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Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Titel: Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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banden sie das Gestell mit dem Schwarzen Crochan zwischen Melynlas und Lluagor fest. Islimach wurde vorgespannt, um die beiden zu leiten.
    Bis jetzt hatten Ellidyrs Augen vor Siegesfreude gefunkelt. Nun aber verdüsterten sich seine Züge. »Zwar habe ich meinen Kessel dem Fluss entrissen«, sagte er, »doch ich bin mir nicht sicher, Schweinejunge, ob du mich nicht betrügen wirst. Allzu vorschnell bist du auf meine Bedingung eingegangen, das stimmt mich bedenklich.«
    »Du hast meinen Eid!«, erwiderte Taran.
    »Den Eid eines Schweinejungen! Du hast ihn geleistet, du kannst ihn auch wieder brechen.«
    »Sprichst du von dir?«, fragte Eilonwy zornig. »Du würdest ihn freilich nicht halten, Sohn des Pen-Llarcau – wir aber sind nicht von deiner Art!«
    »Um den Kessel zu heben, habe ich jeden von euch gebraucht«, sagte Ellidyr kalt. »Um ihn wegzuschaffen, genügen die Gäule und ich allein.«
    »Ellidyr!«, schrie der Junge auf. »Bist du von Sinnen?«
    »Von Sinnen?« Ellidyr lachte. »Ich wäre es, wenn ich dir über den Weg traute, Schweinejunge! Ein Schwur lässt sich brechen. Ich will dich für alle Zeiten zum Schweigen bringen!«
    Damit riss er das Schwert aus der Scheide.
    »Ja, Schweinejunge, auf diesen Augenblick habe ich lange gewartet!«
    Taran war vollkommen überrascht. Ehe er Zeit fand, vom Leder zu ziehen, drang Ellidyr auf ihn ein. Taumelnd wich Taran zurück. Ellidyr trieb ihn erbarmungslos vor sich her, auf den Fluss zu.
    Der Junge versuchte den Schwerthieben auszuweichen. Plötzlich verlor er das Gleichgewicht und stürzte ins Wasser. Die Steine glitten unter ihm weg, die Strömung erfasste ihn. Hilfe suchend warf er die Arme hoch. Er sah eine scharf gezackte Felsenwand auf sich zukommen, dann verließen ihn die Sinne.

Das Lager im Wald
     
    s war Nacht, als Taran das Bewusstsein wiedererlangte. Er war in einen Mantel eingewickelt und lehnte mit dem Rücken an einem Felsblock. Sein Kopf dröhnte, er fühlte sich wie gerädert. Eilonwy beugte sich über ihn. Er blinzelte mit den Augen und versuchte sich aufzurichten.
    Das Mädchen hatte die leuchtende Goldkugel auf den Felsen gestellt; daneben flackerte ein kleines Feuer, das von Fflewddur und Gurgi geschürt wurde.
    »Dass du nur endlich wach bist!«, sagte Eilonwy mit ungewohnter Freundlichkeit. »Du hast so viel Wasser geschluckt – wir hatten uns auf das Schlimmste gefasst gemacht.«
    »Wo ist Ellidyr?«, keuchte Taran und blickte umher. Dann deutete er auf das kleine Feuer und zischte: »Auslöschen! Wollt ihr, dass Arawns Krieger uns auf den Hals kommen?«
    »Wir hatten die Wahl, entweder Feuer zu machen oder dich erfrieren zu lassen«, entgegnete Fflewddur. »Außerdem dürften wir Arawn gleichgültig geworden sein, seit wir den Kessel los sind – glücklicherweise, möchte ich sagen.«
    »Seit wir den Kessel los sind?«, rief Taran. »Wo ist der Crochan?«
    »Bei Ellidyr«, sagte Eilonwy.
    »Und wenn du uns fragst, wo der ist«, warf Fflewddur ein, »so müssen wir leider antworten: keine Ahnung.«
    »Der böse Prinz hat sich mit dem bösen Kessel davongemacht«, fügte Gurgi hinzu. »Zwischen Pferde gebunden – im Wald verschwunden.«
    »Endlich sind wir die beiden los«, stimmte Fflewddur zu. »Ich weiß nicht, wer schlimmer ist: der Crochan oder Ellidyr. Jedenfalls passen sie ausgezeichnet zusammen.«
    »Ihr habt ihn entkommen lassen?« Taran fasste sich an den Kopf. »Ihr habt zugesehen, wie er mit dem Crochan verschwunden ist?«
    »Zugesehen ist kaum das passende Wort dafür«, erwiderte Fflewddur.
    Eilonwy kam ihm zu Hilfe und sagte: »Ist dir entfallen, dass Ellidyr drauf und dran war, dich umzubringen? Nachdem du ins Wasser gefallen warst, wollten wir dir zu Hilfe eilen; doch Ellidyr ging wie ein Rasender auf uns los. Er tobte und schrie und bedrohte uns mit dem Schwert.«
    »Dieser Schuft ist so stark wie zehn ausgewachsene Männer zusammen«, sagte der Barde. »Dennoch warf ich mich ihm entgegen, ohne auf meine verletzte Hand zu achten. Du weißt ja: Ein echter Fflam, der gereizt wird, entwickelt den Mut eines Löwen. Es fehlte nicht viel, und Ellidyr hätte um Gnade gewinselt … Doch leider«, fügte er rasch hinzu, »leider stieß er mich über den Haufen.«
    »Auch Gurgi hat mitgekämpft!«, brüstete sich der Tiermensch. »Mit Toben und Grollen und Augenrollen.«
    »Armer Gurgi!«, rief Eilonwy. »Ellidyr hat ihn hochgehoben und ihn gegen einen Baum geschleudert. Auch meinen Bogen entriss er mir und zerbrach

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