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Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Titel: Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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erkannte der Junge zu seiner Freude Lluagor und Melynlas. Ein Stück abseits von ihnen scharrte Islimach unruhig den Boden und zerrte an ihrem Halfter.
    Mitten auf der Lichtung stand der Schwarze Crochan. Zwei von Morgants Leuten bewachten ihn mit dem blanken Schwert. Bei seinem Anblick schauderte Taran zurück, als habe ihn eine Vorahnung blutigen Unheils gestreift.
    »Fürchtest du nicht, dass Arawn dich angreifen wird, um den Kessel wieder an sich zu bringen?«, flüsterte er.
    Morgant bekam einen schmalen Mund. »Wer immer mich angreift, wird es mit Leib und Leben bezahlen. Und wenn es der Herr von Annuvin selbst ist.«
    Dann führte er Taran und seine Gefährten in eines der Zelte. Drin auf dem Boden lag – Ellidyr. An Händen und Füßen gefesselt, bleich wie der Tod und mit blutverschmiertem Gesicht. So jämmerlich war er zugerichtet, dass Eilonwy einen Ausruf des Mitleids nicht unterdrücken konnte.
    »Was soll das?«, stieß Taran hervor. »Was habt ihr mit ihm gemacht?«
    »Prinz Ellidyr hat sich mir widersetzt«, sagte König Morgant.
    »Hütet euch, seinem Beispiel zu folgen!«
    Er rief nach der Wache, Bewaffnete traten ins Zelt. Dann wies er auf Taran und die Gefährten.
    »Fesselt auch sie!«, befahl er.

Das Angebot des Verräters
    aran stand da wie vom Blitz getroffen. Bevor er das Schwert ziehen konnte, packte ihn einer von Morgants Kriegern und riss ihm die Arme nach hinten. Dem Barden erging es nicht besser und ebenso Eilonwy, die sich wie eine wilde Katze zur Wehr setzte. Gurgi gelang es, sich loszureißen, um sich auf Morgant zu stürzen; aber die Krieger schlugen ihn unbarmherzig zu Boden und schnürten ihn wie ein Bündel zusammen.
    »Du bist ein Verräter, Morgant!«, schrie Eilonwy. »Ein Schurke bist du, ein Schuft, ein …«
    »Bringt sie zum Schweigen!«, befahl der König – und schon hatte Eilonwy einen Knebel im Mund.
    Taran versuchte an ihre Seite zu kommen, aber er wurde niedergeworfen, und einer der Krieger band ihm mit einem Riemen Hände und Füße zusammen. Morgant sah dem Geschehen ruhig zu, er verzog keine Miene dabei. Als die Gefährten in Fesseln am Boden lagen, gebot er den Kriegern, das Zelt zu verlassen.
    Taran zerrte an seinen Banden und bäumte sich auf. »Verräter!«, schrie er den König an. »Willst du uns umbringen lassen? Gwydion wird uns rächen! Vergiss nicht, wir stehen unter seinem Schutz!«
    »Sein Schutz wird euch wenig nützen«, erwiderte Morgant. »Seit ich den Schwarzen Crochan besitze, brauche ich Gwydion nicht zu fürchten. Bedenkt, dass selbst er keine Kesselkrieger zu töten vermag!«
    Taran starrte den König entgeistert an. »Du wirst es nicht wagen, dich des Crochans auf so niederträchtige Art zu bedienen!«
    »Glaubst du?«, entgegnete Morgant. »Das zeigt mir, wie unerfahren du bist. Wer den Crochan besitzt, ist zum Herrscher über die ganze Welt berufen. Die Tage Arawns sind gezählt – nun bin ich an der Reihe!«
    »Wie?«, schrie der Junge. »Du willst dich mit Arawn messen?«
    »Messen?«, erwiderte Morgant mit hartem Lächeln. »Ich werde ihn übertreffen! Lang genug habe ich anderen Herren dienen müssen; von jetzt an bin ich es, dem man sich beugen wird! Ich werde nicht zögern, die Macht, die der Zauberkessel mir bietet, auszuüben. Gwydion hat sie dereinst zurückgewiesen; so dumm bin ich nicht! Und wie steht es mit dir, mein Junge?«
    »Mit mir?«, fragte Taran.
    Der König nickte, er musterte ihn mit seinem Falkenblick. »Gwydion hat mir von dir erzählt. Es war nicht sehr viel, doch es hat mir zu denken gegeben. Ich mag solche kühnen Burschen wie dich! Du hast keinen Namen und keine Familie, deine Zukunft ist ungewiss. Willst du dich mit mir verbünden? Du weißt, dass ich einen Blick dafür habe, ob einer was taugt oder nicht. Bei dir bin ich sicher, Taran von Caer Dallben, dass du Großes erreichen kannst, wenn man dir nur die Möglichkeit dazu bietet. Schwöre mir Treue und blinden Gehorsam für alle Zeiten – so will ich dich eines Tages zu meinem Feldherrn erheben, zum mächtigsten Mann nach mir in ganz Prydain.«
    »Warum machst du gerade mir dieses Angebot?«, rief der Junge bestürzt.
    »Weil ich dich mag. – Und weil du mir für den Weg nach oben berufen scheinst. Das Zeug dazu hast du, wenn ich dich richtig einschätze.«
    »Wenn du mich richtig einschätzt«, rief der Junge, »so wüsstest du, dass ich mit keinem Verräter etwas gemein haben will!«
    »Es fehlt mir an Zeit, um mich länger von dir beschimpfen zu

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