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Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Titel: Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Händen. Da richtete sich das Floß endlich auf und glitt rasch und geschmeidig flussabwärts.
    Fflewddur, dessen Gesicht totenbleich geworden war, stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Ich fürchtete schon, es wäre endgültig aus mit mir. Noch ein solches Harfenkonzert wie das letzte hätte ich nicht durchgestanden. Ich hoffe, Kaw kommt heil davon«, fügte er besorgt hinzu.
    »Der wird uns schon finden«, versicherte Taran. »Er ist klug genug, Llyan nicht zu nahe zu kommen, wenn er uns in Sicherheit weiß. Bei dieser Jagd zieht die Katze sicher den Kürzeren.«
    Fflewddur nickte, dann wandte er sich um und blickte zurück zu den Wäldern, wo Llyan verschwunden war. »In gewisser Hinsicht«, sagte er mit einem Anflug von Bedauern in der Stimme, »ist es das erste Mal, dass meine Musik wirklich, nun ja, sozusagen begehrt war. So gesehen, möchte ich Llyans Erscheinen, wenn es nicht so gefährlich gewesen wäre, fast ein Kompliment nennen.«
    »Heda!«, rief Prinz Rhun, der vorn auf dem Floß hockte. »Ich möchte mich ja nicht beschweren, nach all dem, was ihr für mich getan habt, aber ich glaube, hier löst sich irgendetwas auf.«
    Erschrocken blickte Taran, der mit dem Steuer beschäftigt war, auf. Die eilig verknoteten Ranken lösten sich allmählich auf. Das Floß wurde von der schnellen Strömung hin und her geworfen. Taran stocherte mit der Stange auf dem Grund herum und suchte dem Floß einen Halt zu geben. Die Strömung trug es weiter, die Zweige bogen und wanden sich, während das Wasser von allen Seiten hereindrang. Eine Ranke löste sich, ein Zweig machte sich selbstständig, dann ein zweiter. Taran warf die nutzlose Stange beiseite und rief den Gefährten zu, sie sollten springen. Er selbst packte Prinz Rhun bei der Jacke und sprang in den Fluss.
    Als das Wasser über ihnen zusammenschlug, stieß und trat Prinz Rhun wie wild um sich. Taran fasste den zappelnden Prinzen fester und arbeitete sich nach oben. Mit seiner freien Hand klammerte er sich an einen Felsen und fand dann auf den glitschigen Ufersteinen Halt. Mit aller Kraft zog er Rhun ans Land und ließ ihn auf den Strand fallen.
    Gurgi und Fflewddur hatten sich an den Resten des Floßes festhalten können, die sie jetzt in seichte Gewässer zogen. Prinz Rhun setzte sich auf und blickte um sich.
    »So nahe war ich noch nie am Ertrinken«, schnaufte er. »Mich hat es schon oft interessiert, wie das ist; aber jetzt will ich es gar nicht mehr wissen.«
    »Ertrinken?«, sagte Fflewddur gramvoll und starrte auf die Trümmer des Floßes. »Nein, alles ist viel schlimmer! Unsere ganze Mühe war umsonst.«
    Taran erhob sich müde. »Die Zweige können größtenteils wieder verwendet werden. Wir müssen eben noch einmal Ranken abschlagen und ganz von vorn anfangen.«
    Mutlos machten sich die Gefährten an die Arbeit, das Floß zu reparieren, dessen Überreste am Ufer verstreut lagen. Die Arbeit ging jetzt langsamer als früher voran, denn die Bäume wuchsen hier spärlicher und die Schlingpflanzen waren seltener.
    Der Prinz von Mona machte sich an einem Weidenbusch zu schaffen, Taran sah noch, wie er sich plagte, den ganzen Busch mit den Wurzeln herauszureißen. Und mit einem Mal war von Rhun nichts mehr zu sehen.
    Mit einem Schreckensschrei ließ Taran einen Arm voll Ranken fallen, rief Rhun beim Namen und eilte auf die Stelle zu, wo der Prinz verschwunden war.
    Der Barde blickte auf. »Nein, nicht schon wieder!«, jammerte er. »Wenn hier ein weites Feld wäre mit nur einem Stein darauf, dann würde er darüber stolpern! Ein Fflam ist geduldig, aber es gibt Grenzen!« Trotzdem war er sofort bei Taran, der bereits zwischen den Weiden kniete. Wo Rhun gestanden hatte, gähnte ein tiefes Loch. Der Prinz von Mona war verschwunden.

Die Höhle
    hne auf Fflewddurs warnenden Ruf zu achten, sprang Taran in den Schacht und glitt schnell auf einem Gewirr ausgerissener Wurzeln hinab. Die Öffnung erweiterte sich und fiel dann senkrecht ab. Er rief dem Barden noch zu, er solle eine lange Ranke herablassen, dann ließ er sich fallen, raffte sich wieder auf und suchte den bewusstlosen Rhun wieder auf die Beine zu bringen, der stark aus einer klaffenden Kopfwunde blutete.
    Das Ende des Seils baumelte von oben herab. Taran griff danach, machte es unter den Armen des Prinzen fest und rief dann Fflewddur und Gurgi zu, sie sollten es hochziehen. Das Seil straffte sich, spannte sich – und zerriss. Erde und Steine regneten von den Wänden der Grube herab, an denen

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