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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Barden hob Taran sie aus dem Sattel und bettete sie ins Moos. Als er jedoch nach dem alten Schwert griff, um es ihr abzunehmen, öffnete sie die Augen, blickte ihn verstört an und entzog ihm die Klinge – mit größerem Nachdruck, als er erwartet hätte.
    »Dass man dir alles ein paar Mal sagen muss!«, murmelte sie, das Schwert fest an sich gepresst. »Sind alle Hilfsschweinehirten so schwer von Begriff wie du? Wie oft hab ich dir schon gesagt: Lass die Finger von diesem Schwert!« Gähnend umschlang sie die Waffe mit beiden Armen und schlief wieder ein.
    »Wir müssen hier rasten«, sagte Taran zu Fflewddur, »wenn auch nur kurze Zeit.«
    »Recht hast du«, seufzte der Barde und streckte sich auf den Rücken, Zehen und Nase steil in die Luft gereckt. »Im Augenblick ist es mir völlig einerlei, wer mich fängt. Ich würde selbst Arawn willkommen heißen, wenn er mir etwas zum Frühstück mitbrächte.«
    »Vielleicht haben die Kesselkrieger unsere Fährte während der Nacht verloren«, sagte Taran. »Ich gäbe was drum, wenn ich wüsste, ob sie noch immer hinter uns her sind.«
    Gurgi erhob sich, nach ihnen Ausschau zu halten. »Der tüchtige Gurgi wird sich den mächtigen Herren nützlich erweisen!«, rief er. »Mit Spähen und In-die-Ferne-Sehen!« Im nächsten Augenblick schwang er sich in das Geäst einer hohen Fichte. Mit Leichtigkeit kletterte er in den Wipfel empor und spähte von dort aus wie eine große dunkle Krähe in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren.
    Taran öffnete mittlerweile die Satteltaschen. Die Vorräte waren fast aufgebraucht. Er einigte sich mit Fflewddur darauf, dass Eilonwy alles bekommen sollte, was ihnen verblieben war.
    Gurgi hatte selbst auf dem luftigen Ausguck gemerkt, dass es etwas zu essen gab, und kam eilends heruntergerutscht.
    »Reißen-und-Beißen?«, fragte er, eifrig umherschnüffelnd.
    »Im Augenblick gibt es Dinge, die wichtiger sind!«, rief Taran. »Was hast du gesehen?«
    »Zwei Reiter kommen von fern durch den Wald – zwei bleiche, schreckliche Reiter mit Augen wie Kieselsteine. Aber noch sind sie weit weg von hier, noch ist es Zeit für ein wenig Reißen-und-Beißen. Oh, ein klein wenig nur, für den tüchtigen, tapferen Gurgi mit den scharfen Augen!«
    »Es gibt nichts mehr«, sagte Taran. »Solange die Kesselkrieger hinter uns her sind, solltest du weniger ums Essen besorgt sein als um dein Fell!«
    »Der kluge findige Gurgi wird was zum Beißen auftreiben – o ja, sehr schnell sogar! Er ist schlau und wird etwas finden, womit er die Bäuche der großen, noblen Herren füllen kann. Auch wenn sie dem armen, bescheidenen Gurgi nicht dafür danken werden, wie immer.«
    Nach einem kurzen Wortwechsel mit Fflewddur, der nicht minder verhungert dreinschaute als Gurgi, sah Taran ein, dass sie sich ein wenig Zeit nehmen mussten, um nach Beeren und essbaren Wurzeln zu suchen.
    »Ganz recht«, sagte der Barde. »Wir wollen essen, was wir bekommen können, solange wir die Kesselkrieger noch nicht auf dem Hals haben. Soll ich dir bei der Suche helfen? Was die Ernährung von Waldfrüchten anlangt, da bin ich nämlich ein großer Kenner.« Die Harfe spannte sich, und es sah aus, als werde im nächsten Augenblick eine Saite reißen. »Nein doch!«, rief Fflewddur rasch. »Ich bleibe lieber mit Eilonwy hier. Die Wahrheit ist, dass ich einen Pfifferling nicht von einem Fliegenpilz unterscheiden kann. Schade, dass ich es nie gelernt habe! Als wandernder Sänger hätte man hin und wieder beträchtlichen Nutzen davon …«
    Von Gurgi begleitet, zog Taran los. An einem schmalen Bach hielt er an, um Gwydions Wasserflasche zu füllen. Gurgi schnüffelte umher. Er rannte voraus und verschwand hinter einer Gruppe von Ebereschen. In der Nähe des Baches entdeckte Taran ein paar Pilze. Während er noch dabei war, sie einzusammeln, hörte er Gurgi plötzlich laut aufschreien. Da ließ er die Pilze sein und lief nachsehen, was geschehen war. Neben sich eine Honigwabe, lag Gurgi wimmernd und sich vor Schmerzen windend unter den Bäumen.
    Zuerst dachte Taran, er sei von Bienen gestochen worden, dann sah er den wahren Grund: Während Gurgi einen der Bäume erstiegen hatte, um an den Honig zu kommen, war ein morscher Ast unter seinem Gewicht zusammengekracht; und nun lag er am Boden und jammerte. »Der arme Gurgi hat sich das Bein gebrochen! Aus ist es mit dem Stehen und Gehen, dem Springen und Honigbringen, o-weh-o-weh! O-o-o-weh-o-weh!«
    Taran beugte sich über den winselnden Gurgi

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