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Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Titel: Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Schwertstumpf wehrte er sich bis zum letzten Atemzug. Noch im Tod drückten seine erstarrten Züge Hass und Verachtung aus.
    Morgants Schar war geschlagen. Wer von den Kriegern nicht tot auf dem Schlachtfeld lag, war gefangen. Gwydion gab den Befehl zum Sammeln.
    Taran eilte zu Ellidyr, um ihm die Augen zu schließen. »Das schwarze Ungetüm ist von dir gewichen, Sohn des Pen-Llarcau«, sagte er.
    Plötzlich erscholl hinter ihnen ein schrilles Wiehern. Islimach hatte sich losgerissen und beugte sich über Ellidyrs leblosen Körper. Dann warf sie mit jäher Bewegung den Kopf hoch; die Augen weit aufgerissen, stob sie davon.
    Taran stieß einen Schrei aus und rannte ihr nach. Islimach hielt auf die Schlucht zu. Mit einem gewaltigen Satz sprang sie über den Rand des Abgrunds hinaus, ins Leere. Sie schien einen Augenblick in der Luft zu schweben, dann stürzte sie wie ein Stein in die Tiefe.
    Taran vergrub sein Gesicht in den Händen und wandte sich ab. Smoits Krieger trugen die Toten zusammen und betteten sie im Kreis um Morgant und Ellidyr. Die Waffen gesenkt, erwiesen sie ihnen die letzte Ehre. Gwydion stand ein Stück abseits, schwer atmend stützte er sich auf das Schwert Dyrnwyn und starrte zu Boden. Wortlos trat Taran neben ihn.
    »Fflewddur hat mir erzählt, was euch widerfahren ist«, sagte Gwydion. »Schade, dass Coll und ich euch nicht früher gefunden haben! Wäre Smoit nicht zu uns gestoßen, so hätten wir wenig Aussicht gehabt, euch herauszuhauen. Ich schulde ihm Dank dafür, dass er auf eigene Faust den Entschluss gefasst hat, mit seinen Reitern herbeizueilen.«
    Er legte dem Jungen die Hand auf die Schulter. »Auch dir bin ich Dank schuldig, Taran von Caer Dallben. Der Crochan ist zerschmettert; die Niederlage, die Arawn dadurch erlitten hat, trifft ihn schwer. Doch ich kenne den Preis, den du zahlen musstest.«
    »Ellidyr hat den höheren Preis bezahlt«, sagte Taran langsam. »Er ist es, dem der Ruhm gebührt, Prydain vom Schrecken des Schwarzen Kessels erlöst zu haben.«
    »Wir werden zu seinem Gedächtnis ein Grabmal errichten«, entschied der Fürst. »Islimach möge an seiner Seite ruhen, sie hat es verdient. Auch Morgant, der König von Madoc, soll nicht ohne Grabmal bleiben.«
    »Morgant?« Taran richtete einen verwunderten Blick auf Gwydion. »Ein Grabmal für einen Verräter?«
    »Es ist leicht, einen Mann zu verurteilen«, sagte der Fürst. »Ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen ist tausendmal schwerer. Bevor ihn der Hunger nach Macht überkam, hat Morgant den Söhnen des Hauses Don viele Jahre lang treu gedient. Mehr als einmal hat er mir in der Schlacht das Leben gerettet. Das darf ich ihm nicht vergessen: trotz allem, womit er uns in den letzten Tagen erschreckt hat! Ich werde ihn dafür ehren, als was er sich in der Todesstunde erwiesen hat.«
    Unweit von Morgants Zelt fand Taran seine Gefährten wieder. Mit Eilonwys Hilfe war es gelungen, Gurgi ins Leben zurückzuholen; allerdings wirkte der Tiermensch noch ziemlich mitgenommen.
    »Das arme, zarte Haupt des tollkühnen Gurgi ist angefüllt von Summen und Brummen!«, klagte er. »Dennoch bedauert der treue Gurgi es ganz unsäglich, dass es ihm nicht beschieden war, an der Seite des jungen Herrn in den Kampf zu ziehen. Er hätte den Feinden Beine gemacht – zu Schimpf und Schande der ganzen Bande!«
    »Sei froh, dass die Schlacht geschlagen ist«, meinte Eilonwy. Dann wandte sie sich an Taran und übergab ihm sein Schwert. »Ich habe es hinter dem Zelt gefunden. Dallben hätte vermutlich klüger daran getan, es dir nicht zu schenken. Schon allein der Besitz eines Schwertes, so scheint mir, verführt seinen Eigentümer dazu, es zu ziehen.«
    Fflewddur betrachtete nachdenklich seine geschiente Hand. »Ellidyr hat sein Leben mit einer Tat besiegelt, von der die Barden noch lange künden werden. Ich bin zwar ein echter Fflam; doch ich glaube, mich freiwillig in den Crochan zu stürzen, das hätte ich kaum über mich gebracht …«
    »Gut, dass alles vorüber ist«, brummte Doli und rieb sich die Ohren. »Von mir aus kann ich nur hoffen, dass sich Fürst Gwydion nie mehr auf eine Sache einlässt, bei der ich mich unsichtbar machen muss.«
    »Guter alter Doli!«, sagte Taran. »Je lauter du knurrst, desto wohler fühlst du dich – ist es nicht so?« – »Guter alter Doli?«, äffte der Zwerg ihn nach. »Was für ein Blödsinn!«
    Taran erblickte Coll, der mit Smoit unter einer Eiche rastete. Coll hatte den Helm abgenommen. Als er den

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