ich wollte schon den Kopf schütteln, als mich ein stechender Schmerz durchfuhr. Um nicht laut zu stöhnen, biss ich mir auf die Lippe. Der Mann aus dem Hintergrund trat nun zu mir ans Bett. Er hatte gütige Augen und hielt mir einen Trank in einer hölzernen Schüssel vor die Nase.
    »Trink! Es wird dir gleich helfen. Gegen die Schmerzen und für deine Genesung. Ich bin Curatus, der Heiler des königlichen Palastes.«
    Ich lächelte den freundlichen Mann schwach an und setzte mich auf, um die Mixtur entgegenzunehmen, als ein heftiger Schmerz im Brustkorb mich mit einem Aufschrei zurück auf die Kissen sinken liess. Giardios Hände flatterten hilflos über mich hinweg. Ich konnte ihm ansehen, dass er jederzeit Qualen auf sich genommen hätte, nur schon um mich davon zu entlasten, doch da dies nicht möglich war, wollte er mir auf eine andere Weise helfen, doch auch dieser Plan

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