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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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und sah nach dem Bein. Es war nicht gebrochen, wohl aber stark gezerrt und schwoll heftig an. »Nun muss Gurgis Kopf herunter«, jammerte der Tiermensch. »Packen, Zwacken und Kopfabhacken – tu’s schnell, edler Herr, tu’s schnell. Der arme, todgeweihte Gurgi wird die Augen schließen und stillhalten!«
    Taran blickte Gurgi forschend an. Dem armen Burschen war es ernst mit seinen Worten, das merkte er.
    »Jetzt gleich!«, schrie Gurgi. »Jetzt gleich musst du’s tun! Der arme, elende Gurgi kann nicht mehr laufen. Er stirbt lieber durch dein Schwert als von den Händen der Kesselkrieger. Uns alle werden sie umbringen, alle, mit schrecklichem Hauen und Stechen und Knochenbrechen! Oh, oh, oh, oooooh!«
    »Nur ruhig!«, sagte Taran. »Wir lassen dich nicht im Wald zurück, und niemand wird dir den Kopf abschlagen, weder ich noch sonst jemand.«
    Taran wusste, dass Gurgi im Grunde genommen recht hatte. Wenn sie ihn mitnahmen, würde er ihnen nur hinderlich sein. Gewiss war ein rascher Tod besser für ihn, als wenn er den Kriegern Arawns in die Hände fiel. Dennoch konnte der Junge sich nicht dazu überwinden, das Schwert zu ziehen. »Du kannst zusammen mit Eilonwy auf Melyngar reiten«, sagt er, hob Gurgi auf die Füße und schlang sich einen seiner behaarten Arme um die Schultern. »Los nun, schön vorsichtig Schritt für Schritt!«
    Taran war ziemlich erschöpft, als sie bei Fflewddur und Eilonwy ankamen. Das Mädchen hatte sich in der Zwischenzeit merklich erholt und plauderte schneller als je zuvor. Während Gurgi still im Gras lag, teilte Taran die Honigwabe auf. Die einzelnen Stücke waren erbärmlich klein.
    Fflewddur zog Taran beiseite: »Dein struppiger Freund ist auf dem besten Wege, die Dinge noch schwieriger zu machen, als sie ohnehin schon sind«, flüsterte er. »Wie lang, meinst du, wird Melyngar mit zwei Reitern durchhalten?«
    »Das ist wahr«, sagte Taran. »Und doch sehe ich keine andere Möglichkeit. Würdest du Gurgi im Stich lassen? Könntest du ihm den Kopf abschlagen?«
    »Selbstverständlich!«, rief Fflewddur. »Kriegsglück ist launisch, da gibt es für einen Fflam nichts zu überlegen. – Oh, verdammt noch mal! Hörst du, schon wieder ist eine Saite hin! Noch dazu eine dicke!«
    Als Taran zurückging, um die Waffen neu zu verteilen, erlebte er eine Überraschung. Neben seinem Mantel lag auf dem Waldboden ein großes Eichenblatt, und auf dem Blatt lag ein Stückchen Bienenwabe, der Anteil Gurgis.
    »Für den edlen, barmherzigen Herrn«, murmelte der Tiermensch. »Gurgi ist satt, er hat heute keinen Hunger.«
    Taran blickte ihm ins Gesicht. Es war das erste Mal, dass sie einander anlächelten.
    »Ich danke dir«, sagte der Junge gerührt. »Aber du wirst deine Kräfte noch brauchen können. Behalte darum deinen Anteil, du hast ihn verdient!« Damit legte er Gurgi den Arm um die Schulter, und mit einem Mal empfand er den Geruch nach feuchtem Wolfshund bei Weitem nicht mehr so abstoßend wie zuvor.

Die Wölfe
    ährend des Tages glaubte Taran eine Zeit lang allen Ernstes, sie hätten die Kesselkrieger abgeschüttelt; doch am späten Nachmittag tauchten die beiden Verfolger hinter einem entfernten Waldsaum wieder auf. Im Schein der Abendsonne reichten ihre langen Schatten über den Berghang herab bis in die Ebene, wo Taran und eine Gefährten sich mühsam vorwärts quälten.
    »Früher oder später müssen wir uns ihnen stellen«, sagte der Junge und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Am besten, wir tun es gleich. Mit ein wenig Glück könnten wir sie so lange aufhalten, bis Eilonwy und Gurgi in Sicherheit sind. Damit wäre schon viel gewonnen.«
    Gurgi, der quer über Melyngars Rücken hing, stieß sofort einen lauten Schrei aus. »Nein, nein! Gurgi bleibt bei dem mächtigen Herrn, der ihm das zarte Haupt gerettet hat! Der dankbare Gurgi will kämpfen – mit Hauen und Stechen und Knochenbrechen!«
    »Deine Gefühle in Ehren«, meinte Fflewddur. »Aber mit deinem verwundeten Bein wirst du uns wenig nützen können.«
    »Auch ich laufe nicht davon!«, sagte Eilonwy. »Soll ich mir wegen der Kesselkrieger etwa die Seele aus dem Leib rennen? Fällt mir gar nicht ein!« Sie glitt aus dem Sattel und schnappte sich einen Bogen und eine Handvoll Pfeile.
    »Eilonwy! Halt!«, rief Taran. »Bist du wahnsinnig! Diese Burschen kann man nicht töten, sie sind unbezwingbar!« Obgleich das lange Schwert sie behinderte, war Eilonwy schneller als der Junge. Sie rannte auf die Kuppe eines kleinen

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