Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Titel: Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
Vom Netzwerk:
reicht es!«, rief er. »Ich habe vom Unsichtbarsein die Nase voll! Diese Hummeln in meinem armen Kopf, diese Wespenschwärme!«
    »Ein Glück, dass du uns gefunden hast«, meinte Eilonwy, während der Zwerg ihr die Fesseln abnahm.
    »Ich habe nicht euch gefunden«, erwiderte Doli. »Ellidyr war es, auf den ich zuerst gestoßen bin. Ich hatte die Häscher abgeschüttelt und wollte nach Caer Cadarn, um bei Gwydion Hilfe zu holen: Da sah ich, wie Ellidyr über die Heide kam. Er führte den Kessel und eure Pferde mit, das gab mir zu denken. Ich machte mich unsichtbar und beschloss, ihm zu folgen. Da fiel er in Morgants Hände. Sobald ich das schmutzige Spiel durchschaut hatte, zog ich los, um nach euch zu suchen. Wäre mein Pony, das elende Biest, mir nicht weggelaufen – ich hätte euch rechtzeitig warnen und euch außer Gefahr bringen können!«
    Er kniete nieder und band nun auch Gurgi los, der allmählich wieder zu sich kam. Aber als Ellidyr an der Reihe war, zögerte Doli und meinte: »Den sollten wir lieber gefesselt lassen, finde ich. Sicher ist sicher. Bedenkt, was er auf dem Kerbholz hat.«
    Ellidyr hob den Kopf: Taran verstand seinen Blick und forderte Doli auf, auch ihn zu befreien.
    Doli schien wenig erbaut davon. Taran musste die Aufforderung wiederholen, dann erst machte der Zwerg sich ans Werk.
    »Ich hoffe, wir brauchen es nicht zu bereuen«, knurrte er kopfschüttelnd.
    Taran durchsuchte das Zelt nach Waffen, fand aber keine, wie zu erwarten gewesen war. Während Eilonwy Gurgis Handgelenke rieb, spähte Fflewddur hinaus und meldete: »Dort kommt Morgant! Er ist unterwegs hierher. Der wird Augen machen, wenn er uns sieht!«
    »Wir sind unbewaffnet«, erwiderte Taran, »vergiss das nicht!«
    »Reißt hinten das Zelt auf!«, riet Doli. »Dann könnt ihr vielleicht in den Wald entkommen.«
    »Und der Crochan?«, fragte Taran. »Wir dürfen ihn nicht zurücklassen – nicht in Morgants Hand!«
    Ellidyr hatte sich aufgerichtet und sagte: »Es hat mir an Kraft gefehlt, die Fesseln zu sprengen. Dennoch vermag ich euch einen letzten Dienst zu tun.«
    Ehe Taran ihn darin hindern konnte, stürzte er aus dem Zelt. Die Wache schlug Lärm. Der Junge sah Morgant vor Überraschung zusammenzucken und nach dem Schwert greifen.
    »Tötet ihn!«, schrie der König. »Lasst ihn um keinen Preis an den Kessel, tötet ihn!«
    Von Doli und Fflewddur gefolgt, stürmte Taran ins Freie. Er warf sich auf König Morgant, um ihm das Schwert zu entwinden. Morgant packte ihn an der Schulter und schleuderte ihn zu Boden. Dann ließ er von Taran ab, denn im Augenblick war ihm Ellidyr wichtiger.
    Ellidyr hatte die Reihen der Krieger durchbrochen. Einem von Morgants Leuten gelang es, sich an ihm festzuklammern. Ellidyr nahm den Rest seiner Kraft zusammen und stieß ihn von sich. Da traf ihn das Schwert des Mannes tief in seine linke Seite. Mit beiden Händen die Wunde zupressend, taumelte Ellidyr auf den Schwarzen Crochan zu.
    »Tu’s nicht!«, rief ihm Taran verzweifelt nach. »Rette dich, Ellidyr!«
    Der Sohn des Pen-Llarcau ließ sich in seinem Entschluss durch nichts mehr beirren. Mit einem Aufschrei schwang er sich über den Rand des Crochans. Der Kessel erbebte.
    »Ellidyr!«, brüllte Taran. »Ellidyr!«
    Ein furchtbarer Donnerschlag dröhnte über das Lager hin; die Zelte wankten, die Bäume erzitterten. Der Crochan war von innen heraus zerborsten, er fiel auseinander. Inmitten der Trümmer lag Ellidyr, bleich und tot. Ein Kriegsross brach aus dem Dickicht hervor. König Smoit saß im Sattel, das blanke Schwert in der Faust, er stieß einen Schlachtruf aus. Dem Rotbart folgte eine Schar berittener Krieger, die sich auf Morgants Leute stürzten. Taran erkannte im Schlachtgetümmel ein weißes Ross mit goldener Mähne.
    »Gwydion!«, schrie er und winkte dem Fürsten zu.
    Dann entdeckte er Coll. Der Alte hieb mächtig mit seinem Schwert um sich. Auch Gwystyl, dem Kaw auf der Schulter hockte, beteiligte sich am Kampf.
    Wo steckst du, Morgant?«
    Wütend sprang König Smoit aus dem Sattel und fiel den Verräter an. Um ihren Herrn zu schützen, warfen sich zwei von Morgants Kriegern dazwischen; doch ehe sie richtig Fuß fassen konnten, hieb Smoit sie nieder.
    Morgant stand vor den Trümmern des Schwarzen Kessels, als gelte es, einen Schatz zu verteidigen, flammenden Blickes, die Zähne gefletscht. Er focht wie ein Held. Selbst als Smoit ihm mit einem gewaltigen Hieb das Schwert in Stücke schlug, gab er den Kampf nicht auf. Mit dem

Weitere Kostenlose Bücher