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Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Titel: Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Morva zu. Von Ellidyr fehlte jede Spur. Ein eisiger Wind hatte sich erhoben, er blies ihnen Schauer von welkem Laub ins Gesicht. Sie holten aus ihren Pferden heraus, was die Tiere hergaben – bis sie zu einer Atempause gezwungen waren und absaßen.
    »Ellidyr hat einen Vorsprung von einem Vierteltag«, sagte Adaon. »Ob wir ihn einholen können, ist ungewiss. Trotzdem müssen wir es versuchen!«
    Taran saß neben Melynlas auf dem Boden, den Kopf in die Hände gestützt. Plötzlich vernahm er von fern her den Ruf eines Vogels, den ersten seit Caer Dallben.
    Adaon sprang auf die Füße. »Das ist keine echte Vogelstimme! Die Häscher Arawns haben uns gefunden!«
    Doli vergaß, was er sich geschworen hatte: Schleunigst hielt er die Luft an und machte sich unsichtbar. Adaon zog das Schwert. »Diesmal müssen wir ihnen standhalten!«, rief er. »Wir können doch nicht ewig weglaufen. Taran, Gurgi und Eilonwy, macht euch schussbereit! Fflewddur und ich werden …«
    Noch bevor er zu Ende gesprochen hatte, kam Doli von seiner Erkundung zurück. »Fünf Häscher!«, schrie er. »Reitet davon. Ich werde versuchen, sie ebenso in Verwirrung zu bringen wie unlängst.«
    »Nein!«, widersprach Adaon, »einmal muss Schluss sein.« Er führte sie an den Rand einer Waldlichtung und entschied: »Hier stellen wir uns zum Kampf. Fflewddur, Doli und ich versuchen, sie von der Flanke zu packen. Sowie sie mit uns beschäftigt sind, schießt ihr anderen eure Pfeile ab!«
    Adaon sprengte mit seinen Begleitern davon.
    Im nächsten Augenblick brachen die Häscher Arawns aus dem Wald hervor.
    Adaon stieß einen Schrei aus und stob auf sie zu; der Barde und Doli folgten ihm, ihre Waffen schwingend. Die Häscher zögerten einen Augenblick – dann stürzten sie sich um so wütender in den Kampf.
    Taran, Gurgi und Eilonwy schossen die ersten Pfeile ab. Vom Wind aus der Bahn getragen, landeten die Geschosse weitab vom Ziel in den Büschen.
    Gurgi brach in ein wildes Geheul aus und legte den nächsten Pfeil auf die Bogensehne.
    Drei Häscher warfen sich mit gezückten Dolchen auf Fflewddur und Doli, sie drängten die beiden ins Dickicht ab; die zwei anderen kämpften mit Adaon.
    »Nicht schießen!«, rief Taran. »Wir könnten die eigenen Freunde treffen!«
    Damit warf er den Bogen weg, riss das Schwert aus der Scheide und eilte zu Adaon, um ihm Beistand zu leisten. Wütend drang er auf einen der beiden Häscher ein.
    Der Gegner verlor den Stand und strauchelte – doch im Fallen gelang es ihm, Taran mit sich zu Boden zu reißen. Der Junge erstarrte vor Schreck. Schon kniete der Häscher auf seiner Brust, schon holte er mit dem Dolch aus, schon wollte er zustoßen. Taran schrie auf.
    Da kam Adaon ihm zu Hilfe, sein Schwert pfiff, Lluagors Hufe blinkten.
    Der Häscher stürzte zu Boden. Grell aufblitzend flog der Dolch durch die Luft.
    »Adaon!«, rief der Junge. »Was ist dir?«
    Adaon keuchte. Die Waffe entglitt seiner Hand, er sank auf Lluagors Mähne nieder, der Dolch war ihm in die Brust gedrungen.
    Mit einem Schrei des Entsetzens fing Taran ihn auf.
    »Her zu mir!«, schrie er. »Fflewddur und Doli, her zu mir! Adaon ist verwundet!«

Adaons Spange
    flewddur Fflam kam herangeprescht. »Bring ihn in Sicherheit!«, rief er Taran zu. »Doli und ich erledigen alles andere!« Da war auch schon Doli auf seinem Pony. Sich mit den Häschern Arawns herumschlagend, zogen sich Fflewddur und er unter lautem Gebrüll in den Wald zurück.
    Taran fasste Lluagor beim Halfter und führte ihn langsam vom Kampfplatz. Eilonwy kam ihm entgegengelaufen. Gurgi, der Melynlas’ Zügel gepackt hatte, folgte ihr. Sie bahnten sich einen Weg durch Brombeergerank und Büsche von wildem Wein. Gleich einem Wintersturm, rau und eisig, fegte der Wind über sie hinweg. Doch dann fanden sie eine flache, von Erlen gesäumte Mulde, die ihnen Schutz bot.
    Adaon hob den Kopf und bedeutete ihnen, sie möchten anhalten. Sein Gesicht wirkte grau und eingefallen, sein schwarzes Haar troff von Schweiß. »Setzt mich hier ab«, bat er flüsternd, »ich kann nicht mehr. – Wie steht es um Fflewddur und Doli?«
    »Sie haben die Häscher Arawns von uns weggelockt«, sagte Taran rasch. »Hier sind wir für eine Weile in Sicherheit. Doli und Fflewddur werden sie abschütteln und dann wieder zu uns stoßen. Ihretwegen brauchst du dir keine Sorge zu machen. Ruh dich nun aus, einstweilen bereite ich den Verband vor.«
    Behutsam hoben sie Adaon vom Pferd und betteten ihn ins Gras; dann schoben

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