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Taqwacore

Taqwacore

Titel: Taqwacore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Knight
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Sex als auch Frauen liebte, doch Billy Plunger liebte nur Sex und hasste Frauen.
    »Ich weiß, wovon ich spreche, was das Mädchen betrifft«, fuhr Billy Plunger fort. »Ich wurde katholisch erzogen.«
    »Ja«, entgegnete ich. »Ich wurde muslimisch erzogen. Wir sind auch am Arsch.«
    »Ich frage mich, ob die sich von hinten ficken lassen würde.«
    »Glaubst du, sie würde?«
    »Schwer zu sagen. Zuerst würde man denken, nein, niemals, nicht dieses Mädchen. Aber man kann sich da nicht so sicher sein. Manchmal überraschen sie einen. Manchmal sind es die netten Mädels, die am versautesten sind, wenn du verstehst, was ich meine. Wenn man sie auf Touren bringt, dann wissen sie genau, was man mit einem Schwanz anstellen muss. Sie wissen, was sie wollen, sie wissen, wie sie es wollen, und sie strengen sich dafür an, klar? Ein Kumpel von mir, er war mit einem Mädchen zusammen, die so ein typisches Vorzeigemodell war. Sie lächelte nett, hatte seidenglattes Haar, roch toll, machte nie was falsch – aber sie ließ sich in den Arsch ficken. Während sie zusammen gingen, hatten sie die ganze Zeit nur ordinären Analsex. Sie hatte höllische Angst, schwanger zu werden, also wollte sie es nur auf diese Weise machen. Weißt du, ihre Eltern waren echt streng, sie hätten sie wahrscheinlich vor die Tür gesetzt, wenn sie gewusst hätten, dass sie überhaupt Sex hat. Ist das nicht komisch, Mann? Damit ihre Eltern nicht merken, was für eine dreckige Nutte sie ist, lässt dieses Mädchen es sich nur anal besorgen. Ist das nicht erstaunlich? Das gibt einem echt zu denken.«
    »Ja, stimmt.«
    »Weißt du, wer F . Scott Fitzgerald war?«
    »Ja.«
    » Der große Gatsby ?«
    »Genau.«
    »Wusstest du, dass er in Buffalo aufgewachsen ist?«
    »Nee, wusste ich nicht.«
    »29 Irving Place, da hat er seine Kindheit verbracht.«
    »Tatsächlich?«
    »Jupp.« Billy brauchte eine Sekunde, um darüber nachzudenken. »Ich und meine Ex, wir sind dauernd an historische Orte gefahren, ich weiß nicht, warum. Es war eben so ein bescheuertes Pärchending. Manche machen ja auch Puzzles zusammen. Wir interessierten uns für historische Stätten, fuhren zu alten Gräbern und Schlachtfeldern und solchem Scheiß. Wir besuchten auch viele alte Häuser. Kinderhook: das Haus von Benedict Arnold an der Broad Street. Auburn: das Haus von Harriet Tubman. Ich hätte sie noch zum Haus von F . Scott Fitzgerald mitgenommen, aber wir haben uns getrennt.«
    »Ist ja ätzend.«
    »Er war jedenfalls kein Hemingway. Scheiß drauf.«
    »War deine Freundin versaut?«, fragte ich, weil ich dachte, dass unser Gespräch sowieso darauf hinauslaufen würde. Billy sah mich an, als hätte ich gerade auf ihn geschossen.
    »Mann, das ist echt nicht cool.«
    »Pardon.«
    »Sie war meine Freundin.«
    »Ich weiß, Mann. Ich habe mir nichts dabei gedacht.«
    »Weißt du was«, sinnierte er. »Man kann auch aus Frust Hand an sich selber legen.«
    »Was?«
    »Ich hab das bis zur Perfektion gebracht.«
    »Ach, tatsächlich«, sagte ich.
    »Kumpel, manchmal gehe ich in den Waschraum in der Butler-Bibliothek und schaue in den Spiegel, starre mir selbst tief in die Augen und schlage mir einfach ins Gesicht. Ich balle die Faust, spanne mein Gesicht an und haue mir selbst eine rein.«
    »Warum?«
    »Verdammt, weil ich mich hasse, Kumpel.«
    »Aber warum?«, fragte ich wieder.
    »Ich bin verwundet. Sieh mich an. Ich bin ein leidender Drecksack.«
    Dann fragte ich mich, wo Jehangir hingegangen war und was aus Fasiq und Rude Dawud geworden war, und was ich tun könnte, um Billy Plunger loszuwerden.
    Meine begrenzten sozialen Fähigkeiten machten es mir unmöglich, eine passende Ausrede zu finden, um diese Unterhaltung zu beenden. Als Billy schließlich genug hatte und sich verabschiedete, machte ich mich auf die Suche nach der Crew, mit der ich gekommen war. Fasiq und Dawud hatten sich hinter irgendeiner Tür zugedröhnt, aber ich wusste nicht, hinter welcher. Jehangir hätte ebenso gut auf die Seychellen gefahren sein können. Ich ging vom dritten Stock hinauf bis in den achten – wo ich Jehangir fand, der auf einem der Sofas im Aufenthaltsraum extrem nah neben einer wunderschönen Erstsemester-Studentin saß (so nah sitzen die Leute nur zusammen, wenn sie was am Laufen haben). Beide waren zu betrunken, um mich zu bemerken.
    »Dein Name hat eine religiöse Bedeutung«, sagte er zu ihr.
    »Wirklich?«
    »Klar. Chadidscha war die Frau des Propheten Mohammed.«
    »Oh, wow. Das wusste ich

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