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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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stemmte die Hände in die Hüften, ihre Augen blitzten. »Ich bin nicht ›ein Mädchen‹, als hätte ich keinen Namen! Ich heiße Eilonwy, merk dir das! Wie wollt ihr mich daran hindern, dass ich nach Caer Dathyl gehe? Wenn du« – sie deutete auf den Barden – »versuchen wolltest, mich zu meinen lausigen Verwandten zu bringen, die übrigens nur um sieben Ecken mit mir verwandt sind, dann werd ich dir deine Harfe um die Ohren hauen, dass nichts davon übrig bleibt!«
    Fflewddur barg die Harfe besorgt an der Brust, während Eilonwy fortfuhr:
    »Und wenn ein gewisser Hilfsschweinehirt, dessen Name ich lieber nicht nennen mag, anders darüber denkt, wird er sich eben geirrt haben!«
    Nun begannen alle laut und aufgebracht durcheinander zu reden. »Aufhören!«, rief Taran. »Aufhören!« Und nachdem sich die beiden anderen etwas beruhigt hatten, wandte er sich an Eilonwy. »Wir könnten dich einfach auf Melyngar setzen und festbinden«, sagte er. »Aber das werden wir nicht tun, wir nehmen dich trotzdem mit. Und zwar keineswegs deshalb, weil du es so gewollt hast, sondern weil ich es für das Beste halte.«
    Der Barde machte ein überraschtes Gesicht.
    »Je mehr wir sind, desto größer ist die Aussicht, dass einer durchkommt«, fuhr Taran fort. »Deshalb, glaube ich, sollten wir alle beisammenbleiben.«
    »Ja – alle!«, schrie Gurgi. »Es lauern zu viele schreckliche Feinde im Wald, mit Schwertern und Spießen und Pfeilen zum Schießen!
    Deshalb kommt auch der brave, unerschrockene Gurgi mit euch.«
    »Fflewddur soll uns den Weg weisen«, sagte Taran. »Doch ich warne euch, Gurgi und Eilonwy! Nichts darf uns daran hindern, unsere Aufgabe zu erfüllen.«
    »Eigentlich würde ich es ja vorziehen, selbst den Befehl über euch zu führen«, meinte der Barde und einstige König. »Doch da du die Stelle des Fürsten Gwydion einnimmst«, wandte er sich an Taran, der gerade aufbrausen wollte, »beuge ich mich deinem Oberbefehl, wie ich mich dem seinen gebeugt hätte. Vorwärts also! Und sollten wir uns schlagen müssen – wohlan denn, so sei es! Wie oft schon habe ich mich durch Mauern von waffenstarrenden Feinden hindurchgekämpft!
    An dieser Stelle seiner Rede rissen sechs Harfensaiten auf einen Schlag; die übrigen spannten sich derart, dass es den Anschein hatte, als wollten auch sie im nächsten Augenblick zerspringen. Während Taran Melyngar sattelte, begann der Barde reuevoll seine Harfe zu flicken.

Auf der Flucht
    uerst machte Taran den Vorschlag, Eilonwy möge reiten; aber das Mädchen wollte nichts davon wissen.
    »Ich bin ebenso gut zu Fuß wie ihr«, erklärte es mit einer Entschiedenheit, die jeden Widerspruch ausschloss. Taran hatte inzwischen gelernt, sich vor Eilonwys scharfer Zunge in Acht zu nehmen. So kamen sie überein, dass Melyngar die Waffen tragen sollte, die sie von Spiral Castle mitgenommen hatten – ausgenommen das Schwert Dyrnwyn, von dem Eilonwy sich um keinen Preis trennen wollte.
    Fflewddur zeichnete mit der Dolchspitze eine Landkarte in den Sand und zeigte Taran, welchen Weg er einzuschlagen gedachte. »Die Kriegsleute des Gehörnten Königs werden im Tal des Ystrad bleiben. Ein Kriegsheer kommt dort am leichtesten vorwärts. Spiral Castle befand sich hier, westlich des Flusses.«
    Er bezeichnete die Lage des Schlosses mit einem zornigen Stich in den Boden. »Der kürzeste Weg für uns führt nach Norden, durch diese Hügel.«
    »Ich glaube, den sollten wir nehmen«, sagte Taran und versuchte krampfhaft aus Fflewddurs krausem Gestrichel schlau zu werden.
    »Würde ich nicht empfehlen, mein Freund. Er führt mir zu nah an den Grenzen Annuvins vorbei. Arawn hat seine Stützpunkte ganz in der Nähe von Spiral Castle; besser, wir meiden sie! Was wir tun sollten, scheint mir dies zu sein: Wir folgen den Höhenzügen am westlichen Ufer des Ystrad, ohne das Tal selbst zu berühren. Auf diese Weise weichen wir nicht nur Annuvin aus, sondern auch dem Gehörnten König. Wir vier kommen schneller voran als ein schwer bewaffnetes Kriegsheer, wir werden den Feind hinter uns zurücklassen. Wenn wir dann bis hierher gekommen sind« – wieder deutete er mit der Spitze des Dolches auf einen bestimmten Punkt seiner Zeichnung – »machen wir einen Vorstoß nach Caer Dathyl, und die Sache ist ausgestanden.« Strahlend vor Genugtuung richtete Fflewddur sich auf. »So, da habt ihr es«, sagte er und wischte den Dolch blank. »Ein vorzüglicher Plan, nicht wahr? Ein gelernter Feldherr hätte ihn nicht

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