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Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Titel: Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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schwerfallen, deines Weges zu ziehen. Gute Reise!«
    »Euch auch«, meinte Ellidyr. »Und die Häscher Arawns auf den Hals!«
    »Was sagst du da?«, fragte Taran. »Sind Arawns Häscher immer noch unterwegs?«
    »Allerdings«, erwiderte Ellidyr. »Ganz Annuvin ist auf den Beinen. Den Häschern bin ich entkommen, den Gwythaints auch. Zwei von ihnen hat es den Kragen gekostet; die übrigen sollen sich an euch schadlos halten, das gönne ich euch!«
    »Wohin du gehst, ist uns gleichgültig«, sagte Eilonwy. »Wenn du nur ebenso schnell verschwindest wie damals, als du dich heimlich davongeschlichen hast!«
    »Heimlich davongeschlichen?« Ellidyr lachte hochmütig. »Ein Sohn des Pen-Llarcau schleicht sich nicht heimlich davon. Ihr seid mir zu langsam gewesen, und das ist alles. Ich hatte Dringenderes zu tun, als auf euch zu warten.«
    »Es ist dir um deinen Ruhm gegangen«, erklärte Taran schroff. »Gib zu, dass es dies allein war, Ellidyr, und sonst nichts! Sprich wenigstens jetzt die Wahrheit!«
    Ellidyr lächelte bitter. »Wahr ist es, dass ich die Marschen von Morva suche – und dass ich sie nicht gefunden habe. Doch ich entnehme den Worten der Küchenmagd, dass ihr dort gewesen seid.«
    »Ja, wir sind dort gewesen«, bestätigte Taran. »Nun geht es nach Caer Dallben zurück.«
    Ellidyr lachte wieder. »Auch ihr hattet also keinen Erfolg, wie ich sehe.«
    »Keineswegs«, sagte Taran. »Der Kessel ist unser, dort liegt er!« Er deutete auf den vom Wasser umspülten Buckel des Zauberkessels.
    Ellidyr sprang auf und überzeugte sich mit einem raschen Blick davon, dass Taran die Wahrheit gesagt hatte. »Was denn!«, rief er. »Ihr habt mir den Kessel weggeschnappt?« Sein Gesicht wurde fahl vor Wut. »Habe ich deshalb mein Leben aufs Spiel gesetzt, dass ein Schweinejunge mich um den Preis betrügt?« Seine Augen flackerten böse, er griff mit der Rechten nach Tarans Kehle.
    Taran stieß ihn weg. »Ich habe dich nicht betrogen, Sohn des Pen-Llarcau! Adaon hat sein Leben gelassen für diesen Kessel, wir haben ihn teuer genug bezahlt.«
    Ellidyr drohte an seiner Wut zu ersticken. Er stand eine Zeit lang wie versteinert da, nur in seinem Gesicht zuckte es unaufhörlich. Schließlich bezwang er sich, und obwohl seine Hände noch immer zitterten, blickte er kalt und hochmütig.
    »Nun ja, Schweinejunge«, sagte er mit rauer Stimme, »du hast den Kessel also gefunden. Allerdings scheint es mir, als gehöre er mehr dem Fluss als dir. Warum hast du ihn mitgeschleppt, statt ihn an Ort und Stelle in Stücke zu schlagen? Warst du zu schwach dazu?«
    »Er kann nicht zerstört werden – außer, ein lebender Mensch steigt hinein und opfert sich freiwillig dafür auf«, erwiderte Taran. »Deshalb wollen wir ihn zu Dallben bringen.«
    »Ich kann mich nur wundern, Schweinejunge«, spottete Ellidyr. »Warum kletterst du denn nicht selbst hinein? Fehlt es dir etwa an Mut dazu?«
    Taran gab sich den Anschein, als hätte er Ellidyrs Hohn überhört. »Wir brauchen dich, Sohn des Pen-Llarcau«, sagte er. »Wir vier sind nicht stark genug, um den Kessel an Land zu ziehen. Hilf uns, ich bitte dich!«
    »Ich – euch helfen?« Ellidyr warf den Kopf in den Nacken und brach in ein wildes Gelächter aus. »Dass du vor Gwydion treten kannst, Schweinejunge, um dich mit deinen Taten zu brüsten, während der Sohn des Pen-Llarcau den Dummen spielt? Daraus wird nichts, das kannst du dir aus dem Kopf schlagen!«
    Eilonwy unterbrach ihn und zeigte zum Himmel. »Gwythaints!«
    Drei Gwythaints kamen in großer Höhe das Tal herauf. Taran und Eilonwy nahmen Fflewddur in die Mitte und führten ihn in die Büsche. Gurgi kreischte vor Angst, er packte die Pferde am Zügel und zerrte sie in den Wald. Auch Ellidyr suchte im Dickicht Schutz.
    Mit schrillem, Furcht erregendem Geschrei umkreisten die Gwythaints den Schwarzen Crochan. Einer von ihnen stieß herab und ließ sich für einen Augenblick darauf nieder, während er mit den Flügeln schlug. Zum Erstaunen der Freunde machten die Gwythaints keinen Versuch, sie anzugreifen. Nach kurzem Verweilen stiegen sie wieder empor und entschwanden in nördlicher Richtung.
    Bleich und zitternd trat Taran aus dem Gebüsch hervor. »Sie haben gefunden, wonach sie gesucht haben. König Arawn wird bald wissen, wo der Crochan zu holen ist.«
    Von Neuem wandte er sich an Ellidyr. »Hilf uns, es ist keine Zeit mehr zu verlieren!«
    Ellidyr trat ans Ufer, betrachtete den im Wasser liegenden Kessel und meinte nach einer Weile.

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